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0201 - Im Zentrum des Schreckens

0201 - Im Zentrum des Schreckens

Titel: 0201 - Im Zentrum des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreicht, doch mit jeder Sekunde, die verstrich, näherten wir uns dem drohenden Verhängnis. Angst kroch in mir hoch.
    Ob der Nebel den Todesengeln etwas tat, konnte ich nicht sagen. Mich jedenfalls würde er auf grausame Art und Weise töten. Näher und näher kamen wir. Ich konnte sogar hindurchschauen und auf der größten Insel die braunen Hügel erkennen, so nahe waren wir bereits. Trotz meiner Angst versuchte ich mir auszurechnen, wann die vier Todesengel zusammen mit mir eintauchen würden. Drei Sekunden vielleicht vier? Wenn die Zeit um war und bis dahin nichts geschah, gab es für mich keine Rettung mehr…
    ***
    Wohl niemand hatte mit Lucilles Auftreten gerechnet. Auch Tanith nicht, denn sie stieß einen erschrockenen Ruf aus. »Lucille!«
    »Ja, ich bin es!«
    Die Antwort klang schwach, als hätte das Wesen Mühe, sie zu formulieren. »Aber ich habe dich nicht gerufen.«
    »Das weiß ich. Dein Ruf galt dem großen Nostradamus. Aber er hat mich auf der Reise ins Jenseits erreicht. Er war so stark, dass ich dagegen nichts tun konnte und umkehren musste.«
    Tanith stand noch immer unter Stress. Mit einer fahrigen Bewegung strich sie eine Haarsträhne aus der Stirn. Sie klimperte mit den Augendeckeln und sah sich um. Die anderen waren ebenso überrascht und erschrocken wie sie. Niemand konnte sich einen Reim darauf machen. Alle starrten das durchscheinend wirkende Wesen an, das sich in der Nähe des Fensters aufhielt und wie ein Nebelstreif wirkte.
    Niemand redete mehr. Was hier geschah, konnte man mit dem Wort ungeheuerlich umschreiben, und es war nur durch Schwarze Magie möglich gewesen.
    »Fragen Sie den Geist, ob er etwas über John Sinclair weiß!« zischte Suko.
    Tanith nickte. Sie umklammerte wieder die Kugel, hielt ihren Blick jedoch auf den Geist des toten Mediums gerichtet.
    »Was weißt du über John Sinclair? Er ist der Mann, dem der Kelch gehört, in den die Kugel genau hineinpasst«, erklärte Tanith weiter, »und er ist ein berühmter Geister sowie Dämonenjäger.«
    »Ihr sucht ihn?«
    »Ja.«
    »Wo kann er denn sein?«
    Auf diese Frage wusste Tanith keine Antwort. Die jedoch gab Suko, der Chinese. »Es ist möglich, dass er sich auf dem Weg in die Hölle befindet oder schon dort ist.«
    Der Geist vibrierte. »Bei Asmodis?«
    »Ja.«
    »Da komme ich nicht hin. Ich gehöre nicht zu den Seelen, die gequält werden. Mein Ziel ist das Licht. Es leuchtet, es wartet auf mich. Ich soll hin.«
    »Dann weißt du nichts von John Sinclair?«
    »Nein oder kaum.«
    Doch eine Hoffnung? Suko fragte weiter. »Wieso kaum? Hast du irgendetwas gesehen?«
    »Das nicht, nur gehört. Die Welt der Geister spricht über ihn. Es ist ein fremdes Wispern und Raunen. Sie reden über einen Gerechten, der in die Hölle gekommen ist, um den Satan zu stürzen.«
    »Das ist John!« rief Suko. »Hat er eine Chance?«
    »Er ist allein…« Diese Antwort sagte alles. Suko senkte den Kopf und hörte kaum die nächsten Worte des Geistwesens.
    »Ich kann nicht mehr bleiben. Ich gehöre nicht zu euch. Ich muss wieder weg. Sie rufen mich. Sie wollen mich bei sich haben. Ich darf nicht mehr…«
    Die Versammelten sahen, wie die Gestalt noch bleicher und durchsichtiger wurde. Sie zerflatterte zu einem hauchdünnen Nebelstreifen. Ein letztes Mal hörten sie die Stimme des Mediums. Da klang sie bereits weit entfernt. Es hörte sich an, als lägen gewaltige Welten dazwischen.
    »John Sinclair Gefahr keine Angst Nostradamus er ist…« Schluss. Nichts mehr. Der Geist des toten Mediums verschwand wie ein Spuk. Er war ebenso rasch weg, wie er vorhin erschienen war.
    Nur noch die Menschen sowie Myxin und Kara befanden sich im Livingroom. Sie schwiegen. Ein jeder musste das eben Erlebte erst einmal verkraften. Was geschehen war, glich einem kleinen Wunder. Nur hatte das Wunder nicht viel gebracht, denn über John Sinclair hatte der Geist des Mediums so gut wie nichts sagen können. Sein Name war zwar gefallen, mehr allerdings nicht.
    »John Sinclair, Gefahr, keine Angst, Nostradamus. So lauteten doch die letzten Worte oder?« fragte Suko.
    »Ja.« Die anderen gaben ihm recht. »Demnach befindet sich John in Gefahr«, formulierte der Chinese weiter.
    »Aber was bedeuten die Begriffe keine Angst und Nostradamus? Kann einer von euch damit etwas anfangen?«
    Suko hatte alle gemeint, nur Kara gab ihm eine Antwort. »Vielleicht befindet sich John in Gefahr. Aber wir sollen uns keine Sorgen machen.«
    »Gefahr und keine Angst? Das ist ein

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