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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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Sauberkeit. Im Vergleich zu der blendenden Helle draußen herrschte in der Bude ein solches Zwielicht, dass sich unsere Augen erst eingewöhnen mussten, um alle Einzelheiten erkennen zu können. Im Hintergrund des Raumes war die Theke, hinter der Martens an Gläsern herumfummelte. Halblinks vor der Theke saßen an einem Tisch vier Arbeiter mit ihrem Frühstück, übrigens die einzigen Gäste in dem Laden.
    Martens schlurfte hinter der Theke vor und auf uns zu. F-J hielt die Hand an den Mund und flüsterte heiser vor Aufregung: »Agent Cotton, die Gangster sind noch nicht weggegangen, Gegenwärtig befinden sie sich im Zimmer 7 im ersten Stock. Sie brauchen nur den Gang entlangzugehen, die Treppe hochzusteigen, dann ist es die dritte Tür rechts. Die Zimmernummer steht oben am Türrahmen, Sie können es nicht verfehlen.«
    »Wie viele Gangster sind es nun wirklich und welche Waffen haben sie bei sich?«, wollte Phil wissen.
    »Pst, nicht so laut«, mahnte Martens ängstlich. Seine Augen flackerten. Er schien vor den Ganoven mächtigen Respekt zu haben. »Es sind vier Männer. Die Waffen haben sie mir natürlich nicht gezeigt.«
    »Und was sind das für Leute?«, fragte ich und deutete mit dem Kinn auf die Männer an der Ecke.
    »Och, das sind harmlose Schneeschaufler, die gerade eben mal eine inoffizielle Pause eingelegt haben.«
    »So, so«, erwiderte ich nur.
    Während dieses Frage- und Antwortspiels hatten wir uns der Theke und damit dem von dem Wirt bezeichneten Gang genähert. Phil war schon ein paar Schritte vorausgegangen und bereits in dem halbdunklen Gang verschwunden.
    Da fiel mein Blick nochmals auf die pausierenden Schneeschaufler.
    Vielleicht war dies reiner Zufall gewesen, vielleicht aber auch deshalb, weil ich gewohnheitsmäßig in kritischen Situationen meine Augen ständig rundum wandern lasse, um unangenehme Überraschungen rechtzeitig erkennen zu können.
    Die Männer saßen ganz friedlich da und schienen mit nichts anderem als mit ihrem Frühstück beschäftigt.
    Plötzlich explodierte ich wie eine Granate. In Gedankenschnelle stieß meine Faust vor und knallte dem Wirt unters Kinn. Nur noch aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie ihn mein Schlag hochhob und rückwärts über die Theke warf. Dann war ich auch schon mit einem gewaltigen Spreizschritt an dem Tisch, hob ihn an der Kante an und kippte ihn kurzerhand auf die Männer, sodass die untere Kante ihre Oberschenkel traf und sie auf ihren Stühlen festnagelte.
    Einer der Burschen konnte jedoch noch rechtzeitig zurückspringen. Sein Stuhl polterte auf den Boden. Fast im gleichen Augenblick hatte der Gangster eine Schaufel in der Hand.
    Ich sah nur noch das metallen blinkende Schaufelblatt auf mich zuwirbeln. Instinktiv zog ich den Kopf ein. Aber es war um den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Ein fürchterlicher Gong dröhnte gegen meinen Schädel, ein Feuerwerk zerstob vor meinen Augen, dann stürzte ich in eine bodenlose Nacht.
    ***
    »Er kommt wieder zu sich«, hörte ich jemand wie aus weiter Ferne flüstern.
    »Ich dachte schon, der Schlag hätte ihm den Schädel zertrümmert.«
    »Wie fühlst du dich, alter Junge?« Das war ohne Zweifel Phils Stimme.
    Ich verbiss den Schmerz und stöhnte: »Was ist mit den Gangstern?«
    »Du hast Sorgen«, erwiderte Phil vorwurfsvoll. »Bist selbst schwer angeschlagen und erkundigst dich als Erstes nach den Gangstern.«
    »Was ist mit den Gangstern?«, wiederholte ich eigensinnig.
    Phil hob resignierend die Schultern.
    »Wenn du es unbedingt wissen willst: Sie sind entkommen bis auf den da.«
    Er deutete in die Ecke, wo unter schmutzigen Tischtüchern die Umrisse zweier Menschen zu erkennen waren.
    »Die andere Leiche, das war der Wirt dieser Bude. Die Sache spielte sich so ab: Ich war gerade durch den Gang, da hörte ich in der Gaststube hinter mir ein Poltern. Sofort rannte ich zurück und sah, wie du den Tisch umgekippt hast und wie du mit einer Schaufel niedergeschlagen wurdest. Plötzlich hatte der eine Gangster, die drei anderen waren noch nicht aktionsbereit, statt der Schaufel eine Maschinenpistole in den Händen und zielte auf dich. Ich schoss auf der Stelle. Der Bursche sackte zusammen, ballerte aber gleichwohl mit kurzen Feuerstößen in den Gang, sodass ich, hinter den Türrahmen gepresst, Deckung nehmen musste. Bei einer Feuerpause, ich nahm an, dass der Ganove sein Magazin leergeschossen habe, stürmte ich hervor, er richtete die Waffe auf mich, und nun traf ich besser. Tatsächlich hatte der

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