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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Halsband des Todes
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beschwert, dass Sie sie fixieren.«
    »Die Dame ist zufällig meine Frau.«
    »Das ist mir gleichgültig, und außerdem brauche ich das nicht zu glauben. Verlassen Sie den Club, oder ich lasse Sie hinauswerfen.«
    »Das möchte ich sehen«, trumpfte Wassilof auf und winkte dem Kellner.
    »Einen Gin, Ober, und etwas plötzlich.«
    »Keinen Gin mehr«, befahl der Geschäftsführer. »Gehen Sie.«
    Gleichzeitig erschien das Garderobenmädchen mit Wassilofs Hut und Mantel, und hinter ihr tauchte die imponierende Gestalt des schwarzen Portiers auf.
    »Das werden Sie mir büßen«, zischte Serge, aber er machte keine Schwierigkeiten mehr.
    Er warf seinen Mantel über den Arm, stülpte den Hut auf und ging, eskortiert vom Pförtner, hinaus. Ich warf einen Geldschein auf den Tisch, der unsere Zeche reichlich deckte. Dann folgten wir Wassilof.
    Drei Schritte vor dem Ausgang stand der geschniegelte Geschäftsführer.
    »Ich bitte die Herren, den unangenehmen Vorfall zu entschuldigen«, sagte er. »Der Boss hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass er Sie sprechen möchte. Wenn die Herren die Liebenswürdigkeit haben wollen…«
    »Gut«, antwortete ich und gab Phil einen Rippenstoß. »Ich weiß zwar nicht, wer Ihr Boss ist und was er von uns will, aber ich werde ihm den Gefallen tun. Mein Freund hat leider eine Verabredung und muss weg.«
    Phil begriff und machte, dass er zur Garderobe kam.
    »Ich rufe später zu Hause an«, warf er über die Schulter zurück.
    Ich wendete mich wieder dem Geschniegelten zu.
    »Na, dann los, Mister…«
    »Perez, Alfonso Perez«, dienerte er.
    Also war der Kerl ein Mex. Im Allgemeinen habe ich zwar nichts gegen Mexikaner, aber wenn sie zu dieser Sorte wie Perez gehören und sich in Nachtclubs, Spielsälen und anderen derartigen Institutionen betätigen, sind sie mir nicht sonderlich sympathisch.
    Hinter der Bar befand sich eine Tür. Perez zog einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete sie. Dann machte er eine einladende Handbewegung.
    Zwar liebe ich es nicht, wenn Leute seines Schlages hinter mir hergehen - man muss bei ihnen immer auf irgendetwas gefasst sein aber der Kerl würde sich wohl nicht die Finger verbrennen wollen.
    Wir gingen eine kurze Treppe hinauf und durch einen Gang mit vier oder fünf Türen. An einer davon klopfte der Mex, öffnete dann und ließ mich vorangehen.
    Ich stand in einem kleinen Raum, der halb Büro, halb Wohnzimmer war. Am Fenster, mit dem Rücken zu uns, sah ich einen schlanken, großen Mann, im weißen Dinnerjackett stehen. Er hatte dichtes, glatt frisiertes graues Haar. In der Mitte des Raumes gab es einen kleinen Schreibtisch mit allem, was dazugehört, und in der Ecke eine gepolsterte Bank vor einem Rauchtisch, daneben eine kleine Bar.
    Der Mann am Fenster drehte sich um.
    Er hatte ein gut geschnittenes Gesicht und wäre sogar sympathisch gewesen, wenn ihn nicht eine lange tiefe Narbe über der linken Wange entstellt hätte. Diese Narbe musste von einem scharfen Messer, wahrscheinlich einem Rasiermesser herrühren.
    Ich kannte diese Narbe, und ich kannte auch das Gesicht. Irgendwo hatte ich es gesehen, zwar nicht in Natur, so doch im Bild, aber ich kam nicht darauf, wo das gewesen war. Er nickte mir zur Begrüßung zu und setzte sich hinter den Rauchtisch.
    »Bitte«, sagte er. »Was trinken Sie?«
    »Wenn Sie darauf bestehen, einen Whisky auf Eis«, grinste ich.
    ***
    Perez war verschwunden. Er hatte die Tür von außen zugemacht.
    »Ich bin Mike Turner. Vielleicht erinnern Sie sich an meinen Namen?«
    lächelte er.
    Dieses Lächeln war scheußlich. Nur die rechte Gesichtshälfte verzog sich, die linke über die die Narbe lief, blieb starr.
    Jetzt wusste ich auch, wen ich vor mir hatte. Mike Turner war bis vor acht oder zehn Jahren in Hollywood gewesen. Er spielte damals vor allem harte Burschen in Western. Privat war er, zu seinem Pech, nicht so hart wie auf der Leinwand. Er geriet in Streit mit einem eifersüchtigen Ehemann, der ihm das Gesicht zerhackte. Damit war seine Filmlaufbahn zu Ende. Er verschwand in der Versenkung. Dieser Mike Turner also war der Besitzer des ›Jockey-Clubs‹.
    »Gewiss erinnere ich mich«, sagte ich und griff nach dem Whisky, den er eingegossen hatte. »Was ich aber nicht weiß, ist, warum Sie um meinen Besuch gebeten haben.«
    »Sie sind G-man«, sagte er abrupt, und jetzt lächelte er gar nicht mehr. »Ich bin davon überzeugt, dass Sie meinen Club nicht zu Ihrem Privatvergnügen aufgesucht haben. Ich möchte hier

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