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0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

Titel: 0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwiderte ich.
    »Hast du die Kerle erkannt?« fragte mich Suko.
    »Ja, zumindest einen. Er heißt Darling Roberts. Der dunkelhäutige Typ, der dabei war, wurde Jamie genannt.«
    »Fahndung!«
    »Und wie.«
    Erst jetzt begann ich wieder zu denken. Normalerweise hätte ich sofort eine Fahndung angekurbelt, aber ich war zu geschockt und durcheinander gewesen. Ich eilte zum Telefon und rief Sir James Powell, meinen Chef, an. Er hörte zu und schnaufte dabei ein paar Mal. Ich merkte auch, wie er zum Sprechen ansetzte, doch er brachte kein Wort hervor, da ich schnell weiterredete. Schließlich schaffte er es, meinen Redefluss zu unterbrechen.
    »Sind Sie wirklich sicher, dass man Ihnen ein anderes Kreuz untergeschoben hat?«
    »Ja, Sir.«
    »Ihr Verdacht richtet sich gegen Costello. Aber wir werden nichts unternehmen können, der hat sich abgesichert, gerade wenn es um so eine spektakuläre Aktion geht.«
    »Das ist mir klar, Sir. Nur kenne ich die Namen von zwei Schlägern. Vielleicht ist es nicht zu spät. Wenn wir eine Großfahndung starten, dann müsste es unter Umständen klappen, dass sie uns in die Falle laufen.«
    »Sie klammern sich an einen Strohhalm, John.«
    »Was bleibt mir anderes übrig?«
    »Stimmt auch wieder. Na denn, wir werden sehen, was wir tun können. Halten Sie auf jeden Fall die Ohren steif, und lassen Sie sich nicht einschüchtern.«
    »Nein, Sir, bestimmt nicht. Ich hole mir das Kreuz wieder. Und wenn es sein muss, aus der Hölle!«
    Sir James lachte.
    »Ich dachte immer, die Hölle könnte Ihr Kreuz nicht vertragen?«
    »Es war auch nur sinnbildlich gemeint.« Damit beendete ich unser Gespräch. Ich drehte mich um.
    »Du brauchst nicht viel zu sagen«, erklärte mir Suko, »aber etwas möchte ich gerne wissen.«
    »Rede?«
    »Dieser Dämon hat, kurz bevor er verging, von einem Tor zur Hölle gesprochen. Kannst du dir etwas darunter vorstellen, John?«
    »Schon. Vielleicht ist es der Eingang in die Hölle.«
    Als ich Sukos Gesicht sah, verbesserte ich mich. »Klar, ich weiß selbst, dass die Hölle überall lauert. Aber ich glaube, dass ich es trotz allem herausfinden werde.«
    »Das wollen wir hoffen, John.« Er trat auf mich zu und schlug mir auf die Schulter. »Keine Panik, gemeinsam werden wir es schaffen.«
    Zum ersten Mal gelang mir wieder ein Lächeln.
    ***
    Der dritte Mann hieß Eagle. Es war sein Spitzname, den er schon aus Kinderzeiten hatte. Eagle heißt Adler, und wie ein Adler hatte er sich immer gefühlt, nachdem er als Mutprobe aus dem zweiten Stock einer Mietskaserne gesprungen war. Eagle fuhr auch, während die beiden anderen im Fond des alten Chevy saßen und tranken. Sie hatten billigen Brandy aufgegabelt, den Darling Roberts aus der Flaschenöffnung in seinen Mund gluckern ließ. Jamie spielte verrückt. Er hatte sich die Mütze vom Kopf gerissen und schlug sie immer wieder auf seine Knie.
    »Das hätte ich nicht für möglich gehalten, dass ein Bulle so leicht zu erledigen ist. Mann, den hätten wir doch auseinandernehmen können. Wenn ich noch einmal so eine Gelegenheit bekomme…«
    »Hör auf, Mensch!« zischte Roberts und setzte die Flasche ab. Er rülpste und wischte über seine Lippen.
    »Wir haben einen Job gehabt, das ist alles. Da kannst du nicht aus der Reihe tanzen.«
    »Aber mit dem Messer hätte ich ihn kitzeln können!« hechelte Jamie, wobei seine Augen strahlten.
    Eagle fluchte. »Scheißschnee. Es fängt wieder an.«
    »Dann fahr langsamer«, sagte Roberts.
    »Tu ich doch schon!«
    Jamie drehte sich um und schaute durch die Heckscheibe. Zahlreiche Autos befanden sich hinter ihnen, aber einen Streifenwagen entdeckte er nicht.
    »Die Bullen pennen noch«, meldete er.
    »Sei froh«, erwiderte Roberts.
    Sie näherten sich inzwischen der Hafengegend. Dort waren sie mit dem Auftraggeber verabredet. Mit Logan Costello! Roberts, der Chef des Trios, war fast vor Ehrfurcht erstarrt, als Costello ihnen den Job gab. Hoch und heilig hatten sie ihm versprechen müssen, sich an alles zu halten und um keinen Deut von dem Auftrag abzugehen. Momentan befanden sie sich auf dem Weg zum Treffpunkt.
    Der Schnee fiel dichter. Da der Boden hart gefroren war, blieb er auch liegen.
    Kopfsteinpflaster löste normalen Asphalt ab. Sie fuhren durch eine schmale Straße, vorbei an den Mauern rußgeschwärzter Fabriken. Die Gegend sah schon bei Sonnenschein ziemlich trostlos aus, im Winter wirkte sie noch mieser. Schnee plus Kopfsteinpflaster schuf eine gefährliche Glätte, die Eagle

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