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0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

0200 - Gangster, Girls und heißes Gold

Titel: 0200 - Gangster, Girls und heißes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Girls und heißes Gold Gangster
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unsicher.
    »Nun, Sie sehen so aus, als brauchten Sie ’ne Menge Geld für Garderobe im weitesten Sinne.« Phil machte eine Handbewegung, die Miß Laiter durchaus umfaßte. »So etwas ist teuer, und Sie sind von Hause aus nicht mit irdischen Gütern gesegnet, sonst hätten Sie es nicht nötig gehabt, in die Kasse der Chaldeway-Company zu greifen. Das können Sie jetzt nicht mehr. Daher meine Frage.«
    Bevor Bannister eine Antwort einfiel, legte Ann Laiter ihre Hand auf seinen Arm.
    »Darling, warum sagst du ihm nicht, daß man an der Börse auch schon mal richtig tippen kann und daß ein richtiger Tip mehr Geld einbringt als ein G.-man-Gehalt.«
    Phil machte eine kleine ironische Verneigung.
    »Ach so. Das ist selbstverständlich eine Erklärung. Seltsam, daß die meisten Menschen, die kein Vermögen besitzen und doch nicht arbeiten, von Spekulationen leben. Vielleicht können wir uns später noch einmal über Ihre guten Tips unterhalten. Ich hoffe, Sie haben nicht in Gold spekuliert. — Guten Abend!«
    ***
    »Genau der Typ, den ich nicht riechen kann«, meinte Phil, als wir im Wagen saßen und zurück zum Hauptquartier fuhren. »Mir kommt es wahrschenlich vor, daß ein Knabe wie Jack Bannister, der eine Menge Geld für Vergnügen, Kleider, Drinks und ’ne teure Freundin braucht, sich eher auf eine krumme Sache einläßt als ein alter Mann wie der alte Chaldeway.«
    »Chaldeways eigene Aussagen entlasten seinen Neffen völlig«, warf ich ein.
    »Diese Miß Bright war zu der Zeit, als Bannister noch in der Chaldeway-Company arbeitete, auch seine Sekretärin«, überlegte Phil laut. »Sie ist ein hübsches Girl, und ich wette ein Jahresgehalt, daß Bannister sie nicht in Ruhe gelassen hat. Ein Kerl wie er glaubt es einfach seinem Charme schuldig zu sein, mit jedem hübschen Mädchen eine Meile im Umkreis zu flirten. Wenn er es geschafft hat, könnte Claire Bright ihm die Informationen über den Goldtransport geliefert haben.«
    »Du vergißt die Karte mit dem vorgeschriebenen Weg. Diese Karte belastet Chaldeway. Nur er hatte den Schlüssel zum Tresor.«
    Phil rieb sich den Schädel.
    »Vielleicht sollte man überprüfen, ob es nicht doch einen zweiten Schlüssel gibt«, brummte er. »Ist das Gebäude der Chaldeway-Company eigentlich bei Tag und Nacht bewacht?«
    »Nein, nachts ist nur eine Wache da, wenn sich Wertsachen im Hause befinden. Früher war ständig eine Wache anwesend, aber seit das Geschäft schlechter geht, spart der alte Chaldeway an Löhnen, wo er nur kann.«
    Phil begann, vor sich hinzupfeifen. Das tut er oft, wenn er an einem Gedankenfaden spinnt. Ich ließ ihn ungestört.
    In unserem Büro wartete Ted Ralls. Er saß in meinem Sessel und hatte die Beine auf den Tisch gelegt.
    »Hab’ ’ne kleine Fährte«, sagte er wortkarg. »Arthur Drago, der im Prospect-Park tot aus dem Gebüsch fiel, hat in ’ner kleinen Bowery-Bande gearbeitet. Der Chef heißt Berry Lobs. Wenn ihr ihn heute noch sprechen wollt, so findet ihr ihn im Sieben-Sterne-Club, Greenwich Street 92.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. Das war der zwölfte Abend, an dem ich Lessy nicht gesehen hatte. Phil sah mir am Gesicht an, was ich dachte, und er sagte:
    »Ted und ich können allein gehen.« Ralls zog eine Miene, die deutlich zeigte, wie wenig begeistert er von dem Vorschlag war.
    »Schon gut«, knurrte ich, »ich gehe mit, aber laßt mich wenigstens vorher noch ein Telefongespräch führen.«
    Ich rief Lessy an. Es war jedesmal oine umständliche Prozedur, sie an den Apparat zu bekommen. Zuerst meldete sich immer die Zimmervermieterin, die sich sehr ungehalten gab, wenn ich Miß Waine verlangte.
    Lessy sagte als erstes: »Wenn du heute abend wieder keine Zeit hast, werde ich nicht mehr glauben, daß dein Chef dich mit Arbeit überhäuft. Mach reinen Tisch und sag’ mir, daß sie hübscher ist als ich.«
    »Sie ist nicht hübscher«, stöhnte ich. »Mein Chef…«
    Es knackte brutal in der Leitung Verblüfft sah ich den Hörer an. Dann begriff ich und legte auf.
    Phil gönnte mir einen mitleidigen Blick.
    »Als G.-man sollte man nicht nur keine Ehefrau, sondern auch keine Freudin haben.«
    »Spar dir deine Weisheiten«, knurrte ich und hieb mir wütend den Hut auf den Schädel. »Gehen wir zu Berry Lobs!«
    Unter einem »Sieben-Sterne-Club« sollte man sich eigentlich ein relativ feudales Unternehmen vorstellen, aber der Laden, den wir eine Viertelstunde später betraten, war genau das Gegenteil. Keinem der Gäste hätte man seine

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