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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chancen schon schlechter.
    Leider hatte der Killer nicht gesagt, wo das Boot lag. Aber das ließ sich herauskriegen.
    Suko hatte es plötzlich eilig. Er verließ die Wohnung, wühlte sich durch den Ring der Neugierigen und suchte nach einem Taxi. Dabei hatte er Glück, einen Wagen zu bekommen.
    Sein Ziel war das Yard-Gebäude!
    ***
    Ich hörte das Hallen des Gongs hinter der Tür und wartete darauf, daß diese aufgedrückt wurde.
    Zunächst geschah nichts. Nicht einmal Schritte waren zu vernehmen. Mir blieb nichts anderes übrig, als ein zweites Mal zu schellen. Dabei gab ich mehr Stoff und drückte länger, so daß auch das Echo in den oberen Räumen zu hören sein mußte.
    Daß jemand im Haus war, lag auf der Hand. Vielleicht traute man sich nur nicht zu öffnen. Sollte das der Fall sein, würde ich versuchen, auf eine andere Art und Weise in das Innere des Baus zu gelangen, das stand fest.
    Ich brauchte mich nicht zu bemühen, denn ich vernahm durch das Holz der Tür tatsächlich Schritte.
    Dr. Easton öffnete persönlich.
    Als er mich sah, hob er voller Erstaunen seine Augenbrauen, lächelte schmal und tat sehr überrascht. »Oberinspektor Sinclair. Sie hier? Wollen Sie mich besuchen?«
    »Es sieht so aus!«
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Ich deutete an ihm vorbei in die Diele. »Sollen wir das nicht lieber drinnen besprechen?«
    »Wenn Sie meinen.« Er behielt sein Lächeln bei. Nur spiegelte es sich nicht in seinen Augen wider. Für mich war es ganz einfach falsch. Dieser Mann hatte etwas zu verbergen.
    Ich ging an ihm vorbei und gelangte in eine Diele, die mit hellem Marmor ausgelegt war.
    Die kalte Pracht war nicht so mein Fall. Ich schaute nach links, wo eine freischwebende Treppe nach oben führte und entdeckte auch die große geschlossene Doppeltür.
    »Ihre Gäste sind noch anwesend?« fragte ich.
    »Ja, Mr. Sinclair. Es bestand kein Grund, die Party abzubrechen. Sie werden verstehen, daß ich mich um Sie kümmern muß als Gastgeber, deshalb fassen Sie sich bitte kurz.«
    »Natürlich, gern.« Ich griff in die Tasche und holte die rote, noch eingeschweißte Pille hervor. »Kennen Sie diese kleine Tablette zufällig?« Er wollte sie mir aus der Hand nehmen, ich schüttelte den Kopf. »Nein, nein, die behalte ich. Es geht mir nur darum, ob sie die Pille kennen.«
    Er krauste die Stirn. »So sehen viele Pillen aus, Mr. Sinclair. Fast jedes Medikament kommt in dieser Form auf den Markt. Es ist nichts Besonderes daran.«
    »Nein, äußerlich bestimmt nicht. Es kommt allerdings auf den Inhalt an. Der ist brisant genug.«
    »Inwiefern?«
    Ich schaute Dr. Easton schräg von der Seite her an. »Wer diese Pille einnimmt, verändert sich.«
    »Das ist bei Tabletten oft der Fall. Denken Sie nur an die Aufputschmittel oder an Beruhigungspulver.«
    »Schon, Herr Doktor, nur ist diese Pille wirklich einmalig, wenn ich das so sagen darf.«
    »Eine Neuentwicklung?«
    »So kann man es nennen. Allerdings mit einer alten Substanz gefüllt. Mit einer besonderen Art von konzentriertem Blut, Herr Doktor. Und Sie haben die Pille an Jack Hillary weitergegeben.«
    Er schaute mich lauernd an. »Wer sagt das?«
    »Ich.«
    »Und Sie haben dieses Medikament untersuchen lassen?« Die Frage klang spöttisch.
    »Nein, eine Analyse habe ich nicht vorgenommen. Aber ich habe die Wirkung erlebt.«
    »Wie das?«
    »Jack Hillary ist das beste Beispiel.«
    »Sie behaupten also, daß Mr. Hillary dieses Medikament eingenommen hat?«
    »Das stimmt.«
    »Woher wollen Sie es wissen?«
    »Ich weiß es.«
    »Von mir hat er sie auf jeden Fall nicht. Oder haben Sie als Zeuge gesehen, daß ich ihm die Pille unterschob?«
    »Nein.«
    »Sehen Sie. Ihre gesamte Mühe war umsonst, Mr. Sinclair. Sie hätten sich nicht herzubemühen brauchen.«
    Abrupt wechselte ich das Thema. »Sie scheinen eine sehr ruhige Party zu führen, Doktor.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Man hört keine Stimmen, keine Trinksprüche, nicht einmal Gelächter. Wirklich außergewöhnlich.«
    Als wollten mich meine Worte Lügen strafen, hörte ich plötzlich den Ansatz eines Schreis. Aber wirklich nur den Ansatz, denn der Schrei wurde sofort erstickt.
    Trotz dieser kurzen Zeitspanne hatte ich genau vernommen, daß er hinter der Doppeltür aufgeklungen war. Ich reagierte sofort, ließ den Doktor stehen und rannte auf die Tür zu.
    Heftig zog ich sie auf.
    Sechs Partygäste sah ich. Nein, sieben. Eine junge blonde Frau lag halb auf dem Boden und wurde von einem wesentlich stärkeren Mann

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