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0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

Titel: 0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Panzerwagen brachte Blüten
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fürchte, du hast recht —, dann bleibt mir völlig schleierhaft, wie die einzelnen Affären Zusammenhängen sollen.«
    »Das ist vorerst auch ziemlich uninteressant. Wichtig wäre nur zu wissen, in welchen Schlupfwinkel die Gang sich verkrochen hat. Da niemand so liebenswürdig ist, uns das zu zuflüstern, bleibt nur eines übrig: Großfahndung!«
    »Ich halte nicht viel davon«, winkte Phil ab. »Das dauert doch viel zu lange Mir schwebt eine elegante Lösung vor. Meiner Schätzung nach sind von Clumsys Garde noch zehn Mann am Leben. Von den geraubten 1,7 Millionen wird Clumsy sich die Hälfte an Land ziehen, so daß auf die restlichen Gangster je rund fünfundachtzig Mille entfallen. Auf Ganoven aber trifft die Feststellung Talleyrands voll und ganz zu. Wenn wir nun demjenigen, der uns einen brauchbaren Hinweis zur Ergreifung Clumsys gibt, Straffreiheit — vorausgesetzt, daß er niemand ermordet hat — zusichern, dann wette ich mein ganzes Jahresgehalt, das sich einer findet, der Angst hat und uns meldet, wo Clumsy samt Gang und Geld zu finden ist! — Schließlich hast auch du der Meldung eines zu verdanken, daß ich dich fand.«
    »Theoretisch könnte dein Vorschlag Erfolg haben. Ich fürchte nur, daß Clumsy, dem unser Angebot ja auch zu Ohren kommt, es zu verhindern weiß, daß sich einer seiner Gang mit uns in Verbindung setzt. Ich halte ihn sogar für fähig, daß er daraufhin vorsorglich jeden seiner Leute beseitigt, der noch keinen Mord auf dem Gewissen hat. Außerdem sähe ein solches Angebot ganz danach aus, daß das FBI vor einer Aufgabe kapitulieren müßte. Und das kommt schon gar nicht in Frage!«
    »Jerry«, mahnte Phil, »in diesem Fall gibt es keinen Ehrgeiz. Es kommt nicht darauf an, wie und durch wen Clumsy gefaßt wird, sondern nur, daß er überhaupt gestellt wird!«
    »Selbstverständlich«, räumte ich ein. »Die Clumsy-Gang wird zerschlagen, und zwar durch mich!«
    »Durch uns beide!« verbesserte Phil in aller Ruhe. »Aber nicht mehr heute nacht. Ich schlage vor, wir gehen jetzt nach Hause, besprechen unsere weiteren Aktionen und legen uns dann aufs Ohr, damit wir morgen fit sind«.
    In der Rialto-Bar tummelten sich noch einige Gäste.
    Das war gar nicht so sehr erstaunlich, denn in den Kneipen dieser Gegend kamen des öfteren »Betriebsunfälle« vor, ohne daß die Lokale daraufhin dichtmachten, es sei denn, die Polizei verfügte dies.
    »Eigentlich sollten wir die Kellner gleich zum Verhör mitschleppen«, riet Phil.
    »Zwecklos!« winkte ich ab. »Du kannst dich darauf verlassen, daß wir vom Personal der Bar niemand mehr antreffen, der auch nur einigermaßen über Clumsys Geschäfte orientiert war. Sinnlose Arbeit brauchen wir uns nun doch nicht aufzuhalsen, nur um den Anschein zu erwecken, daß wir — wie man bei Mißerfolgen so schön den Reportern gegenüber behauptet — bereits eine Spur verfolgen würden.«
    ***
    An den Docks war es still geworden.
    Die Umladearbeiten waren beendet, die Scheinwerfer verlöscht, zwei Frachtschiffe am Pier vertäut, die Kaianlagen verlassen bis auf einen riesigen Sattelschlepper mit geschlossenem Kastenaufbau, der laut Aufschrift Möbel am schnellsten, am sichersten und am billigsten transportierte.
    »Ich will mir doch so eine Plattfußwarnanlage, von der wir vorhin sprachen, mal aus der Nähe ansehen«, meinte Phil und ging auf das dreiachsige, zwillingsbereifte Autoungetüm zu.
    Ich folgte ihm, denn ich hielt es für zweckmäßig, zu wissen, wie solch eine Einrichtung aussieht. Vielleicht kam jemand auf den hinterlistigen Gedanken, eine ähnliche Apparatur, aber nicht mit einer Warnlampe, sondern mit einer Sprengladung gekuppelt, heimlich an meinem Jaguar anzubringen.
    Phil beugte sich unter das Chassis.
    »Nicht viel zu sehen«, brummte er. »Es ist zu dunkel. Die Karre muß übrigens schwer überladen sein. Die Federn sind bis zum Anschlag durchgebogen.« Ich betrachtete die Hinterachse. »Eigentlich merkwürdig. Möbel sind doch im allgemeinen nicht so übermäßig schwer«, stellte ich fest, ohne mir etwas Besonderes dabei zu denken.
    Phil beguckte immer noch kopfschüttelnd die zusammengedrückten Federn.
    »An sich geht uns so was ja nichts an. Das ist Sache der Verkehrspolizei«, sagte er. »Aber ein derart überlastetes Fahrzeug sollte nicht herumfahren dürfen. Ich denke dabei nicht so sehr an den Zustand der Federung. Kann uns ja gleichgültig sein, wenn die Ladung durcheinandergeschüttelt wird. Aber für solch eine Belastung

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