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0201 - Im Zentrum des Schreckens

0201 - Im Zentrum des Schreckens

Titel: 0201 - Im Zentrum des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuckte es. »Ich weiß«, erwiderte er trocken.
    Ansonsten war bei ihm keine Gefühlsregung zu entdecken. Vielleicht spürte er den gleichen Triumph wie Costello, nur zeigte er ihn nicht, sondern blieb kalt und gelassen. Er streckte den Arm aus, fasste das Kreuz jedoch nicht an, sondern ließ seine Hand auf dem Schreibtisch liegen.
    »Hat es viel Mühe bereitet?« erkundigte er sich mit tonloser Stimme.
    »Nein.« Dr. Tod verzog die Mundwinkel. »Dabei waren wir so lange hinter ihm hergewesen. Verdammt, man braucht wirklich nur die gute Idee zu haben, und die hatte ich.«
    Seine Finger bewegten sich. Sie zitterten ein wenig, so ganz konnte sich Morasso doch nicht unter Kontrolle halten. Dann griff er zu. Es war wie der Angriff einer Klapperschlange. So schnell. Er umkrallte das Kreuz regelrecht, hielt es für einen Moment fest und hob es dann langsam an. Ja, das war es! Und er konnte es anfassen, ohne dass die Kräfte des Kreuzes ihn zerstörten.
    Aber sie würden eine andere zerstören, eine Todfeindin, die vernichtet werden mussten, das hatte sich Solo Morasso geschworen. Asmodina! Sie sollte sterben. Vielleicht auch durch das Kreuz, das er als letzten Trumpf ausspielen wollte. Er hielt es dicht vor sein Gesicht. Die wulstigen Lippen zogen sich in die Breite und bewegten sich kaum; als er die folgenden Worte sprach.
    »Ich habe dich endlich bekommen«, flüsterte er. »Lange genug hat es gedauert, wirklich lange genug. Aber nun gehörst du mir. Und nie wirst du in John Sinclairs Hände zurückkehren. Du hast mir noch in meiner Sammlung gefehlt. Ich habe den Bumerang, ich habe den Würfel des Unheils und das Kreuz. Jetzt bin ich unbesiegbar!«
    Und dann stieß er ein Lachen aus, das grausam und kalt durch den Raum hallte. Selbst der abgebrühte Logan Costello bekam eine Gänsehaut. Solo Morasso schleuderte seinen rechten Arm in die Höhe. Die Finger hielten das Kreuz umklammert, nur ein kleiner Teil von ihm ragte aus seiner Faust. In Siegerpose stand er da. Er hatte es geschafft. Er Solo Morasso. Sieg auf der ganzen Linie! Und wieder lachte er. Lange genug hatte er sich beherrschen müssen, aber nun musste er seinen Triumph loswerden. Er hatte das Spiel für sich entschieden.
    Da flog die Tür auf. Ein Mann stand auf der Schwelle. Er gehörte zu den beiden Killern, die die Morde an den drei Soho Schlägern auf dem Gewissen hatten. Der Leibwächter, er hielt sich immer in Nähe des Arbeitszimmers seines Chefs auf, war durch das Lachen irritiert worden. Seine Waffe hatte er zwar noch nicht gezogen, doch seine rechte Hand war bereits unter dem Jackett verschwunden, um den Revolver blitzschnell hervorholen zu können. Zwei Sekunden stand er starr, dann stürzte er in den Raum.
    »Capo, was ist? Soll ich…?«
    »Bleib stehen!« schrie Costello. Er hatte das Unheil kommen sehen, doch er konnte es nicht mehr verhindern, weil sein Leibwächter zu schnell gewesen war. Dieser Mann sah den Nebelstreifen zwar, doch er wusste nichts von seiner schaurigen Funktion. Er rannte praktisch mit der linken Hälfte seines Körpers hindurch. Das war sein Verderben. Im nächsten Moment bewies der Nebel, welch eine grausame und mörderische Kraft in ihm steckte. Und Dr. Tod sah grinsend zu, während Logan Costello fassungslos den Kopf schüttelte, aber nicht wagte, einzugreifen.
    Der Killer kam nicht einmal bis zum Schreibtisch. Einen halben Schritt davor stoppte er. Sein Gesicht veränderte sich. Die Züge schienen einzufrieren, als er nach links schielte. Dort veränderte sich der Stoff des Jacketts. Er wurde zuerst grau, das kleine Karomuster der Jacke verschwand ganz, und auch der Stoff löste sich auf. Damit war das Grauen noch nicht beendet. Der gefährliche Nebel drang weiter. Er zerstörte das Hemd und berührte anschließend die Haut. Und nun zeigte er seine gewaltige, mörderische Kraft.
    Das Schreien des Mannes war markerschütternd. Der Killer erhielt für seine Verbrechen eine furchtbare Strafe. Vor dem Schreibtisch sackte er zusammen. Dabei fiel sein Kopf nach vorn, so dass er mit dem Kinn hart auf die Platte schlug. Den Mund hatte er aufgerissen. Ein gequältes Wimmern drang über seine Lippen. Mit einem flehenden Ausdruck in den Augen schaute er den stehenden Logan Costello an. Der konnte ihm nicht helfen. Costello war froh, vom Nebel verschont geblieben zu sein. Der Killer hob den Kopf, eine letzte, verzweifelte Bewegung. Er hielt sich noch an der Kante fest, obwohl seine linke Hand bereits aus weißen, knöchernen Fingern

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