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0200 - Strasse nach Andromeda

Titel: 0200 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht zu irgendwelchen Aussagen zu drängen.
    Das gilt besonders für Ihre ewig argwöhnischen Abwehrleute, Mercant. Lassen Sie ihn von selbst beginnen. Er kennt Kahalo. Atlan, du wirst deine Gefühle zügeln müssen."
    „Gib mir etwas Zeit. Ich bemühe mich ja schon. Im Moment teilt mir mein Logiksektor ausgesprochen spöttisch mit, mein unterbewußtes Gefühlsleben begänne schon mit der Bewunderung des Giganten.
    Peinlich, wenn man Minuten zuvor glaubte, ihn wegen einer alten Geschichte hassen zu müssen."
    Perry lächelte den Freund an. Die beiden biologisch Unsterblichen verstanden sich. Je älter sie wurden, und je länger sie Freude und Leid teilten, um so ähnlicher wurden sie einander. Sie waren ein gutes Team.
    Mercant bemerkte den Stimmungsumschwung. Damit das Wesentliche nicht ganz übersehen wurde, meinte er etwas ironisch: „Sie werden mir doch sicherlich gestatten, diesen Wunderknaben in höflicher Form zu befragen, ob er etwas über OMARON weiß. Bisher wurde mir nur klar, daß es einem seiner Freunde gelang, zwei Besatzungsmitglieder im Raum aufzufischen. Ich möchte wissen, wo der Schwere Kreuzer verschollen ist."
    Mercant ahnte in diesem Augenblick noch nicht, daß er mit der beabsichtigten Befragung Tolots Wünschen entgegenkam. Der Haluter war nicht gekommen, um auf Opposite die Gastfreundschaft der Terraner zu genießen.
    Er wollte etwas erleben; seinem charakteristischen Drang nach Kampf, Gefahr und Abenteuern nachgehen. Tolot wußte sehr genau, wo die OMARON verschollen war. Er kannte auch das größte Rätsel der Milchstraße.
    Als er neben dem Gleiter herjagte, entschloß er sich dazu, einen Hinweis zu geben. Mehr durfte er nach den strengen Gesetzen seines Volkes nicht tun.
    Rhodan würde wunschgemäß reagieren und bei dieser Gelegenheit etwas entdecken, was die Menschheit zu Titanen modernster Wissenschaft machen konnte - wenn sie das verstanden, was sie sicherlich finden würden.
    Diese Frage ließ der Haluter offen. Sein Planhirn legte ihm eine neue Auswertung vor. Alle bekannten Wesensmerkmale Rhodans, Atlans und Mercants waren darin berücksichtigt worden.
    Außerdem hatte die biologische Großrechenmaschine die ständige Suche der Menschheit nach neuen Waffen und technischen Herstellungsverfahren einkalkuliert.
    Daraus war zu folgern, daß Rhodan keine Minute zögern würde, um jene Stelle anzufliegen, wo die OMARON zuletzt geortet worden war. Fancan Teik hatte genaue Diagramme ausgearbeitet.
    Sie wären nicht einmal erforderlich gewesen. Tolot ahnte auch ohne diese Unterlagen, weshalb vier Schiffe der terranischen Forschungsflotte nicht mehr heimgekehrt waren.
    „Weshalb sie aber keine ausführlichen Notmeldungen abgestrahlt hatten, und weshalb es den Kommandanten nicht mehr gelungen war, aus der Gefahrenzone zu entfliehen, auf diese Frage konnte auch Icho Tolot keine Antwort geben! Wenn er sie gewußt hätte, wäre es für ihn selbstverständlich gewesen, Rhodan zu warnen.
     
    3.
     
    Das Superschlachtschiff CREST II Flaggschiff und gleichzeitig modernster Neubau der Solaren Flotte, beendete das Eintauchmanöver. Die konturlosen Schatten der Librationszone, einem instabilen Bindeglied zwischen dem vier- und fünfdimensionalen Universum, verschwanden von den Bildschirmen.
    Statt dessen wurden auf den Flächen der Panoramagalerie Milliarden verschiedenfarbige Sterne des Milchstraßenzentrums erkennbar.
    Die CREST II, ein fünfzehnhundert Meter durchmessender Kugelriese der Imperiumsklasse, ausgerüstet mit den modernsten Triebwerken terranischer Wissenschaft und den fürchterlichsten Vernichtungswaffen der Gegenwart, befand sich im inneren Ballungssektor, in dem die Sonnen teilweise nur noch wenige Lichtmonate voneinander entfernt standen.
    Hier wurde der Raumflug problematisch. Selbst einfache Lichtgeschwindigkeiten im Bereich des Einsteinschen Normaluniversums brachten Gefahren mit sich, die nur noch von exakt arbeitenden Positronik-Gehirnen gemeistert werden konnten.
    Überlichtflüge waren nur auf kurze Distanzen möglich. Flammende Gasnebel, physikalisch seltsame Erscheinungen in diesem hochverdichteten Materiekern aus hundert Milliarden Sternen und zahllosen Planeten mit extremen Umlaufbahnen, behinderten den Flug noch stärker.
    Eine Reise durch den Innenkern wurde grundsätzlich zu einem Hindurchwinden ohne Aussichten auf weitreichende Distanzüberbrückungen.
    Die Besatzung des Imperiumsraumers war daran gewöhnt. An Bord war die Elite der raumfahrenden Menschheit.

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