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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Halsband des Todes
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auch gar nicht den Eindruck. Sie war lediglich arrogant und unverschämt.«
    »Sie irren sich, Mister Cotton.« Sie fasste mich am Arm. »Missis Wassilof ist eine unglückliche Frau. Ich sagte Ihnen schon einmal, dass sie ihren Sohn abgöttisch liebt, obwohl sie auf ihn schimpft. Sie müssen ihr helfen.«
    »Nicht, solange sie mit mir schreit und mich anlügt. Wenn Sie nicht nur mir, sondern auch Missis Wassilof einen Dienst erweisen wollen, dann bringen Sie mich zu Serge.«
    »Wenn Sie mich nicht verraten. Sie würde toben, wenn Sie es erfährt. Sie ist schon wütend genug. Sie hat heute Morgen einen gewaltigen Krach mit Mister Milano am Telefon gehabt. Sie hat ihm gesagt, er solle zum Teufel gehen, und dann begann sie wieder zu weinen.«
    »Mister Milano ist für mich nichts weiter als eine Handvoll Dreck. Leute wie ihn sollte man täglich dreimal verprügeln.«
    Sie schluckte, und dann brach sie in Tränen aus. Ich versuchte sie zu trösten. Ich fuhr ihr sanft mit der Hand über das Haar.
    »Sie sollen sich nicht so aufregen, Mädel. Was geht Sie denn die ganze Schweinerei hier an? Sie sind eine Angestellte dieses alten Drachens und müssen sich von ihm schikanieren lassen. Sie haben bestimmt keinen Grund, um Missis Wassilof, ihren Sprössling oder ihren Hausfreund Tränen zu vergießen.«
    »Das tue ich ja gar nicht«, widersprach sie verzweifelt, nahm die Brille ab und trocknete ihre Augen.
    Dabei konnte ich feststellen, dass sie außerordentlich hübsche Augen hatte.
    »So, und nun bringen Sie mich so weit, dass ich den Weg zu Serge allein finde.«
    Sie nickte, und dann gingen wir auf Zehenspitzen die Treppe hinauf.
    »Dritte Tür links«, flüsterte sie und verschwand dann wie der Geist der Ahnfrau.
    ***
    Ich klopfte und öffnete. Ohne das »Herein« abzuwarten.
    Serge Wassilof lag auf dem Bett. Seine Unterlippe war geschwollen. Das linke Auge war geschwollen und schillerte in allen Farben des Regenbogens.
    Neben ihm stand eine Schüssel mit Wasser, in der ein Taschentuch schwamm. Er schien jemand anders erwartet zu haben und blickte gar nicht auf.
    »Hallo, Mister Wassilof«, grüßte ich. Da fuhr er hoch.
    »Wer hat Sie denn hereingelassen?«, fragte er unwirsch. »Ich habe ausdrücklich gesagt, dass ich meine Ruhe haben will.«
    »Tut mir außerordentlich leid, aber ich muss Ihnen einige Fragen vorlegen.«
    »Zur Hölle mit Ihren Fragen«, brummte er.
    Er schien doch einen Teil von Mamas Temperament geerbt zu haben.
    »Hören Sie, Mister Wassilof, ich meine es nur gut mit Ihnen, wenn ich Sie hier aufsuche. Ich hätte Sie ja auch abholen lassen und bei uns im Büro verhören können.«
    »Dazu habe Sie kein Recht«, begehrte er auf. »Kein Mensch, auch kein G-man, kann mich gewaltsam aus meinem Haus schleppen, ohne dass er einen richterlichen Befehl hat.«
    »Darüber könnte man streiten. Verlassen Sie sich darauf, dass ich mich im Gesetz auskenne. Ich tue nichts, was ich nicht verantworten kann. Ich möchte Ihnen nach Möglichkeit Unannehmlichkeiten ersparen. Das ist der einzige Grund für mein Hiersein.«
    »Also fragen Sie«, sagte er und starrte mit seinem gesunden, rechten Auge gegen die Decke.
    »Sie waren gestern Abend im Jockey-Club. Warum waren Sie dort?«
    »Das ist meine Sache.«
    »Es ist nicht mehr Ihre Sache. Es ist Sache der Bundespolizei. Sie gingen dorthin, um dem Wucherer Doby eine Schuld von zehntausend Dollar plus zweitausend Dollar Zinsen zu bezahlen. Darf ich wissen, woher Sie plötzlich so viel Geld hatten?«
    »Ich könnte Ihnen antworten, Sie müssten mir das beweisen. Aber ich tue das gar nicht«, entgegnete er. »Ich habe ein gutes Geschäft abgeschlossen. Möglicherweise glauben Sie mir das nicht, aber manchmal findet auch ein blindes Huhn ein Korn.«
    »Kein Mensch wird Ihnen das glauben. Wollen Sie mir nicht die Wahrheit sagen?«
    »Das, was Sie die Wahrheit nennen, kann ich ihnen nicht sagen, weil es falsch wäre«, beharrte er.
    »Nun gut, dann können Sie mir vielleicht das Folgende erklären. Ich habe gestern Abend mit Mike Turner und mit Ihrer Frau gesprochen.«
    »Das Luder«, zischte er und ballte die Faust.
    »Ihre Frau behauptete, Sie hätten ihr zugeredet, zu Ihnen zurückzukehren, und Sie hätten ihr als Preis dafür zehntausend Dollar geboten. Das wären also zusammen mit den zwölftausend Dollar für Doby bereits zweiundzwanzigtausend. Das Geschäft, dass Sie abschlossen, muss sehr lukrativ gewesen sein.«
    »Das war es.«
    »War es vielleicht der Verkauf eines

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