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0206 - Rache aus dem Grab

0206 - Rache aus dem Grab

Titel: 0206 - Rache aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lampe heraus zu holen. Gespannt beobachtete Halifax, was nun geschehen würde.
    ***
    Noch jemand beobachtete, und niemand bemerkte ihn. Der Beobachter richtete seine Aufmerksamkeit vornehmlich auf zwei Menschen, mit denen er auf für viele andere ihrer Art unerklärliche Weise verbunden war.
    Vielleicht hätte jemand, der den Beobachter hätte sehen können, ihn schlicht und einfach den »Teufel« genannt. Gespannt verfolgte er die weitere Entwicklung des Geschehens. Bis jetzt war er mit sich und den beiden Menschen zufrieden, die mit ihm einen Pakt geschlossen hatten.
    John Halifax war der erste gewesen, der einen Mord begangen und damit den Pakt endgültig geschlossen hatte. Und Anne Halifax sann auf Rache. Der Teufel wartete nur noch darauf, daß auch sie endlich zuschlug. Sie war der Unsicherheitsfaktor, während John sich immer tiefer in die Maschen eines Netzes verstrickte, das vom Teufel ausgelegt worden war.
    Der würde bekommen, was er brauchte: Seelen! Sie waren ihm bereits verfallen. Vornehmlich jene, die John Halifax hieß.
    Unsichtbare Klauen warteten nur noch auf den günstigen Zeitpunkt, zuzupacken. Der Geist des Bösen schwebte unerkannt über dem Geschehen. Der Vertreter der Hölle lauerte längst.
    Und nicht einmal Professor Zamorra bemerkte es!
    ***
    Kerr hatte seinen metallicblauen Vauxhall Cabalier neben dem Haus abgestellt. Dort war genug Platz, und er stand auch die meiste Zeit des Tages über im Schatten. Kerr öffnete die Beifahrertür, um ins Handschuhfach zu greifen und die Lampe herauszuholen.
    Er erstarrte.
    Der Beifahrersitz war nicht leer.
    Ein hauchzartes Gewebe lag darauf, säuberlich ausgebreitet und - ihm stockte förmlich der Atem. Er erkannte das Gewebe. Es gab keinen Zweifel.
    Jemand hatte in den abgeschlossenen Wagen das Négligé gelegt, das Babs gehörte und das sie bei ihrer Entführung getragen haben mußte, wie Kerr anhand einer raschen »Bestandsaufnahme« festgestellt hatte! Aber das war noch nicht alles.
    Ein fast armdicker Holzpfahl war in Brusthöhe durch das zarte Gewebe gerammt worden und hatte auch das Sitzpolster ruiniert. Gleichzeitig hatte der Täter einen Zettel auf diese Weise angeheftet.
    Mit einer galligen Verwünschung riß Kerr den Holzpfahl aus dem Sitz und schleuderte ihn haarscharf an Zamorra vorbei. Er nahm den Zettel auf. Die Schrift war die gleiche wie bei der ersten Botschaft, die der Entführer hinterlassen hatte.
    Noch lebt sie. Geh!
    Das war alles. Nur diese vier Wörter!
    Kerr hielt Zamorra den Zettel entgegen. Der Parapsychologe überflog Text, der offenbar hastig, weil krakelig, niedergeschrieben worden war.
    »Was willst du jetzt tun?« fragte er den Druiden.
    Kerr schluckte. »Ich weiß es nicht«, flüsterte er und deutete auf das Reiztextil. »Es ist eine Warnung. Babs droht etwa dieses Schicksal. Ich kann es doch nicht zulassen!«
    Zamorra legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Glaubst du wirklich, daß er sie gehen läßt, wenn du von hier verschwindest und die ganze Angelegenheit mit all den Morden auf sich beruhen läßt? Du hast in ein Wespennest gestoßen, und jetzt schwirren die Wespen. Sie werden so lange schwirren, bis wir das Nest ausgeräuchert haben.«
    »Du bist verrückt«, murmelte Kerr. »Er wird sie umbringen, wenn wir uns nicht zurückziehen.«
    »Er wird sie auf jeden Fall umbringen«, griff Nicole ein. »Du kennst doch die Praktiken der Schwarzen Magie! Ein Schwarzer Magier holt sich neue Kraft, indem er einen Ritualmord begeht, ein Blutopfer darbringt! Und wir, die wir uns mit der Weißen Magie befassen, können das nicht, müssen den langsamen Weg benutzen, um unsere Kräfte zu erneuern! Halifax will auf jeden Fall der Sieger sein. Also wird er töten müssen. Und Babs ist bereits in seiner Gewalt, er braucht kein Risiko mehr auf sich zu nehmen.«
    Kerr zitterte förmlich.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, sagte er.
    »Aber wir wissen es«, entschied Zamorra und nickte Nicole zu. »Komm, wir fahren zur Burg. Dort ist die Wahrscheinlichkeit, daß wir etwas tun können, am größten.«
    Er ging zu seinem Leihwagen hinüber und stieg ein. Nicole folgte ihm. Kerr zögerte noch.
    Dann endlich gab er sich einen Ruck und folgte den beiden, schwang sich auf die enge Rückbank.
    Zamorra wandte sich um.
    »Was immer auch geschehen wird, Kerr«, sagte er langsam und deutlich. »Denke an das Vermächtnis des Silbermonds !«
    Nicole hatte sich hinter das Lenkrad gesetzt. Sie ließ die Maschine an und jagte den superschnellen

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