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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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festgehalten.
    Wie die anderen fünf hatte er seinen Mund geöffnet. Und wie auch bei den anderen waren bei ihm die beiden spitzen Eckzähne zu sehen.
    Ich war in ein regelrechtes Vampirnest gestoßen.
    An die Tragweite dieser Entdeckung konnte ich nicht mehr denken, denn Dr. Easton war mir gefolgt. Bevor ich etwas unternehmen konnte, bekam ich schon einen Schlag in den Nacken, der mich in den Wohnraum katapultierte…
    ***
    Ich versuchte, mich auf den Beinen zu halten, schaffte es allerdings nicht, denn eine Frau bückte sich blitzschnell und zog an dem Teppich, über den ich lief.
    Meine rudernden Armbewegungen wirkten bestimmt grotesk, dann schlug ich hin. Ich prallte nicht voll auf den Rücken, sondern konnte mich noch abdrehen und über die Seite wegrollen. Trotzdem sah es nicht gerade günstig für mich aus, der Schlag in den Nacken hatte mich ziemlich geschwächt und auch meine Reaktionen ein wenig gelähmt.
    Wie durch einen starken Filter gedämpft, vernahm ich die Befehle des Dr. Easton. »Schnappt ihn euch, saugt ihm das Blut aus. Er soll auch zu einem Vampir werden. Los, er ist der Feind!«
    Diese Worte machten mich mobil. Ich gab mir selbst Schwung und rollte unter einen Tisch. Von oben her war ich gedeckt, aber die Gegner kamen nicht aus der Luft, sondern von vorn. Ich sah sie sehr deutlich.
    Beide Hände stemmte ich unter die Platte und warf den Tisch kurzerhand um.
    Mit ihm fielen mindestens zwei große Blumenvasen. Eine landete unversehrt auf dem Teppich und lief nur aus, die andere allerdings zerbrach, weil sie mit dem harten Marmorboden in Kontakt gekommen war. Das Wasser ergoß sich in einer breiten Lache über den Boden.
    Dieser Vorfall hielt die Vampire für einen Moment auf. Einer prallte gegen den auf der Seite liegenden Tisch und schaute auch über die Kante hinweg zu mir hinunter.
    Das Gesicht war verzerrt, eine Hand schlug nach mir, doch als ich meine Pistole ziehen wollte, war die Fratze verschwunden.
    Hier konnte ich nicht liegenbleiben, das stand fest. Die anderen befanden sich in einer besseren Lage, irgendwann würden sie mich erwischen, denn ich wußte nicht, ob ich mit jeder Kugel so traf, daß sie erledigt wurden.
    Also weg. Zudem wollte ich bei meiner neuen Position Rückendeckung an der Wand haben.
    Ich kroch nicht zurück, sondern sprang auf und lief nach hinten, wo an der Wand ein schmales weißes Regal vollgestopft mit Büchern stand.
    Hier konnte ich mich verteidigen.
    Während des Laufens zog ich meine Waffe, preßte mich gegen die Wand und wollte schießen.
    Aber wo waren die Ziele?
    So schnell hatte ich noch nie Vampire die Flucht ergreifen sehen.
    Niemand befand sich mehr im Raum. Ich hörte aus dem Flur die Schreie, und Eastons Stimme übertönte alle anderen. »Los, wir müssen weg. Das Versteck wartet. In die Särge!«
    Die Überraschung hielt mich noch gepackt. So etwas hatte ich wirklich noch nie erlebt. Da hatte man sechs Gegner vor sich, rechnete mit einem Kampf, und dann passierte so etwas.
    Die anderen flüchteten.
    Warum? Oder wußten sie etwa, daß ich eine mit geweihten Silberkugeln geladene Waffe bei mir trug?
    Nein, weit wollte ich sie nicht kommen lassen, denn die hatten auch die blonde Frau mitgeschleppt, deren Schrei ich von draußen hörte. Sie klangen angsterfüllt, die Frau schwebte wirklich in großer Not.
    Ich startete.
    Über den Tisch und auch über die Scherben der zerbrochenen Vase sprang ich hinweg und rannte auf den einen offenstehenden Flügel der Tür zu. Als ich drei Schritte davon entfernt war, passierte es.
    Hinter der Tür, im toten Winkel, hatten noch zwei Vampire gelauert. Und sie paßten den günstigsten Moment genau ab. Sie stießen die Tür genau dann zu, daß ich keine Chance mehr bekam, zu stoppen.
    Die Holzkante wischte dicht an meinem Gesicht vorbei, ich spürte noch den Luftzug und hörte den Knall, mit dem die Tür ins Schloß hämmerte.
    Ich prallte gegen sie.
    Sind Sie schon einmal gegen eine Tür gelaufen? Wenn ja, dann wissen Sie sicherlich, wie mir zumute war. Mein Gesicht hatte ich nicht richtig schützen können, meine Stirn wuchtete gegen das Holz, und ich sah vor meinen Augen ein Weltall zerplatzen.
    Auch die Frauenstimme in meinem Rücken hörte ich. »Pack ihn dir, Ted! Los!«
    Ted griff zu.
    Seine gewaltigen Pranken umfaßten meinen Körper und klammerten auch die Arme ein.
    Es war der Kerl, der auch die Blondhaarige festgehalten hatte, als ich das Zimmer betrat. Ihn hatte ich soeben noch erkennen können, bevor die

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