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0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

Titel: 0200 - Gangster, Girls und heißes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Girls und heißes Gold Gangster
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Brieftasche auch nur für zehn Sekunden anvertrauen können, ohne erhebliche Verluste zu erleiden.
    Ich fragte einen Mann, der wie ein Geschäftsführer aussah (er trug einen speckigen Smoking), nach Berry Lobs.
    »Kenne ich nicht«, antwortete er patzig.
    Ich war nicht in der Stimmung, mich auf eine freundliche Unterhaltung ein-/.ulassen. Kurzerhand hielt ich ihm den Ausweis unter die Nase.
    »Kennst du ihn jetzt?«
    Der Anblick des Ausweises war ihm otwa so unangenehm wie einem Schiffskapitän der Anblick eines Eisberges, der unvermittelt vor dem Bug seines Kahns auftaucht.
    »Ich will keine Schwierigkeiten«, sagte er zögernd.
    »Mit uns oder mit Berry Lobs?«
    »Mit keinem.«
    Er zog sich schlau aus der Affäre. »Berry hat eine Narbe auf der Stirn. Seht euch selbst danach um.«
    Der Mann mit der Narbe war nicht schwer zu finden. Er saß an einem Tisch in einer Nische, und er hatte so viel getrunken, daß die Narbe wie ein roter Strich glühte. Bei ihm saßen zwei Männer, die sich ebenfalls in gehobener Stimmung befanden, und drei Damen, die bereits viel zu laut lachten, vervollständigten die Runde.
    Als Phil, Ted Und ich vor dem Tisch standen, verebbte das Gelächter. Die Gesellschaft musterte uns. Dann meinte eine der Damen:
    »Puh, die sehen nach Bullen aus.« Ohne daß es einer weiteren Verständigung bedurft hatte, zogen sich die Ladies zurück. Für uns wurden drei Stühle frei, und wir setzten uns.
    Berry Lobs blickte finster von einem zum anderen. Ich hatte erwartet, auf einen kleinen Straßenganoven zu treffen, aber der Mann mit der Narbe sah aus, als steckte eine gehörige Portion Gefährlichkeit in ihn. Der Bursche an seiner linken Seite hatte ein breitflächiges Gesicht mit ausdruckslosen Augen, während der an der rechten ein schmaler, windiger Kerl war, dessen Gesicht an einen Fuchs erinnerte.
    Ich wandte den Kopf zu Phil. »Drei«, sagte ich. »Mit dem erschossenen Drago sind es vier. Genau vier Männer waren heute morgen im Prospect-Park.«
    »Seid ihr G.-men oder ’ne andere Sorte von Bullen?« wollte Lobs wissen. Er besaß eine rauhe, tiefe Stimme. »G.-men«, antwortete ich.
    Er verzog verächtlich das Gesicht. »Ich habe auch vor G.-men keine Angst.«
    »Arthur Drago hat für dich gearbeitet, nicht wahr?«
    »Ich kannte ihn.«
    »Du weißt, daß er tot ist?«
    »Steht in der Zeitung. Ihr habt seinen Namen genannt. Wir können uns ’ne Todesanzeige sparen. War sehr vernünftig von Arthur, daß er gleich im Prospect-Park liegengeblieben ist. Wenn er zurückgekommen wäre, und ich hätte erfahren, daß er seine Finger in einer Sache hatte, die eine Million Dollar wert war, dann hätte ich ihm ’ne mächtige Gardinenpredigt gehalten. Und ich weiß nicht, ob diese Gardinenpredigt ihn nicht einige Zähne und sonst ein paar Kleinigkeiten gekostet hätte.«
    »Womit du uns auf hübsche Weise gesagt haben willst, daß du von Arthur Dragos Unternehmungen nichts wußtest«, stellte ich fest.
    »Genau«, bestätigte er kopfnickend.
    Ich stand auf.
    »Leute wie du, Lobs«, sagte ich langsam, »halten sich häufig für sehr schlau, besonders, wenn sie ein wenig getrunken haben. Du kannst mir glauben, daß ich schon sehr viel schlaue Leute hinter Gittern gesehen habe, und dort kamen sie sich plötzlich sehr dumm vor.«
    Lobs Grinsen erlosch. Er wuchtete von seinem Platz hoch.
    »Ich lasse mich auch von einem Bundespolizisten nicht einschüchtern«, grollte er.
    »Du möchtest dir wohl die Finger vergolden?« fragte ich. »Und in diesem Falle kannst du es sogar wörtlich nehmen.«
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als wolle Berry Lobs mit uns anbinden. Seine Fäuste ballten sich, aber der Mann mit dem Schakalgesicht legte ihm die Hand auf den Arm.
    »Laß dich von den Bullen nicht provozieren, Berry«, mahnte er.
    Berry Lobs beherrschte sich. . Sogar sein Grinsen flackerte wieder auf.
    »Lassen wir den Streit, G.-man«, sagte er. »Trinkt ein Glas mit uns, Jungens.«
    Wir gaben auf die Einladung nicht einmal eine Antwort, sondern verließen den »Sieben-Sterne-Club«.
    »Man sollte Berry Lobs im Auge behalten«, schlug Ralls draußen auf der Straße vor.
    Ich steckte mir eine Zigarette an.
    »Wir wollen mal zusammenrechnen. In dieser verzwickten Goldgeschichte hängen ’ne ganze Menge Leute. Zunächst einmal die vier Männer, die in Chaldeway-Uniform das Gold bei der Bank abholten. Dann die vier Ganoven, die im Prospect-Park den echten Chaldeway-Wagen aufhielten. Einer davon, Arthur Drago, ist tot,

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