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0200 - Strasse nach Andromeda

Titel: 0200 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Sachlage. Er bemerkte die erhobenen Arme des Unbekannten, die angeschlagene Strahlwaffe und Atlans verzerrtes Gesicht, in dem sich widerstreitende Gefühle spiegelten.
    „Weg damit" forderte Perry scharf. „Was soll das? Zehntausend Jahre sind eine lange Zeit, oder?"
    Der Lordadmiral ließ den Impulsstrahler sinken. Schwer atmend richtete er sich aus seiner angespannten Haltung auf.
    „Diese Monster", sagte er, „diese ungeheuerlichen Monster! Nun sind sie wieder aufgetaucht.
    Vorsicht, es sind Strukturumwandler. Ich habe sie erlebt. Sie widerstanden den Salven aus unseren Thermogeschützen, als hätte sie ein Frühlingswind getroffen. Darüber hinaus sind sie schneller und flinker als eine terranische Antilope. Wenn sie ihre Körpermasse in Bewegung setzen, dann ist es, als rase ein Atompanzer heran. Ich habe gesehen, daß einer dieser Burschen mit wenigstens hundert Kilometern pro Stunde auf eine Felsbarriere zuschoß, hinter der mein Kommando in Deckung gegangen war. Er durchschlug den Wall wie ein Geschoß. Es gab keine Rettung mehr. Vorsicht!"
    Rhodan war die Ruhe selbst. Als er wieder nach oben schaute, bückte sich das Monstrum und hob zwei menschliche Körper auf. Mory stieß einen Schrei aus. Die Uniformen terranischer Raumfahrer waren nicht zu verkennen.
    Tolot legte die Männer quer über seine kurzen Sprungarme und winkte mit den sechsfingrigen Händen der Handlungsarme. Er brauchte keine Verstärkeranlage, um sich verständlich zu machen.
    Man hörte ihn weit genug.
    „Würden Sie mir erlauben, das Landefeld zu betreten? Die Kranken müssen versorgt werden. Es handelt sich um einen geistigen Schaden, den wir leider nicht beheben konnten."
    „Bitte, treten Sie näher", rief Perry.
    Tolot betrachtete die Gestalt des Terraners. Er erkannte den Großadministrator. Ein fieberhafter Tatendrang erfüllte ihn. Als er in sein Antigravfeld sprang und zu Boden schwebte, hatte er die Situation bereits ausgewertet. Das Planhirn bestimmte das Vorgehen des Haluters.
    Es entging ihm nicht, daß er von den meisten Anwesenden als Ungeheuer eingestuft wurde.
    Atlans drohende Haltung war verständlich. Er hatte vor langer Zeit mit einer halutischen Einheit trübe Erfahrungen gesammelt. Damals hatten sich fünf Haluter zu einer sogenannten „Waschgruppe" zusammengefunden, um ein arkonidisches Landungsmanöver zu stoppen. Es war auf einer Welt geschehen, deren Bewohner im Verlauf der turbulenten Kriegshandlungen versehentlich in die Strategie der Alt-Arkoniden einbezogen worden waren. Die Vernichtung dieses Planeten war verhindert worden.
    Noch ehe Icho Tolot den Boden berührte, hatte er sein Verhalten nach mathematischen Richtlinien festgelegt. Er mußte versuchen, Vertrauen zu gewinnen. Atlan war ein mächtiger Mann im Imperium.
    Seine angriffslustige Haltung stufte Tolot als unbewußte Reflexhandlung ein. Atlan hatte eine psychologische Schwelle zu überwinden, die seine Erinnerung in ihm aufgerichtet hatte.
    Rhodan war tolerant, gelassen und offensichtlich auf alles gefaßt. Natürlich hatte er die von dem Haluter drohende Gefahr längst erkannt. Tolot wollte unbedingt erfahren, wie sich dieser große Terraner weiterhin verhalten würde.
    Allan D. Mercant war für Icho ein Begriff. Die wagemutigen Einsätze im Verlauf der letzten vierhundert Jahre waren zum großen Teil von dieser unscheinbaren Person gesteuert worden. Tolot fühlte sich ihm freundschaftlich verbunden.
    Mory Rhodan-Abro kämpfte noch mit ihrem Gefühlssturm. Sie bemühte sich aufrichtig, Tolots äußeres Erscheinungsbild zu übersehen und nach seinen geistigen und charakterlichen Qualitäten zu suchen.
    Die Mutanten erkannte Tolot augenblicklich. Er wußte aus einen hundertjährigen Erfahrungsstudien, wie er sie einzustufen hatte. Wilde Freude erfüllte ihn. Seine natürlichen Triebe drängten nach einer Entladung der seit Jahren aufgespeicherten Energien. Es war lange her, daß Tolot einer Drangwäsche gefolgt war. Es war sein Ziel gewesen, sich vor einer direkten Begegnung mit den Terranern gründlichst auf ihre Eigenarten vorzubereiten.
    Der Gigant trat aus dem Antischwerefeld hervor. Mory wich um keinen Schritt zurück. Je näher der Haluter kam, um so mehr mußte sie den Kopf in den Nacken legen, um sein monströses Gesicht erblicken zu können. Sie reichte ihm knapp bis zur Gürtellinie.
    „Die Galaxis spricht von Ihrer Schönheit, Madam", erklärte Icho Tolot mit so weicher Stimme, wie es ihm möglich war. „Darf ich mir erlauben,

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