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020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

Titel: 020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Fellachin musste auf die Knie hinuntergehen.
    Seit ihrem Auftauchen war das mysteriöse Ritual auf unliebsame und
unerwartete Weise unterbrochen worden. Der Rätselhafte mit der Maske starrte
mit wild flackernden Augen dem Paar nach, das durch den Stollen wollte. Sein
Blick irrte zu dem schlangenbewehrten Kopf der Schwarzen Göttin. Sie würde sich furchtbar an denen rächen, die
ihre Rückkehr verhindern wollten. Ruckartig warf er den Kopf in die Höhe. Ein
Brechen und Bersten erfüllte das uralte Mauerwerk. Es grollte, als würden
Tonnen von Gestein in Bewegung geraten.
    Die Schlangen auf dem Haupt der Schwarzen
Göttin umklammerten einen Quader und zogen ihn Stück für Stück aus der
Rückenlehne des massigen steinernen Throns.
    Sand und Staub rieselten von der Decke.
    Die Schwarze Göttin rächte sich
für die Schmach.
    Der Maskierte ahnte, was sie im Schilde führte, und handelte. Er stürzte
hinter den Thron, warf eine der Bahren um und eilte in den Geheimstollen.
Während er losrannte, streifte er Handschuhe und Umhang ab und riss die Maske
von seinem Gesicht.
    Es war ein Weißer.
     
    ●
     
    Iwan glaubte, das Blut in seinen Adern würde erstarren, als er hinter sich
die Decke herabkommen sah.
    Die Schwarze Göttin hatte eine
Kettenreaktion ausgelöst.
    Riesige Quader lösten sich. Der Raum, der den Sektierern als Tempel diente,
barst. Die Leiber der Sklaven wurden wie von einem Orkan durcheinandergewirbelt
und von den Schuttmassen begraben.
    Der Thron kippte um. Das löste einen neuen Mechanismus aus. Das schmale
säulenartige Podest mit dem lebendigen Kopf der Schwarzen Göttin schwankte, als würden Erschütterungen durch den
Boden der Pyramide laufen. Die Erde schien zu beben, und ein gewaltiges Dröhnen
ließ die Luft erzittern.
    Eine Göttin der Finsternis rächte sich!
    Auf halbem Weg dazu, Mensch zu werden und Fuß zu fassen in der Welt der Menschen,
wurde sie daran gehindert.
    Die Säule mit dem Schlangenkopf kippte um.
    Der vom Sklavenblut besudelte Schädel rollte unter die Lehne des massiven
Thronsitzes, ehe sich dieser vollends zur Erde neigte. Die Steine
zerschmetterten den Schädel.
    Raus hier, dachte Iwan. Er lief, das kleine arabische Mädchen auf den
Armen, durch den Gang und musste ständig gebückt laufen, der Stollen war nicht
hoch genug.
    Die Fellachin ging vor ihm her und konnte sich kaum noch auf den Beinen
halten, hielt aber durch.
    Es grollte fürchterlich. Unter ihnen, über ihnen – überall!
    Das Grollen folgte ihnen.
    Irgendwo löste sich ein Quader. In verborgenen Schächten krachte es.
    Iwan drehte den Kopf herum und starrte in die Dunkelheit. Das Loch, durch
das die Mutter gekommen war, ließ sich nicht mehr ausmachen. Es war
verschüttet.
    Das Rumoren war jetzt genau über dem Russen, der sich unwillkürlich duckte,
lief aber weiter.
    Links ging es plötzlich scharf um eine Ecke.
    Die Fellachin verschwand. X-RAY-7 war sofort hinter ihr, doch die Wand vor
ihm neigte sich, der Boden – wie eine schiefe Ebene – wurde zu einer
Rutschbahn.
    Iwan glitt aus, konnte sich nirgends halten und umklammerte das Kind, das
ihn aus großen, ängstlichen Augen ansah.
    Die Finsternis vor ihm war plötzlich seltsam leer, doch da war ein
süßlicher Luftzug! Ein betäubender Hauch! Wie ein schwebender Schleier legte
sich etwas über sein Gesicht und auf seine Sinne. Er wurde irgendwo
hineingezogen und erkannte nicht, was es war, fühlte sich aber seltsam benommen
und wie betrunken. Das Atmen fiel ihm schwer. Ein tödliches Gift schien aus den
Wänden ringsum zu kommen und in seine Poren zu dringen.
    Dann sah, hörte und fühlte der PSA-Agent nichts mehr.
     
    ●
     
    Er kam in dieser Nacht kaum zur Ruhe und war froh, als der Morgen graute.
Larry Brent stieg aus dem Bett, duschte und kleidete sich an. Er ging in das
Frühstückszimmer und ließ sich ein typisch amerikanisches Frühstück bereiten –
ham and eggs.
    Der Tag war trübe. Und dem Wetterbericht nach zu urteilen würde sich an den
augenblicklichen Verhältnissen so schnell nichts ändern.
    Es wurde kaum richtig Tag.
    Larry aß schnell, trank an diesem Morgen auch nur eine Tasse Kaffee. Dann
machte er sich auf den Weg zu Professor Jonathan Wintersley. Zuvor jedoch
passte er einen günstigen Moment ab, um den Zimmerkellner sprechen zu können,
der ihre Etage bediente. Er erkundigte sich nach Professor Bunter. Der Kellner
sagte, dass er den Professor zum letzten Mal gestern Abend gesehen habe. »Er
hat darum gebeten, ihn nicht zu

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