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0204 - Horror-Rock

0204 - Horror-Rock

Titel: 0204 - Horror-Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dorten.
    »Sicher.«
    Zwei Kellner standen hinter dem Buffet. Jane und Doreen trugen ihre Wünsche vor, und die Kellner legten ihnen die Salatkompositionen auf den Teller.
    Dazu aß Jane Geflügel. Leicht angebacken und in einer schmackhaften Soße.
    Sie hatte ihren Plan abermals umgestoßen. Jane wollte nicht mehr mit in die Disco, sondern die späten Abendstunden für einen kleinen Spaziergang nutzen.
    Das alte Castell hatte es ihr angetan. Nur brauchte Doreen Delano davon nichts zu wissen.
    Jane gab sich während des Essens ziemlich schweigsam, was der Amerikanerin natürlich auffiel.
    »He, hast du was?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    Doreen beugte sich vor. Das Licht der über dem Tisch hängenden Lampe warf einen goldenen Schein auf ihr Gesicht. »Du wirst doch nicht etwa krank?«
    Jane verzog die Lippen und schob dabei ihren Teller ein wenig zur Seite.
    »Möglich, daß etwas in mir steckt.«
    »Mach keinen Ärger.« Doreen sah besorgt aus.
    »Nein, nein, das ist morgen bestimmt besser. Ich möchte mich nachher nur hinlegen. Schlafen ist wohl die beste Medizin.«
    »Demnach kein Disco-Besuch?«
    »Den traue ich mir nicht zu. Aber du kannst allein gehen. Laß dir durch mich den Abend nicht vermiesen, Doreen. Wirklich nicht.«
    Die Amerikanerin drehte ein Saltblatt auf der Gabel. »Ich weiß nicht so recht. Allein…«
    »Jetzt tu bitte nicht so. Du bist eine selbständige Frau, kommst im Leben immer durch und…«
    »Hör auf, Jane!«
    Doch Jane machte weiter. »Schau dich hier um. Die Blicke der Männer hängen an dir. Du wirst eine Disco-Queen…«
    »Schließlich bin ich keine 18.«
    »Die stichst du doch aus.«
    Eine Viertelstunde blieben die Frauen noch sitzen. Jane trank ihr Glas leer. Der Wein schimmerte darin wie verdünntes Blut. Schließlich stand die Detektivin auf. Sie tat dies bewußt langsam und lächelte dabei verkrampft.
    »Soll ich dich nach oben ins Zimmer bringen?« bot sich Doreen an.
    »Nein, auf keinen Fall. Ich bin keine alte Frau. Das schaffe ich allein. Dann lege ich mich hin und bin morgen früh wieder groß in Form. Du sollst sehen.«
    »Na denn, gute Besserung.«
    »Danke.«
    In der Halle trennten sich die Frauen. Musikfetzen wehten durch das Foyer. Die Bar lag in der Nähe. Aus der offenen Tür schallte Stimmenwirrwarr und Gelächter.
    Jane ging zum Lift. Kaum hatte sich die Tür hinter ihr geschlossen, nahm ihr Gesicht einen gespannten Ausdruck an. Nichts war mehr von ihrem Unwohlsein zu bemerken.
    Sie wollte sich noch einmal umziehen und dann dieser Ruine einen Besuch abstatten.
    An die Gefahr, in die sie sich unter Umständen begab, dachte Jane Collins nicht…
    ***
    Das Mondlicht schimmerte wie ein vom Himmel fallender silberner Teppichstreifen. Es legte sich schleierartig auf die Felsen und gab ihnen einen hellen Glanz.
    Vom Meer her wehte der Wind, wirbelte Staub und Sand hoch, türmte ihn zu wirbelnden Gebilden, die im Mondschein seltsam glitzerten und fluoreszierten.
    Das Rauschen der Brandung gegen die Felsen war Janes Collins’ Begleitmusik auf dem Weg zur Ruine. Sie trug wieder ihre Turnschuhe, so konnte sie sich leichtfüßig fortbewegen und große Klettertouren brauchte sie nicht zu unternehmen.
    Die Detektivin hatte sich noch einige Minuten in ihrem Zimmer aufgehalten. Sie wollte sichergehen, daß Doreen Delano auch verschwunden war. Erst dann traute sie sich aus dem Hotel.
    Die Stille und die Kühle einer südspanischen Nacht umfing sie. Ein herrlicher Himmel lag in unendlicher Ferne über ihr. Das Meer von Sternen schuf unzählige, winzige Punkte, die sich um den aufgehenden Mond zu gruppieren schienen.
    Außer ihr war kein Mensch unterwegs. Die Buchten mit den Schifferbooten lagen in der entgegengesetzten Richtung. Zudem würden die Männer erst in einigen Stunden aufs Meer fahren.
    Jane befand sich bereits zwischen den hinter dem Strand liegenden Klippen. Sie kletterte über die Felsen und fand nach einigem Suchen erst den schmalen Weg wieder, den sie schon einmal gegangen waren. Von nun an bewegte sich die Detektivin rascher voran. Sie hielt sich dabei geduckt, damit sich ihr Körper nicht zu sehr von den dunkleren Felsen abhob. Auch hätte sie ein weit entfernt stehender Beobachter entdecken können.
    Als Jane die Höhe erreicht hatte, von der ihr der Blick auf das alte Castell gestattet war, sah sie die Mauern.
    Im Mondlicht wirkten sie irgendwie geheimnisumwoben und voller Leben.
    Ein etwas silbrig schimmernder Glanz bedeckte die uralten Mauern aus der Vorzeit,

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