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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Halsband des Todes
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informiert«, sagte er. »Dabei habe ich eine Entdeckung gemacht, die sich vielleicht als reiner Zufall erweist, aber ich habe mir abgewöhnt, an Zufälle zu glauben. Joan ist die Tochter eines Juweliers William Bedfort in Omaha, der vor fünf Jahren pleite machte. Dabei kam heraus, dass er faule Geschäfte gemacht hatte. Er schoss sich eine Kugel durch den Kopf, und seine Frau starb bald darauf an einem Herzleiden.«
    Crosswing machte eine Pause, um die Spannung zu erhöhen.
    »Seine Tochter Joan - und das scheint mir die Hauptsache zu sein - lernte das Goldschmiedehandwerk und arbeitete, bis das Geschäft geschlossen wurde, bei ihrem Vater. Danach schüttelte sie den Staub von Omaha von den Füßen und kam nach New York.«
    »So ist also Joan Bedfort nicht nur Sachverständige, sondern auch in der Lage, Schmuckstücke umzuarbeiten«, meinte ich, und ich muss sagen, dass ich einen heillosen Schrecken bekam.
    »Es wird gut sein, wenn wir ein Auge auf sie haben«, sagte der Lieutenant. »Soll ich das übernehmen, oder wollen Sie sich damit beschäftigen?«
    »Sie können schließlich auch mal etwas tun. Mir hängt der ganze Fall überhaupt schon zum Halse heraus«, antwortete ich. »Wenn es noch lange dauert und wir jeden Tag einen neuen Verdächtigen dazubekommen, so kann das reizend werden.«
    Es verging noch eine Stunde, bis Phil zurückkam.
    Er hatte die vier Geldgeber des Dagos ausgehorcht. Drei davon waren wohlhabende Geschäftsleute. Sie gaben vor, sie könnten sich an den Grund, der sie dazu führte, Milano einen Scheck auszuschreiben, nicht mehr erinnern, wollten das aber nachprüfen.
    Nummer vier war eine Frau, die mit einem Manager der Firma Meril Pierse and Beans verheiratet war und bei Phils Frage einen hysterischen Anfall bekam. Sie verweigerte jede Aussage und drohte mit Selbstmord, falls man sie nicht in Ruhe lasse. Wahrscheinlich war sie einmal mit Milano befreundet gewesen.
    Wir waren beide nicht überrascht, aber das alles war noch keine Erklärung dafür, dass Milan Missis Wassilof abkochte. Sie war Witwe und konnte tun und lassen, was sie wollte.
    »Wann segnete eigentlich dieser General Wassilof das Zeitliche?«, fragte Phil. »Und an was starb er?«
    Nach zehn Minuten wussten wir Bescheid.
    Der General war vor zwei Jahren an einer Gasvergiftung gestorben, die er in seinem eigenen Badezimmer erlitt, als er nicht darauf achtete, dass die Flammen seines altmodischen Gasofens erloschen waren.
    Damals war auch zu Tage gekommen, dass der General drei uneheliche Kinder hatte, von denen das letzte erst kurz nach seinem Tod geboren wurde.
    »Eine feine Familie«, meinte ich. »Jetzt kann ich auch begreifen, warum die Alte ein solcher Satan geworden ist. Sicherlich hatte sie es mit ihrem Mann nicht leicht.«
    »Das ist wohl anzunehmen.«
    ***
    Um sechs Uhr erschienen die Abendblätter. Als ich das Geschrei der Zeitungsjungen von der Straße herauf tönen hörte, schickte ich hinunter und ließ mir alle greifbaren Zeitungen holen.
    Dann vertieften wir uns in die Artikel dgr Reporter der ›Tribune‹, der ›News‹, des ›Harald‹, und zuletzt der ›Drum at Noon‹, eines der wüstesten Revolverblätter der Stadt.
    Skandal um die Perlen der letzen Zarin.
    So lautete die Überschrift, und der Redakteur hatte Wahrheit und Dichtung durcheinander geworfen. Zuerst stellte er die Frage, auf welchem Wege wohl ein emigrierter russischer General an das kostbare Stück gekommen sei und ließ durchblicken, dass man höchsten Offizieren nicht trauen dürfe, wenn es um derartige große Werte gehe.
    Es wurde auch angedeutet, dass man sich bereits mit der russischen Botschaft in Verbindung gesetzt habe, die beabsichtige die Perlenkette als Staatseigentum zu reklamieren.
    Dann stand im Artikel weiter zu lesen:
    Es steht fest, dass der General die Kostbarkeit ängstlich hütete und jedem verboten hatte, darüber zu sprechen. Nachdem er vor zwei Jahren an einem Unfall gestorben war, ging die Kette in den Besitz seiner Frau über, die sie in einem Geheimsafe verwahrte.
    Aus diesem Safe wurde sie entwendet, und wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir den-Verdacht aussprechen, der Dieb könne nur ein Familienmitglied gewesen sein. Diese unsere Mutmaßung wird durch die Tatsache erhärtet, dass die Witwe die erstattete Anzeige nach kurzer Zeit wieder zurücknahm und der Stadtpolizei erklärte, sie habe kein Interesse mehr an der Aufklärung des Falles.
    Wir finden es äußerst merkwürdig, wenn jemand, dem ein Wertstück dieser

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