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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stieß damit zu.
    Suko bekam den Treffer mit. An der Kinnspitze hatte er das Gefühl, seine Knochen würden auseinanderfliegen, und er ließ den Killer los. Der sprang sofort auf Suko zu, wollte schlagen, schrie jedoch auf, als er seinen verletzten rechten Arm hob. Die Hand hing seltsam verdreht von seinem Gelenk, er konnte sie nicht mehr gebrauchen.
    Mit der anderen war er langsamer. Zudem wollte Suko ihn auch außer Gefecht setzen und konterte hart, aber dosiert.
    Der Killer verdrehte die Augen, seufzte und fiel bewußtlos zu Boden, wo er liegenblieb.
    Suko betastete sein Kinn. Der Schmerz strahlte über die Wangen hoch zu seinem Kopf. Darum konnte er sich nicht kümmern. Mann und Frau waren wichtiger.
    Die Frau war weinend neben ihrem Mann in die Knie gesunken. Suko war rasch bei ihnen. Er tastete nach dem Puls des Angeschossenen. Der Chinese atmete auf.
    »Ihr Gatte ist nicht tot«, beruhigte er die Frau. »Aber er muß sofort abtransportiert werden. Haben Sie ein Telefon?«
    »Ja, im Wohnzimmer.«
    Suko eilte dorthin. Der Apparat stand neben dem Fernseher. Der Chinese wählte den Notruf und machte die Rettung mobil.
    Als er wieder in die Diele zurückkam, sah er die beiden Uniformierten. Sie hatten ihre Waffen gezogen, und die Mündungen wiesen auf den Inspektor.
    »Die Hände hoch!« wurde Suko angefahren.
    Der Chinese folgte der Aufforderung. Es war besser, denn manche Polizisten besaßen einen nervösen Zeigefinger, vor allen Dingen in unruhigen Zeiten.
    »Was ist hier passiert?«
    »Der Mann hinter mir ist angeschossen«, erwiderte Suko. »Ich habe einen Notarztwagen mobil gemacht.«
    »Kleiner Kenner, wie?«
    »Ja, als Polizist muß man Kenner sein.«
    Die Beamten grinsten. »Sie und einer von uns? Das ist ein verdammt fauler Trick.«
    »Darf ich mich ausweisen?«
    Die beiden Polizisten warfen sich Blicke zu. »Ja, versuchen Sie es. Aber vorsichtig.«
    Suko hütete sich, eine Bewegung zu machen, die mißverstanden werden könnte. Er holte den Ausweis in der eingeschweißten Hülle hervor und hielt ihn so, daß die Beamten ihn lesen konnten.
    »Tatsächlich, sogar Scotland Yard«, sagte der eine.
    »Aber ein Chinese?«
    Suko steckte den Ausweis wieder weg. »Sind nicht alle Menschen gleich?« fragte er.
    Die Polizisten bekamen rote Köpfe. Suko gab den Männern die Anweisung, Neugierige fernzuhalten. Sie gingen nach draußen, und Suko vernahm ihre Stimmen.
    Der Killer war noch immer bewußtlos. Er würde es auch eine Weile bleiben, so konnte sich Suko um den Schwerverletzten kümmern.
    Der Mann atmete röchelnd und stoßweise. Auf seinen Lippen war Schaum zu sehen. Er mußte starke Schmerzen verspüren, denn sein Gesicht war unnatürlich verzerrt.
    »Können wir denn gar nichts tun?« fragte die Frau neben Suko jammernd.
    »Leider nicht.«
    »Wann kommen denn die Wagen?«
    »Er ist unterwegs.« Suko lächelte aufmunternd. »Ihr Mann wird es schaffen, davon bin ich überzeugt.«
    »Hoffentlich.« Die Frau schluckte. »Ich…ich werde für ihn beten.«
    »Das wird wohl gut sein.« Der Chinese erhob sich wieder und schaute auf seine Uhr. Auch ihm saß die Zeit im Nacken, denn er hatte jetzt eine heiße Spur. Sie führte zu einem alten, ausrangierten Haus- und Hotelboot. Es lag an der Themse, jetzt mußte es nur noch gefunden werden. Suko erinnerte sich dabei an den Fall mit Gordon Schreiber. Er und seine Hexen hatten sich ebenfalls auf einem Boot versteckt. [5]
    Bei Razzien wurden sie oft ausgelassen.
    Einer der Polizisten stieß die Tür auf. Dann kamen schon die Helfer. Die weißen Kittel stachen sehr deutlich gegen das, düstere Grau des Hausflurs ab.
    Ein Arzt war ebenfalls mit. Er schaute sich den Verletzten an und schloß ihn an den Tropf an. Er selbst hielt das Gefäß, gab ein paar knappe Anweisungen, die Helfer legten den Schwerverletzten vorsichtig auf die Trage und schafften ihn hinaus.
    Die Frau wollte mit, wurde jedoch vom Arzt wieder zurückgeschickt.
    Suko bediente sich noch einmal des Telefons. Da er eine Spur hatte, sollte John Sinclair davon erfahren.
    Die Nummer der Hillarys fand er nach einigem Suchen. Dort hob jedoch niemand mehr ab.
    John war schon weg. Suko rief in der Zentrale an, dort wußte man auch nichts, und auch als, er das Autotelefon des Bentley aktivierte, meldete sich niemand.
    Wo steckte John Sinclair?
    Suko dachte nach. Zeit durfte er auf keinen Fall verlieren, denn noch war die Spur heiß. Wenn die andere Seite erst erfuhr, was mit ihrem Mitglied geschehen war, standen die

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