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020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie

Titel: 020 - Im Todesgriff der Schreckensmumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wecken.«
    Larry nickte. »Vielen Dank!« Die Aussage des Zimmerkellners befriedigte ihn
nicht. Er ging selbst noch einmal nach oben und betrat zum dritten Mal heimlich
den abgeschlossenen Raum. Das Zimmer machte den gleichen aufgeräumten Eindruck.
Das Bett war unbenutzt. Die Angelegenheit war noch immer rätselhaft für ihn.
Doch Larry hielt es nicht für richtig, sich nach Professor Bunter bei der
Direktion zu erkundigen. Er durfte nicht auf sich aufmerksam machen. Und im
Augenblick konnte er auch die Polizei über die diversen Umstände nicht
informieren. Der Leichnam des Professors war verschwunden. Das war das einzige,
was feststand. Warum hatte man den Toten mitgenommen, und wie war es dazu
gekommen, dass der Araber oder sein Helfershelfer doch noch den bannenden
Blutkreis übertreten hatte?
    Fragen, die vielleicht Professor Wintersley beantworten konnte.
    Er verließ das Hotel. Unten auf dem Parkplatz stand ein Lamborghini. Der
Wagen war ihm auf Grund seiner Anfrage am letzten Abend für den heutigen Tag
zugesagt worden. Ein PSA-Verbindungsmann in London hatte ihn pünktlich
abgestellt. Die Schlüssel hatten neben seinem Frühstücksgedeck gelegen.
    Larry stieg ein und fuhr wenig später vom Parkplatz.
    Im ersten Stockwerk stand der Zimmerkellner am Gangfenster und blickte dem
Sportwagen nach.
     
    ●
     
    X-RAY-3 brauchte bis zur Straße, in der Wintersley wohnte, gut zwanzig
Minuten. Der Verkehr war dicht und oft kam er nur im Schritttempo voran.
    Der Gelehrte wohnte am Rande der City, in einer Allee, in der kahle
schwarze Bäume standen und alte Mietshäuser mit ungepflegten Vorgärten in den
grauen Morgenhimmel ragten. Es hätte ebenso Abend sein können. Larry kam es
vor, als ob die Dämmerung eher zu- als abnahm.
    Er fuhr zunächst am Haus des Gelehrten vorüber. Direkt vor dem Eingang
stand ein Oldtimer. X-RAY-3 stellte den Lamborghini ab und ging zu Fuß etwa
dreihundert Meter zurück. Larry fand die Haustür unverschlossen, trat in einen
düsteren Flur und ging die Stufen hinauf. Der Verputz an den Wänden war dreckig
und hätte längst erneuert werden müssen.
    Auf dem vorletzten Treppenabsatz angekommen sah er, dass die Tür zu
Professor Wintersleys Wohnung geöffnet wurde. Ein Mann, den Hut in der Hand,
kam heraus, sah sich noch einmal nickend um. Im Hintergrund erkannte X-RAY-3
die Umrisse einer alten Frau, die die Tür hinter dem Davongehenden schloss.
Deutlich war das Knacken des Schlüssels zu vernehmen.
    Die beiden Männer gingen aneinander vorbei. Larry grüßte den Älteren, der
eine schwarze Arzttasche in der Rechten trug. Der PSA-Agent näherte sich der
Wohnungstür, drückte auf die Türklingel. In dem Augenblick verhielt der andere
Mann im Schritt, wandte sich um und rief von unten: »Sie wollen zu Professor
Wintersley, Sir?«
    Larry bejahte diese Frage.
    »Das wird wohl nicht so einfach sein. Sind Sie angemeldet? Sind Sie ein Bekannter,
oder ein Freund der Wintersleys?« Der Mann machte einen ruhigen und besonnenen
Eindruck.
    »Nein, Professor Wintersley weiß nichts von meinem Kommen.«
    »Sind Sie ein Vertreter?« Der Mann unten auf der Treppe kam einen Schritt
näher. »Ich bin Dr. Fock. Professor Wintersley ist mein Patient. Er empfängt
keine Fremden. Würden Sie bitte wieder gehen!«
    Larry lächelte kaum merklich. Es war ihm aufgefallen, dass die Klingel in
der Wohnung kein Signal gegeben hatte. Offenbar ließ Professor Wintersley nur
Leute ein, mit denen er ein genaues Klopfsignal abgesprochen hatte. Der
Gelehrte schwebte seit dem Tod seiner Kollegen in ständiger Angst und
Lebensgefahr.
    »Vielleicht bin ich ein Freund des Professors, Doktor.« Larry ging dem Arzt
einige Stufen entgegen. Dr. Fock war ein schlanker drahtiger Mann von Mitte der
Fünfzig. »Ich habe eine Nachricht für ihn. Eine sehr wichtige Nachricht.«
    Dr. Fock kniff die Augen zusammen. »Professor Wintersley ist sehr krank. Er
kann keinen Besucher empfangen, und ...«
    Da hörten sie ein Poltern aus der Wohnung, gefolgt von einem schrillen,
panikartigen Aufschrei, der durch den Korridor hallte und in ein leises,
ersticktes Wimmern überging.
    Larry hatte sich schon beim ersten Geräusch herumgedreht und stürzte die
Treppen hoch. Er nahm sich nicht die Zeit, seinen Spezialschlüssel aus der
Tasche zu fingern. Die drei schmalen hohen Scheiben im oberen Drittel der
gebeizten Holztür zersplitterten, als er im vollen Anlauf gegen die Tür rannte.
Mit einem Krachen wurde das Schloss aus der Halterung gerissen.

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