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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Halsband des Todes
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sehr wertvollen Schmuckstücks? Zum Beispiel, einer doppelreihigen Kette mit einhundertsechzig grauen Perlen?«
    »Ich weiß nicht, was Sie wollen.«
    »Nun, Ihre Frau hat angegeben, Sie hätten ihr gestanden, diese Kette aus dem Safe Ihrer Mutter entwendet und verkauft zu haben.«
    »Sie lügt«, fuhr er auf. »Jedes Wort, was Sie sagt, ist gelogen. Sie ist ein gemeines Stück, und sie betrügt mich mit diesem Turner, vielleicht auch noch mit anderen. Ich habe ihr niemals ein derartiges Angebot gemacht, und ich habe das auch gar nicht nötig. Noch sind wir ja verheiratet.«
    »Aber nur auf dem Papier. Sie können Ihre Frau nicht zur Rückkehr zwingen. Sie können sich nur scheiden lassen.«
    »Ich denke nicht daran. Dieses Weib soll vor mir auf den Knien liegen und um Gnade betteln. Das ist es, was ich will.«
    »Ihre Gefühle und Ihre Wünsche stehen augenblicklich nicht zur Debatte, Mister Wassilof. Sie haben gestern zwölftausend Dollar bezahlt, deren Herkunft Sie noch nachweisen müssen. Sie haben Ihrer Frau zehntausend Dollar angeboten. Ich bin sicher, dass Sie noch bedeutend mehr im Besitz haben.«
    Über dem Stuhl hing seine Jacke.
    Ich griff in die Innentasche und hielt ein dickes Portemonnaie in der Hand. Als ich es aufklappte, quoll mir eine Menge Hundert-Dollar-Scheine entgegen. Ich schätzte den Betrag auf ungefähr zwanzigtausend.
    »Und woher haben Sie das?«, fragte ich.
    Er sprang vom Bett hoch und wollte mir an die Kehle.
    Ich packte ihn am Handgelenk und ließ ihn zuerst einmal niederknien.
    »Wollen Sie jetzt vernünftig sein, oder soll ich ihnen den Arm auskugeln?«, fragte ich gemütlich.
    »Lassen Sie los! Lassen Sie in drei Teufels Namen los! Au! Sie brechen mir den Arm! Au! - Ja, ich tue Ihnen ja nichts.«
    Jetzt musste ich wirklich lachen. Ich hätte wissen mögen, wie er es anstellen wollte, mir etwas zu tun. Probeweise ließ ich ihn los. Er rieb sein Handgelenk, setzte sich auf und schlenkerte mit dem Arm.
    »Beichten Sie«, forderte ich ihn auf. »Das ist das Einzige, was Sie vielleicht noch retten kann. An wen haben Sie die Kette verkauft?«
    Er schwieg verstockt.
    Jetzt begann ich die Geduld zu verlieren.
    »Ich gebe Ihnen genau eine Minute Zeit. Dann werden Sie mich begleiten, und wenn es nicht im Guten geht, dann im Bösen. Unsere Zellen sind genau zwei Meter fünfzig mal ein Meter fünfzig groß. Sie können sich dort selbst verpflegen und auch rauchen, wenn Sie genügend Geld haben. Das Geld, was sich jetzt in Ihrer Brieftasche befindet, wird allerdings beschlagnahmt, und ob Ihre Mutter Ihnen etwas gibt, bezweifele ich.«
    Sein jetzt schon entstelltes Gesicht verzerrte sich vor Angst und Wut.
    »Nein«, kreischte er. »Das ist mein Geld. Geben Sie her.«
    Mitten in der Bewegung die er gemacht hatte, um mir die Brieftasche zu entreißen, hielt er inne. Er starrte an mir vorbei zur Tür.
    Ich drehte mich um.
    Mrs. Wassilof stand im Rahmen.
    Sie blickte entgeistert auf ihren Sohn und die überquellende Brieftasche in meiner Hand. Sie stand reglos auf ihren Krückstock gestützt, und ich fürchtete, sie werde jeden Augenblick hinschlagen.
    Hinter ihr bemerkte ich Joan Bedfort, die kaum weniger bestürzt war, als ihre Herrin. Der Krückstock klopfte auf den Boden, und Mrs. Wassilof stand vor uns.
    »Scheren Sie sich hinaus«, fauchte sie mich an, aber ich dachte nicht daran.
    Ich machte lediglich drei Schritte, die mich in ihren Rücken brachten.
    Serge war schneeweiß im Gesicht. Das verfärbte Auge gab ihm das Aussehen eines Clowns.
    »Ich höre schon seit fünf Minuten zu«, sagte die Alte. »Du hast ja laut genug geschrieen. Gestehe, du Lump. Du hast die Perlen der Zarin gestohlen.«
    Sie hob den Krückstock, verlor das Gleichgewicht und wäre gestürzt, wenn ich nicht hinzugesprungen wäre.
    Ihr Sohn hatte sich übers Bett geworfen und das Gesicht in den Kissen vergraben.
    »Steh auf und gestehe«, giftete sie. »Willst du vielleicht, dass ich dich der Polizei übergebe und mein Name durch alle Zeitungen geschleift wird?«
    Sie stieß ihm das Ende des Stocks mit dem Gummipfropfen in die Rippen.
    Serge stemmte sich langsam hoch.
    »Lass mich nicht einsperren, Mama!«, flehte er. »Schick diesen Polizisten weg. Ich will alles sagen, wenn du ihn wegschickst.«
    »Rede«, befahl sie. »Der Polizist bleibt hier, und wenn du mir nicht die Wahrheit sagst, wirst du abgeführt. In Handschellen wirst du abgeführt, du Schuft.«
    Serge Wassilof fiel auf die Knie, raufte sich das Haar und

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