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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Halsband des Todes
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Perlenkette gewaltsam zurückgeholt hätte. Er war sicher, How könne ihn deshalb weder strafrechtlich noch privat belangen. Er hatte sich ja selbst strafbar gemacht.«
    »Hör auf! Hör um Gottes willen auf! Der Kopf fing an, mir rund zu gehen«, stöhnte Phil. »Es ist bereits sieben Uhr vorbei. Ich habe Hunger und mich gelüstet danach, einen Zug durch die Gemeinde zu machen. Was hältst du vom ›Jockey-Club‹?«
    »Ich denke doch, die Geschichte wächst dir zum Hals heraus«, feixte ich.
    »Das schon, aber die blonde Lil hat es mir angetan. Ich möchte heute Abend mit ihr trinken und…«
    »Ihr die Würmer aus der Nase ziehen, wolltest du doch sagen. Versuch das nicht, meine Lieber. Das Weib kann mehr vertragen als du.«
    Es gab in diesem verfluchten Fall keine Indizien und keinen Hinweise, die man ohne das Wörtchen ›vielleicht‹ hätte anführen können.
    »Na schön…«
    Ich kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen.
    Der Hausapparat klingelte und die Vermittlung meldete sich.
    »Hier ist eine Frau. Sie behauptet, dass Sie sie kennen. Aber sie will ihren Namen nicht nennen. Sie hätte eine wichtige Nachricht für Sie.«
    »Wenn Sie eine wichtige Nachricht hat und mich kennt, so kann sie auch sagen, wer sie ist«, sagte ich ärgerlich.
    Ich war diese Geheimnistuerei satt.
    Ich hörte den Boy an der Anmeldung reden, und dann kam eine Mädchenstimme und sagte nichts anderes als: »Ich bin Joan.«
    Es klang wie ein Hauch, aber ich erkannte die Stimme.
    »Bringen Sie bitte das Mädchen nach oben«, gab ich der Anmeldung Weisung.
    »Mädchen ist gut«, kicherte der Boy dort und hängte ein.
    Ich wusste nicht, was ich aus diesem Blödsinn machen sollte, und ebenso wenig wusste ich, was die Sekretärin der Mrs. Wassilof um diese Zeit von mir wollte.
    ***
    Nun, es dauerte nicht lange.
    Ein Klopfen, die Tür wurde geöffnet.
    »Es ist gut«, sagte ich, dann fielen mir die Augen fast aus dem Kopf.
    Das war doch nicht Joan Bedfort.
    Vor uns stand ein schlanker, vielleicht fünfzehnjähriger Junge mit bräunlicher Gesichtsfarbe und einer Schlägermütze auf dem Kopf, die abzunehmen er nicht einmal für nötig hielt.
    Er trug Bluejeans und einen dicken, gestrickten Rollkragenpullover. Die Hände hatte er bis fast an die Ellbogen in den Hosentaschen vergraben.
    Dann riss der Junge mit schneller Bewegung die Mütze vom Kopf und schüttelte seine braunen Locken.
    Jetzt erkannte ich ihn.
    »Nehmen Sie Platz, Miss Bedfort«, lächelte ich angenehm überrascht über diese Verwandlung, »und erzählen Sie uns, was Sie hierher führt.«
    »Missis Wassilof schickt mich«, sagte sie. »Sie hat mich auch braun geschminkt und mir das Zeug gegeben, das ihr Sohn als Junge getragen hat. Glauben Sie, dass mich jemand in dieser Aufmachung erkennen konnte?«
    »Wir haben Sie jedenfalls nicht erkannt«, meinte ich. »Was ist denn nun eigentlich los?«
    »Jemand hat Missis Wassilof angeboten, ihr die Perlen für denselben Preis zurückzugeben, den Serge bekommen hat. Nämlich für fünfunddreißigtausend Dollar. Vor einer Stunde kam ein Telefongespräch, das sie selbst abnahm. Ich soll Ihnen Folgendes sagen: Missis Wassilof soll selbst zur Taberna ›De Los Corridas‹ in der Park Avenue unter dem Central Viadukt, an der Ecke der 115.Straße, kommen. Sie soll sich dort an einen Tisch setzen, der für sie reserviert ist. Der Wirt wird ihn ihr zeigen, sie soll die fünfunddreißigtausend Dollar in kleinen, alten Scheinen mitbringen. Der Mann hat ausdrücklich verlangt, dass nicht der Diener, der sie sonst fährt, den Wagen steuert, sondern ich. Ich soll sie hineinbringen und dann im Auto warten. Sie solle sich nicht unterstehen zu telefonieren oder auf andere Weise versuchen, die Polizei zu benachrichtigen. Ihr Telefon sei angezapft, das Haus werde bewacht, und zwar von Leuten, die jeden Bewohner genau kennen. Wenn sie sich nicht an diese Instruktion halte, so werde sie die Kette niemals zurückbekommen und sonst noch einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen müssen. Wir überlegten hin und her, was wir tun könnten. Dann kam Missis Wassilof auf den Gedanken, mich als Junge zu verkleiden. Ich kletterte hinter dem Haus über den Gartenzaun und kam so in die 36. Straße. Ich bin sicher, dass mir niemand folgte. Ich ging zu Fuß bis zur Seventh Avenue und nahm mir ein Taxi.«
    Sie schwieg atemlos.
    »Also hat sich Missis Wassilof doch noch besonnen. Sie wollte uns doch nicht mehr sehen«, meinte Phil.
    »Ich sagte Ihnen schon, dass sie

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