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0204 - Horror-Rock

0204 - Horror-Rock

Titel: 0204 - Horror-Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Jane hatte das Gefühl, als würde er sich in der Höhe zu einem Schleier verdichten.
    Zum Greifen nahe schien das alte Castell zu sein. In der Dunkelheit täuschten die Entfernungen. Jane Collins rechnete damit, daß sie noch eine halbe Stunde laufen mußte, um ihr Ziel zu erreichen. Erst einmal mußte sie den richtigen Weg finden.
    Das war gar nicht so einfach. Einen Pfad entdeckte sie nicht, so daß sie über die Felsen klettern mußte. Sie hüpfte oft von Stein zu Stein, hatte die Arme ausgebreitet, um das Gleichgewicht zu halten. Sicher kam man von der anderen Seite besser an das Castell heran.
    Schließlich entdeckte sie doch einen schmalen Pfad. Er schlängelte sich unter ihr durch den Wirrwarr und wurde zum Castell hin noch enger.
    Hohe Felsen säumten den Weg. Jane kam sich irgendwie eingeschlossen vor. Hin und wieder drehte sie sich um. Ein Beweis für ihre leichte Unsicherheit, denn sie wußte, daß ihr Vorhaben nicht ungefährlich war, obwohl sie noch keinen Beweis dafür in den Händen hielt.
    Die Detektivin folgte den Kehren des Wegs und sah, wenn die Felsen nicht mehr so hoch stachen, die Rückseite des Castells.
    Sie schien überhaupt nicht näher gerückt zu sein, bis Jane einen leichten Hang hoch schritt und die Felswände an den Seiten vollends verschwanden.
    Freie Sicht!
    Zum erstenmal lag die Mauer in greifbarer Nähe!
    Alte, riesige Steine waren vor langen Zeiten über-und nebeneinander gelegt worden, um diese Mauer zu errichten. Sie war sehr hoch und besaß einen breiten Rand, das konnte Jane erkennen. An einigen Stellen hatten sich karge und genügsame Pflanzen in das Mauerwerk verwurzelt. Auf ihnen lag der Staub fast fingerdick.
    Jane fragte sich, wie die Steine hergeschafft worden waren und wer sie wohl bearbeitet hatte. In ihrer Dicke waren sie mit denen der Pyramiden aus dem Tal der Könige zu vergleichen.
    Einen Einstieg entdeckte die Detektivin nicht. Die Mauer konnte sie auch nicht überklettern, dafür war sie einfach zu groß. Sie mußte um das Castell herum, bestimmt gab es an der Vorderseite eine Öffnung.
    Es zeigte einen quadratischen Grundriß. Jane schritt an der Westseite entlang, wo die Felsen bis dicht an das Gemäuer heranwuchsen. Hier mußte sie wieder klettern und erreichte schließlich die Nordseite, wo auch der eigentliche Eingang lag. Man hatte dort einen breiten Weg angelegt und sogar Parkplätze geschaffen.
    Jetzt waren sie leer.
    Weit im Westen lag ein heller Glanz am Himmel. Dort schimmerten die Lichter des Touristenmolochs Malaga.
    Das Tor war neu. Es bestand aus zwei großen Flügeln. Das Holz sah stabil aus. Beide Hälften wurden von einem Balken in der Mitte zusammengehalten.
    Beim Näherkommen erkannte die Detektivin, daß das Mauerwerk auch ausgebessert worden war. Betonpfeiler hielten alte Steine zusammen, damit sie nicht unter dem Tonnendruck zerbrachen.
    Jane Collins schaute sich das Tor genau an. Der Balken sah nicht nur schwer aus, er war es auch. Beim ersten Versuch konnte die Detektivin ihn kaum anheben.
    Keuchend trat sie zurück.
    Um sie herum wisperte und raunte der Wind. Er schien Geschichten von alten, versunkenen Städten zu erzählen und von den Menschen, die sich aufs Meer gewagt hatten und niemals zurückgekehrt waren.
    Sogar ihr Atem kam Jane Collins störend vor. Sie fühlte sich eins mit einer seltsamen Natur, die trotz ihrer Abgeschiedenheit lebte und durch die alten Steine von der Vergangenheit berichtete.
    So kurz vor dem Ziel wollte Jane Collins auf keinen Fall aufgeben. Sie unternahm einen zweiten Versuch, drückte den Holzbalken jetzt nicht nach unten, sondern wuchtete ihn in die Höhe.
    Er rutschte am Tor entlang, fiel mit seiner Kante dumpf zu Boden und kippte um.
    Jane sprang zur Seite, damit sie nicht getroffen wurde. Das Gewicht des Balkens zermalmte kleinere Steine. Staubwolken quollen in die Höhe.
    Die Partikel blitzten im Mondlicht wie kleine Diamanten.
    Jane kletterte über den Balken und sah den eisernen Griff, der in das Holz geschraubt war.
    Beide Hände legte sie darum, stemmte ihre Absätze in den Boden und zog so heftig sie konnte.
    Zuerst zitterte das Tor nur, dann protestierte es knarrend und ächzend, und es schien Jane, als würde sich das Tor gegen die Kraft der Detektivin stemmen und sogar Sieger bleiben.
    Jane war stärker. Sie zog einen Flügel so weit auf, daß sie bequem hindurch schlüpfen konnte.
    Waffen trug sie nicht bei sich. Allerdings eine Taschenlampe. Die hatte sie sich noch in einem kleinen Laden

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