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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blizzard über New York
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tuteten zwei Sirenen heran.
    Gleich darauf hielten ein Sanitätswagen des Kingsbridge Hospitals und ein Streifenwagen der City Police bei uns an.
    Während der Arzt noch mit dem bewusstlosen Cornwall beschäftigt war, röhrte auch ein bulliger Abschleppwagen näher. Mit einem Stahlseil verbanden wir die Abschleppkupplungen der beiden Ungetüme. Innerhalb von fünf Minuten war das Heck des Schneepflugs soweit beiseite gezerrt, dass der vergleichsweise schmale Jaguar durchschlüpfen konnte.
    Ich ließ mir von den Polizisten eine Maschinenpistole reichen und sagte: »Blockieren Sie wieder mit dem Schneepflug d;e Straße, sobald wir durch sind. Die Falle muss geschlossen bleiben. Halten Sie außerdem mit schussbereiten Waffen hier Wache, man kann nie wissen, ob die Gangster nicht durchzubrechen versuchen.«
    Dann rauschten wir ab. Ich war außerordentlich gespannt, was sich auf der Highway Nr. 9 zwischen der Bronx und-Yonkers abspielen würde.
    ***
    Um es gleich vorweg zu sagen: Auf dem Highway 9 spielte sich überhaupt nichts ab. Die vier Streifenwagen von Yonkers, die Polizei war also mit einem stattlichen Aufgebot angerückt, hatten weder die Gangster noch deren Fahrzeuge zu Gesicht bekommen. Die todsichere Falle war zu spät, vielleicht nur um eine halbe Minute zu spät geschlossen worden. Die Verbrecher mussten in Yonkers eingetroffen sein, bevor sich die Polizeiautos auf den Weg gemacht hatten.
    Meine Enttäuschung war groß, noch größer aber meine Wut. Es gehört ja zu den schlimmsten Empfindungen, wenn man einer ärgerlichen Situation ohnmächtig gegenübersteht. Und jetzt, da die Gangster abermals entkommen waren, fühlte ich mich so ohnmächtig wie nie zuvor bei einer Verbrecherjagd. Ich machte mir heftige Vorwürfe, dass ich anstatt in den Schneepflug zu steigen nicht unverzüglich das Head Quarter alarmiert hatte, dass ich nicht gleich den Jaguar untersucht und den Abschleppwagen angefordert hatte, dass…
    Aber diese trübsinnigen Überlegungen hatten ja alle keinen Wert. Dieser Meinung war auch Phil. Er sagte ganz richtig: »Mit Trübsal blasen erreichen wir schon gar nichts. Jetzt gilt nur noch eins: die Gangster wieder aufzuspüren. Schließlich können sie sich trotz all ihrer Raffinesse nicht in Luft aufgelöst haben. Selbst wenn sie sich in irgendwelche Schlupfwinkel verkrochen haben sollten, so muss doch zumindest der Krankenwagen in Yonkers oder in der näheren Umgebung aufzutreiben sein. Ich glaube nämlich nicht, dass die Ganoven noch wagen, mit einem der Polizei bekannten Fahrzeug die Flucht fortzusetzen. Da wir ihnen dicht auf den Fersen waren, hatten sie bestimmt auch keine Zeit, ihren Wagen zu verbergen oder abseits zu stellen. Wenn wir also den Krankenwagen gefunden haben, wissen wir, dass Joe Brig und Konsorten nicht weit sein können!«
    Diese Feststellung Phils war zwar von einer zwingenden Logik, er hatte sich aber trotzdem geirrt. Der Ford-Krankenwagen stand nämlich geradezu herausfordernd auf dem öffentlichen Parkplatz am Bahnhof von Yonkers! Er stach uns bei einer Rundfahrt durch die Stadt sofort in die Augen, weil er nicht wie die anderen Autos mehr oder weniger zugeschneit war.
    »Sieht ganz so aus, als ob die Gangster mit der NY Central Railroad weggefahren und im Augenblick schon weit von hier entfernt sind«, meinte Phil. »Aber das hilft ihnen nicht viel, denn ein Schnellzug ist im Allgemeinen eine Falle, der man nicht entrinnen kann. Die Züge fahren so rasch, dass man unterwegs auf keinen Fäll abspringen kann und an der nächsten Haltestelle…«
    »Stopp«, unterbrach ich Phil. »Was halten wir hier noch lange Reden? Stellen wir doch gleich fest, welchen Zug die Gangster benützt haben können. Wenn wir uns nicht mächtig beeilen, kommen wir mit unserem Alarm wieder zu spät!«
    Und schon stürmte ich in das Bahnhofsgebäude und studierte den Fahrplan.
    »Vermutlich haben diese Gangster den Zug um 17 Uhr 25 nach Albany genommen. Um diese Zeit herum fährt nämlich kein anderer ab.«
    Eine Nachfrage beim Fahrkartenschalter bestätigte diese Annahme: Vier Männer, darunter einer mit einem Raubvogelgesicht und ein anderer mit auffallend kantigen Gesichtszügen, hatten Fahrkarten nach Utica gelöst.
    »Die Fährkarten besagen natürlich nicht das Geringste«, stellte Phil fest. »Die Gangstet können bis nach Chicago oder gar über die Grenze nach Montreal fahren, als auch schon an irgendeiner Station vor Utica aussteigen. Das wird einen schönen Wirbel geben, wenn wir die

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