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0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

Titel: 0203 - Um Mitternacht am Galgenberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Abenteuerbuch.«
    »So ähnlich.«
    Inzwischen hatten sie schon fast die Stelle erreicht, von wo aus sie den Galgenberg sehen konnten.
    Wie vor eine Wand gelaufen, blieben beide stehen. Ihr Blick fraß sich an dem Galgen fest. Beide konnten es einfach nicht glauben, aber ihre Augen trügten sie nicht.
    Der Gehängte war verschwunden! Nur noch die Schlinge baumelte im Wind. Den Toten schien der Berg gefressen zu haben…
    ***
    Den Flug hatten wir hinter uns!
    Der Ort, in dem die Chartermaschine von Frankreich aus gelandet war, hieß Calenzana. Ich hatte mir sagen lassen, dass es hier den einzigen Flugplatz der Insel gab. Im Osten begannen die Berge.
    Überhaupt bestand die Insel fast nur aus Gebirge. Grüne Landschaft existierte nur in Nähe der Küste.
    Zollformalitäten klappten reibungslos. Aber nicht durch Sir James Powells Einwirken, sondern durch die Beziehungen des Reporters Ty Everett. Zwei Scheine wechselten den Besitzer. Ihren Platz fanden sie unter der Mütze des Beamten, danach durften wir anstandslos passieren.
    Ich grinste. »Sie kennen sich aus, Ty.«
    »Und wie. Bin schließlich weit herumgekommen. Und die beste Eintrittskarte ist noch immer ein dicker Dollarschein. Dagegen kämpft sogar die Inflation vergebens.« Er grinste.
    Der Flughafen lag etwas außerhalb der Stadt. Er besaß natürlich einen Parkplatz, und hier hatte Ty seinen Range Rover abgestellt. Die Luft war klar, zudem etwas kühl, und die Berge lagen wie ein gewaltiges Meer aus Stein unter dem blaugrauen Himmel.
    Mit Waffen hatte ich mich gut eingedeckt. Der Bumerang war inzwischen auch wieder hinzugekommen, und auch Desteros Schwert hatte ich nicht vergessen.
    Wir waren zu viert. Und das mussten wir auch sein, wenn es wirklich gegen Izzi ging. Zudem fehlten Myxin und Kara, die uns in L.A. geholfen hatten. Die beiden hielten sich, soviel ich wusste, bei der Wahrsagerin Tanith in Paris auf. Die Astrologin, die ich inzwischen kennen gelernt hatte, wollte das Geheimnis um den Kelch des Feuers näher ergründen, der im Kampf gegen Asmodina eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hatte. [3]
    Bill nahm neben dem Fahrer Platz. Suko und ich hockten uns auf den Rücksitz. Getankt werden musste auch noch. Ein halber Tag Fahrt lag vor uns. Durch ein Land, das selbst der Teufel nicht mochte. So jedenfalls erzählte Ty Everett.
    Als er Benzin zapfte, drehte sich Bill um. »Wie heißt der Ort noch, in den wir fahren?«
    »Clemenza.«
    »Den Namen kann ich mir nie merken.« Er grinste und rieb sich die Hände. »Auf Izzi bin ich gespannt.«
    Ich winkte ab. »Hör auf. Wenn du in L.A. dabei gewesen wärst, würdest du anders reden.« Suko nickte zur Bestätigung.
    Bill wechselte das Thema abermals. »Hast du dein Misstrauen gegen Ty inzwischen abgebaut?«
    Ich hob nur die Schultern.
    »Sei froh, dass wir ihn haben. Der kennt diese Gegend hier. Allein hätten wir das Kaff bestimmt nicht gefunden.«
    »Ich sage ja nicht…«
    Ty kehrte zurück. Er wuchtete sich hinter das Lenkrad, rammte die Tür zu und meinte: »Zwei Reservekanister habe ich ebenfalls auffüllen lassen. Das ist sicherer.« Er startete.
    »Ich bin nur gespannt, wie die Banditen reagieren werden, wenn sie uns sehen«, sagte Suko.
    »Das lassen Sie nur meine Sorge sein«, erklärte Ty. »Ich werde die Typen schon klein kriegen.«
    »Hoffen wir das beste«, lautete mein Kommentar.
    »Als Bulle muss man wohl Pessimist sein - oder?«
    »Nein, denn dann könnte man den Job hinschmeißen. Man muss Realist sein.«
    »Gibt es da einen Unterschied?«
    »Für mich immer noch, trotz der bescheidenen Weltlage.«
    Von dort an versiegte unser Gespräch. Die ersten Meilen waren noch gut zu fahren. Dann ging es in die Berge. Mit zunehmender Höhe wurde die Straße schlechter. Asphalt gab es schließlich nicht mehr, und so rollten wir über eine Piste.
    Der Rover schaukelte und schüttelte sich. »Geht das immer so weiter?« fragte. Bill.
    Ty lachte. »Das ist erst der Anfang. Diese Straße hier ist noch gut. Warte ab, bis wir in den Bergen sind. Da wirst du richtig durcheinander gefedert.«
    Dörfer sahen wir ebenfalls. Allerdings nicht auf der Höhe, sondern in den Tälern. Manchmal standen die Häuser eng beisammen und scharten sich um die Kirche mit dem hohen Turm, dann wieder waren die einzelnen Gebäude der Orte weit verteilt.
    Von Verkehr konnte man hier nicht reden. Zweimal begegnete uns ein Lastwagen. Soldaten hockten auf der ungeschützten Ladefläche. Die Männer schützten ihre Gesichter

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