0201 - Im Zentrum des Schreckens
Kreuz, außerdem den Würfel des Unheils. Glaubst du wirklich, dass Asmodina dieser geballten Macht widerstehen kann?«
Mondos Augen hinter den Brillengläsern zuckten. »Nein, das glaube ich nicht.«
»Genau. Ich habe dem Spuk versprochen, ihm den Kopf der Asmodina zu bringen. Und das Versprechen werde ich einhalten. Niemand kann mich daran hindern!«
»Dann wären wir mächtig!« sagte Mondo.
»Genau. Wir wären mächtig und könnten den anderen unsere Bedingungen diktieren. Keine Armee der Welt kann gegen die Mordliga etwas ausrichten. Keine!« zischte Morasso.
Mondo nickte. Wenn er Dr. Tod nie recht gegeben hatte, diesmal tat er es.
Morasso nickte. »Komm, las uns gehen, ich habe etwas mit dir zu besprechen!«
»Geht es um Asmodina?«
Dr. Tod warf dem Monstermacher einen schrägen Blick zu. »Um wen wohl sonst?«
***
Ich hatte diesen plötzlichen Wutausbruch der Teufelstochter nicht erwartet, aber das hatte ich mir selbst zuzuschreiben. Ich hätte sie nicht so reizen sollen, denn der Bogen ihrer Geduld war überspannt.
Sie wollte mich töten und meine Leiche Dr. Tod vor die Füße werfen. Und dann sollte er bestimmt daran glauben, denn Asmodina hasste diesen MenschDämons sicherlich ebenso stark wie mich. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, so hieß die Devise.
Dr. Tod dachte ebenso, das konnte ich nicht wissen.
Ich sah nur die Teufelstochter. Lässig bewegte sie sich auf der Oberfläche, in die ich eingesunken war. Ich hockte noch immer auf dem Galgengerüst in meiner verdammt unbequemen Lage. Leicht hatte ich meinen Oberkörper vorgebeugt und klammerte mich fest.
Schweiß bedeckte meine Stirn, das Herz klopfte laut und deutlich. Ich hörte die Schläge sogar in meinem Gehirn nachhallen. Dann dachte ich daran, welche Waffen ich besaß. Nur den Dolch, die magische Kreide und die Gnostische Gemme. Mit ihnen konnte ich ebenso wenig etwas anfangen wie mit der Beretta, die außer Funktion gesetzt geworden war.
Den Kopf hatte ich ein wenig nach links gedreht, so dass ich die Teufelstochter anschauen konnte. Und sie kam näher. Schritt für Schritt… Kalt war ihr Lächeln. Das geschwärzte Gesicht glich einer widerlichen Grimasse. Die Augen leuchteten. Ich spürte fast körperlich den Hass, den sie mir entgegen strahlte.
»Ich werde dein Leben zerstören, Sinclair. Ich werde…«
Der Feuerball entstand aus dem Nichts. Urplötzlich puffte es zwischen mir und der Teufelstochter auf, und ein gewaltiges Flammenrad blendete uns beide. Ein Gesicht erschien innerhalb des Rads. Es war so gedreht, dass es mich wie auch Asmodina anschauen konnte.
Die Visage des Teufels! Asmodis war gekommen! Wollte er dabei sein und zusehen, wie ich starb? Zuzutrauen war es ihm, der Satan ergötzte sich gern an Dingen, die für Menschen das Schlimmste waren, was es überhaupt gab.
Die grinsende Fratze innerhalb des Flammenrades drehte sich ein paar Mal. Ich hörte das schaurige Lachen, das jedoch abrupt gestoppt wurde.
»Was willst du?« Asmodina fragte dies. »Du störst mich.«
Da lachte ihr Vater. »Ich störe dich? Wobei denn?«
»Ich wollte Sinclair töten und seine Leiche Solo Morasso vor die Füße werfen, damit er endlich merkt, wer hier der Stärkere ist. Denn nach Sinclair kommt er an die Reihe.«
Für wenige Sekunden wurde es still. Auch ich hielt den Atem an. Wie würde sich der Teufel verhalten?
Er lachte. Ja, er lachte. Laut und unheimlich gellte sein Gelächter durch die Dimension des Schreckens.
»Du willst Sinclair töten und ihn Morasso vor die Füße werfen?« höhnte er.
»Ja, das will ich!« kreischte Asmodina.
»Töten kannst du ihn. Sicher, dagegen habe ich nichts. Aber du wirst ihn Morasso nicht vor die Füße werfen können.«
»Und warum nicht?«
»Weil er und seine verfluchte Mordliga den Stützpunkt längst verlassen haben!«
Asmodina wich zurück. Sie schüttelte dabei den Kopf. Aus ihrem Mund fuhr wieder die Zunge hervor. »Das glaube ich nicht. Nein, das kann ich nicht glauben…«
»Es stimmt.«
»Dann hat dieser Feigling etwas gemerkt!« sagte sie. »Dann hat er geahnt, dass wir ihn ausschalten würden.«
»Ich glaube, du siehst das falsch«, erwiderte Asmodis. »Sogar ganz falsch.«
»Ist Flucht keine Feigheit?«
»Wenn es eine Flucht war!«
»Was sollte es denn sonst gewesen sein?« Asmodina hielt krampfhaft an ihrer Vorstellung fest.
Die dreieckige Satansfratze verzog sich zu einem schiefen Grinsen. »Feigheit ist es nicht, Flucht auch nicht, das kann ich dir sagen.
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