Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0207 - Die 73. Eiszeit

Titel: 0207 - Die 73. Eiszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
stimmt", gab Rhodan zu. „Sobald die Temperatur bis auf minus dreißig Grad fallen sollte, verlassen wir die CREST und versuchen, ein wärmeres Gebiet zu erreichen."
    „Zu Fuß wird das kein Vergnügen sein", meinte Oberst Rudo.
    „Wenn wir meilenweit marschieren müssen, wird es bei vielen Männern zu Erfrierungen kommen. Icho Tolot ist der einzige, der große Strecken unter extremen Temperaturen unbeschadet zurücklegen kann. Auch Melbar Kasom kann es schaffen. Wie sieht es jedoch mit den anderen aus, die nur über durchschnittliche Kräfte verfügen?"
    „Ich glaube nicht, daß wir diesen Marsch je antreten werden", sagte Rhodan ruhig. „Es wird bestimmt nicht kälter als zwanzig Grad."
    Er irrte sich. Es wurde kälter als zwanzig Grad.
    Und es ging sehr schnell.
    Sergeant Löquart stolperte in die Zentrale der C-11 und sank seufzend in einen Sessel. Sein Gesicht zeigte deutliche Spuren der im Freien herrschenden Kälte. Er war von Korporal Dymik abgelöst worden.
    „Dreiundzwanzig Grad unter Null", knurrte er. „Dagegen kommen mir die elf Grad Kälte in diesem Raum direkt angenehm vor." Er wandte sich an den reglos vor den Hauptkontrollen stehenden Redhorse. „Ist es nötig, daß wir Wachen aufstellen, Captain?"
    Es dauerte einen Augenblick, bis Redhorse antwortete.
    „Ja", sagte der Kommandant der Kaulquappe. „Ich hoffe, daß bald jemand von der CREST hier eintreffen wird. Aber das ist nicht der einzige Grund. Es ist möglich, daß einige Eskies, die vor der Kälte fliehen, die C-11 angreifen."
    „Sie dürfen Dymik nicht lange vor der Schleuse lassen, Captain", sagte Löquart. „Er friert sonst ein."
    Inzwischen hatte Redhorse angeordnet; daß die Arbeiten an den Anlagen in den Maschinenräumen fortgesetzt wurden. Die Männer sollten sich durch Bewegung warm halten. Außerdem war es nicht gut, wenn sie zuviel Zeit hatten, über ihre Probleme nachzudenken.
    „Wir werden Dymik auftauen", versicherte Redhorse.
    Jemand in der Zentrale lachte. Es klang nicht echt. Löquart zog Handschuhe und Überjacke aus und begann wie ein gefangenes Tier in der Zentrale auf und ab zu gehen. Lassiter saß zusammengekauert im Pilotensitz und versuchte seine Hände dadurch zu erwärmen, daß er sie ununterbrochen anhauchte.
    Die Ungewißheit, was die kommenden Stunden bringen würden, beschäftigte Redhorse mehr als die augenblickliche Abkühlung. Er hätte gern irgend etwas unternommen. Wenn es nicht zu gefährlich erschienen wäre, hätte er zwei weitere Männer zur CREST II geschickt, um zu erfahren, wann Rhodan die beiden Shifts in eine andere Gegend schleppen lassen wollte.
    Redhorse ging an seinen Platz und schaltete den Interkom ein.
    Er stellte Verbindung zur Feuerleitzentrale der C-11 her.
    „Hier ist Redhorse", meldete er sich. „Veranlassen Sie, daß zwei große Narkosestrahler in die Shifts gebracht werden."
    „Die Narkosestrahler funktionieren nicht, Captain", kam die prompte Antwort.
    „Ich weiß", sagte Redhorse geduldig. „Führen Sie trotzdem meinen Befehl aus. Vergessen Sie nicht, sich für diese Arbeit warm anzuziehen." Er schaltete ab, bevor weitere Einwände erfolgen konnten. Dann nickte er Lassiter zu.
    „Ich gehe zum Landesteg", sagte er. Er zog die Überjacke an und suchte sich dicke Handschuhe. Er konnte die Untätigkeit innerhalb der Zentrale nicht länger ertragen.
    Als er in der Schleuse ankam, sah er den völlig vermummten Dymik auf der oberen Bahn des Landesteges stehen. Redhorse verließ das Schiff. Die Kälte schlug über ihm zusammen.
    Unwillkürlich atmete er in knappen Zügen durch die Nase. Er schlug den Kragen der Überjacke hoch.
    Nur noch vereinzelte Granaten explodierten vor der Festung. Die Eskies räumten jetzt auch ihre Stellungen im Hinterland. Überall sah Redhorse Gruppen der fremden Wesen, die ihre Waffen in Höhlen und unterirdische Gänge zurückbrachten.
    Dymik hörte ihn kommen und blickte auf. Von seinem Gesicht waren nur die Augen zu sehen.
    „Sie müssen sich bewegen", sagte Redhorse.
    Dymik stampfte abwechselnd beide Füße auf dem Landesteg auf. Die Art, wie er das tat, erschien Redhorse lustlos. Redhorse blickte an der Außenwand der C-11 empor. Eine dünne Eisschicht hatte sich auf die Platten gelegt. Zum erstenmal in seinem Leben sah Redhorse grünes Eis. Langsam wandte er sich ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Ebene. Zwischen der CREST II und ihrem elften Beiboot konnte er keine Bewegung feststellen.
    „Ich möchte wissen, wie lange Rhodan

Weitere Kostenlose Bücher