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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Halsband des Todes
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keinen Ärger bekommen. Wenn ich Ihnen helfen kann, die Angelegenheit, um derentwillen Sie hier sind, unauffällig zu erledigen, so bin ich zu Ihrer Verfügung.«
    »Sie können das am besten, wenn Sie mir ein paar Fragen beantworten«, gab ich zurück.
    »Soweit ich das kann, gerne.«
    »Warum wurde Serge Wassilof heute Abend hinausgeworfen?«
    »Hinausgeworfen ist wohl etwas stark ausgedrückt.« Wieder dieses ekelhafte Lächeln. »Er wurde höflich ersucht, das Lokal zu meiden. Es hätte unbedingt früher oder später Unannehmlichkeitengegeben.«
    »Wegen seiner Frau?«
    »Oh, Sie sind bereits im Bilde. Ja, auch Lils wegen. Übrigens heißt sie bei uns Harrow. Das ist ihr Mädchenname.«
    »Wenn ich mit ihr verheiratet wäre, so würde es mir auch nicht gefallen, dass sie in der 50. Straße gewerbsmäßig Kavaliere abkocht.«
    »Sie belieben zu scherzen, Mister Cotton«, der Bursche kannte sogar meinen Namen. »Bei mir wird niemand abgekocht. Miss Harrow bezieht ein reichliches Gehalt und die üblichen zehn Prozent vom Verzehr.«
    »Ist das alles?«, fragte ich ironisch.
    »Sie dürfen nicht zu neugierig sein, wenigstens nicht, was meine Privatangelegenheit angeht. Um das zu unterbinden, habe ich Sie hauptsächlich zu mir gebeten. Ich möchte, dass Lil aus dieser üblen Geschichte herausgehalten wird. Gewiss, sie war oder ist sogar noch mit diesem Serge verheiratet, aber mit seinen dunklen Geschäften hat sie nichts zu tun, besonders nicht mit dem Diebstahl der Perlenkette.«
    »Woher wissen Sie denn überhaupt davon?«, fragte ich.
    Ich hatte den Eindruck, dass Mike Turner sich gründlich vergaloppierte.
    »Ich weiß es von Lil, und die hat es von ihrem Mann. Der Bursche hatte doch die Frechheit, ihr zu sagen, dass er die Kette geklaut und verkauft habe. Er bot ihr zehntausend Dollar, wenn sie zu ihm zurückkomme, aber da hat er sich geirrt. Ich kann ihr mehr bieten.«
    Dieser Serge Wassilof war wirklich ein Idiot. Er musste doch gewusst haben, dass seine Frau ein ausgekochtes Stück war und dass sie auf ihn pfiff.
    Ich war sicher, dass sie mit Turner befreundet war. Wassilof musste das ebenfalls gemerkt haben. Wie konnte der Kerl so dämlich sein, dieser Frau den Diebstahl einzugestehen und ihr lächerliche zehntausend Dollar zu bieten, nur damit sie zu ihm zurückkommt.
    Das war mir wirklich zu hoch.
    »Ist recht interessant und aufschlussreich, Mister Turner, was Sie mir da erzählen. Wenn Sie mich vollständig zufrieden stellen wollen, so lassen Sie mich ein paar Worte mit Wassilof s Frau sprechen. Ich möchte von ihr die Bestätigung für das soeben Gehörte haben.«
    »Selbstverständlich können Sie das.«
    Er nahm einen hellblauen Telefonhörer von der Gabel und sagte: »Mary, bitten Sie Miss Harrow für fünf Minuten in mein Büro.«
    Es vergingen ein paar Minuten, während denen keiner von uns beiden ein Wort sagte.
    Dann öffnete sich die Tür, ohne dass jemand geklopft hatte, und Serge Wassilofs Frau glitt herein.
    Ich sage ausdrücklich ›glitt‹, denn ihr Gang war wie der eines Panthers, schmiegsam, elegant und doch so, als ob sie jeden Augenblick zum Sprung ansetzen wollte.
    Der Goldstaub auf ihrem Kleid flimmerte bei jedem Schritt. Dieses Kleid war hochgeschlossen und länger, als die Mode es vorschrieb, aber sehr eng. Nur Schultern und Arme waren nackt, wenn man von den Goldstreifen absah, die sie trug. Wären die kalten, blauen Augen nicht gewesen, dann hätte ich sie sehr schön gefunden.
    »Dies ist Mister Cotton, Lil«, sagte Turner, »ein G-man, wie man die Leute von der Bundespolizei nennt. Mister Cotton interessiert sich sehr für deinen lieben Mann. Ich habe ihm bereits erzählt…«
    Ich hob die Hand.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, Mr. Turner, so möchte ich meine Fragen selbst stellen. Also: Warum haben Sie Ihren Ehemann verlassen?«
    Ihr Mund lächelte, aber ihre Augen blieben eisig.
    »Ich habe ihn gar nicht verlassen. Ich wurde von meiner lieben Schwiegermutter hinausgeworfen. Wir hatten unsere Ehe verheimlicht, und als sie dahinterkam, war der Ofen aus. Serge war natürlich nicht einverstanden, aber er hat ja nichts zu sagen. Er faulenzt, spielt und wird von der Alten ausgehalten. Ich sträubte mich weiter nicht, denn ich hatte bereits eingesehen, dass ich mich verrechnet hatte.«
    Sie machte eine Pause und ließ sich eine Zigarette geben.
    »Serges Mutter wollte uns beide so kurz halten wie möglich. Das war nicht meine Vorstellung von einer Ehe mit einem Mann, von dem ich

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