Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0201 - Der Teufelsschatten

0201 - Der Teufelsschatten

Titel: 0201 - Der Teufelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ganzen Landes befand.
    Khysal war kein kleines Land, aber es war auch nicht reich. Die Häuser waren klein und bei weitem nicht so prunkvoll gebaut, wie Nicole Duval es aus Grex und Rhonacon gewohnt war. Flache Bauten mit Strohdächern… nur der Regierungsbau in Sestempe ragte daraus empor. Selbst die beiden Tempel waren nicht sonderlich groß. Vorsichtshalber hatte man sie an gegenüberliegenden Seiten der kleinen Stadt errichtet, den Tempel der Götter auf der Rhonacon zugewandten und den der Dämonen auf der grecischen Seite.
    Nicole hatte Zeit gehabt, sich Sestempe näher anzusehen. Es war später Abend und schon fast dunkel gewesen, als Thor von Asgaard sie mit seinem Dhyarra-Kristall hierher transportiert hatte - sie und Fenrir, den Wolf. Sie erinnerte sich, daß er sie dorthin hatte bringen wollen, wo es eine Spur von Ansu Tanaar geben sollte. Aber war das nicht nur ein leeres Versprechen gewesen? Waren nicht alle Spuren im Sande versickert, alle Gerüchte, die auf einen Verbleib der Goldenen hinwiesen, längst wieder verloschen?
    Nicole war sicher, daß Ansu Tanaar erhebliches Aufsehen erregt hätte, wäre sie in der Nähe von Sestempe aktiv geworden. Eine Frau wie sie gab es wohl im gesamten Universum nur einmal. Ihre Haut war golden, und sie war die letzte eines ehemals mächtigen Volkes, das vor über zehntausend Jahren schon nach den Sternen gegriffen hatte. Nichts war von der gewaltigen Kultur übriggeblieben, als Lemuria in den Fluten versank, nachdem lemurische Zauberpriester sich mit Dämonen von den Sternen eingelassen hatten - mit den Meeghs! Ein mächtiges Reich war zerbrochen, und vielleicht gab es jetzt noch irgendwo in den Tiefen des Sternendschungels Milchstraße Welten, auf denen Nachfahren der Lemurer lebten.
    Vielleicht stammten die geheimnisvollen UFOs von ihnen… das würde vielleicht auch die fantastischen Flugmanöver dieser UFOs erklären, die keinen Naturgesetzen zu unterliegen schienen, denn die lemurischen Sternenschiffe benutzten seinerzeit die Magie als Antriebsmittel.
    Aber Nicole wagte weder dies noch das Gegenteil mit Sicherheit anzunehmen. Vielleicht hatten jene »fliegenden Untertassen« auch eine völlig andere Heimat…
    Nicole und Fenrir hatten Unterkunft in einer Herberge gefunden, um die sich eine gewaltige Karawane gelagert hatten. Die Händler zeigten sich als überaus freundlich und gesprächsbereit, luden zum Wein ein, und der rote Saft löste so manchem die Zunge. Nicoles regenbogenfarbenschillernder Umhang erregte Aufsehen, und schon bald wußten die Männer und Frauen der Karawane, daß Nicole unter dem Schutz des OLYMPOS stand - und daß sie diesen Schutz mit einem Mann namens Zamorra teilte, der zum ORTHOS unterwegs war.
    Das war der Moment, in dem sich der hünenhafte Karawanenführer erhob.
    »Zamorra? Den Namen kenne ich!« stieß er hervor.
    »Woher?« fragte Nicole überrascht.
    »Tane Carru ist mein Name«, stellte sich der Karawanenführer vor. » Ich habe dem Mann, der zwei Schatten besitzt, damals geholfen, aus der Nähe von Aronyx zu kommen. Wieviel Monde mögen es her sein? Drei, vier? Du kennst ihn? Besitzt er seinen zweiten Schatten immer noch?«
    Davon war Nicole nichts bekannt.
    Die Schamanen im Tempel hatten Zamorra einen zweiten Schatten angehext, den er viel zu spät wieder verlor , machte Fenrir sich telepathisch bemerkbar, der sowohl Tane Carrus Gedanken las als auch vielleicht von Merlin in verschiedene Dinge eingeweiht worden war.
    Sie kamen ins Gespräch.
    »Eine goldene Frau mit schwarzem Haar suchst du, die gegen die schwarzen Schatten kämpft, die uns alle bedrohen? Suchst du auch Damon und Byanca?«
    »Die weniger«, behauptete Nicole. Sie wunderte sich, daß die Namen der beiden Hybriden ein Begriff waren, weil sie sie schon zum vierten Mal hörte, seit sie sich im nächtlichen Sestempe aufhielt. Dabei hatten beide den größten Teil ihrer Parafähigkeiten verloren und spielten wohl kaum noch die Rolle, die ihnen ursprünglich von OLYMPOS und ORTHOS zugedacht worden war.
    »Morgen«, sagte Tane Carru. »Morgen zeige ich dir eine Spur, die ich heute entdeckte, nur habe ich mir dabei nichts gedacht. Aber sie kann für dich wichtig sein.«
    »Eine Spur von Ansu Tanaar?«
    »Vielleicht«, murmelte Carru. »Vielleicht ist sie aber auch von Damon und Byanca… morgen, bei Tageslicht, wirst du sehen!«
    Später in der Nacht, als Nicole sich auf ihrem Lager in der Herberge ausstreckte, fragte sie leise: »Was für eine Spur ist es, von der

Weitere Kostenlose Bücher