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0200 - Strasse nach Andromeda

Titel: 0200 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fahrtbeschleunigung angezogen und in das turbulente, violett und orangerot leuchtende Konzentrationsgebiet zwischen den Sternen hineingerissen wurde.
    Da ahnte Icho Tolot, warum seine Vorfahren darauf verzichtet hatten, die rätselhafteste Konstellation der Milchstraße zu erforschen! Sie mußten gewußt haben, wie gefährlich die blauen Sechslinge waren..
    Die CREST II war nicht mehr aufzuhalten. Sie wurde von unvorstellbaren Gewalten angezogen; von Kräften, deren Energiequelle die sechs Riesensterne waren. Dagegen waren die Kraftwerke des Superschlachtschiffes trübe Talglichter. Hier war die Natur selbst technisch nutzbar gemacht worden.
    Selbst der reaktionsschnelle Haluter begriff noch nicht die wahre Sachlage. Als er sich einigermaßen erleichtert nach Rhodan umdrehen wollte, sprang der Großadministrator aus seinem Sessel, schleuderte die Arme in der Luft umher und begann wie ein Wahnsinniger zu schreien.
    Auch Atlan, Mory, Cart Rudo und die anderen Besatzungsmitglieder wurden übergangslos von einem Psychoschock betroffen, der eindeutige Symptome des beginnenden Irrsinns zeigte.
    Nochmals eine Sekunde später wurden die jählings Erkrankten von einer Welle des Verfolgungswahns übermannt. Rhodan tobte wie die beiden Raumfahrer, die Fancan Teik in diesem Gebiet aufgefischt hatte.
    Atlan schrie etwas von einem hellen Licht. Es war die gleiche Aussage, die auch die anderen Kranken gemacht hatten. Da wußte der Haluter, wodurch sie den Verstand verloren hatten.
    Das helle Licht - das konnte nur der orangerote Energiestrahl sein. Vielleicht war auch das Gluten im genauen Schnittlinienpunkt des Sechsecks gemeint.
    Tolot wartete nicht mehr länger. Mühelos wehrte er die Rasenden ab sprang zu seinem Sessel hinüber und ließ sich hineinfallen.
    Auf den Bildschirmen loderte die energetische Zentrumsballung. Icho Tolot begann mit der Totalumstellung seiner Zellstruktur. Sein Körper verwandelte sich in einen kristallin hochverdichteten Metallblock, in dem nur noch wenige lebensnotwendige Zellgruppen organisch blieben.
    Es war in letzter Sekunde geschehen. Tolot bemerkte noch das blendende Aufleuchten der Schutzschirme. Ein Entmaterialisierungsschock peinigte die wenigen Nervenzellen, die er nicht der Strukturumwandlung unterzogen hatte.
    Die Körper der schreienden Terraner wurden zu nebelhaften Materiewolken. Die Zentrale wurde durchsichtig, löste sich schließlich ganz auf und verschwand aus dem Gefüge des vierdimensionalen Raumes. Das Dröhnen verebbte.
    Dann war nichts mehr.
     
    *
     
    Die Triebwerke der DAUNTU liefen mit voller Schubleistung. Langsam schob sich der fünfhundert Meter durchmessende Schlachtkreuzer aus dem Gravitationsfeld der roten Riesensonne heraus und nahm wieder Fahrt auf.
    USO-Kapitän Rono Batlos versuchte vergeblich, den abgerissenen Funkkontakt mit der CREST herzustellen.
    Während der moderne Schlachtkreuzer unter Einsatz aller verfügbaren Kräfte eine in den Raum schießende Protuberanz durchstieß und auch noch dieses atomare Inferno abwehrte, blähten sich zwanzig Milliarden Kilometer entfernt die sechs Sonnen auf.
    Kaum dem Unheil entronnen wurde die DAUNTU schon wieder bis zur Festigkeitsgrenze belastet.
    Batlos, der sich aus seinem Sessel erhoben hatte, um die Funkzentrale aufzusuchen, wurde durch die Aufprallwucht eines magnetischen Orkans so hart zu Boden geschleudert daß er fast das Bewußtsein verlor. Ein Roboter half ihm auf die Beine und führte ihn zu seinem Konturlager zurück.
    Die Anschnallgurte schnappten aus den Lehnen und fesselten den Kapitän an den Sitz.
    Zu dieser Zeit gewann die DAUNTU schnell an Fahrt. Die rote Sonne konnte nicht mehr gefährlich werden. Mit knapp 600 km/sec2 Beschleunigung raste der Kreuzer in die freie Zone zwischen den Sternen hinaus. Schon nach zwanzig Sekunden war die Entfernung zu dem roten Stern so angewachsen, daß die Hyperortung wieder zu funktionieren begann.
    Das Flottenflaggschiff erschien auf den Echoschirmen. Die Meßwerte wurden ausgewertet und als optische Signale auf die Kontrollschirme eingeblendet.
    „Sir...!" schrie der Erste Offizier der DAUNTU. Entsetzt deutete er auf den dreidimensionalen Positionsgeber, auf dem der Leuchtpunkt der CREST mit irrsinniger Geschwindigkeit auf die sechs Sonnen zuglitt.
    Mitlaufende Leuchtskalen gaben die Daten an. Die CREST beschleunigte mit wenigstens zehntausend Kilometer pro Sekundenquadrat. Das war ein Wert, den kein Triebwerk erreichen und den kein Andruckneutralisator absorbieren

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