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0207 - Die 73. Eiszeit

Titel: 0207 - Die 73. Eiszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chance nutzt?"
    „Was wollen Sie, General - einen Orden?" erkundigte sich Go.
    Ly hängte ein. Es hatte keinen Sinn, mit einem Telsh-Dgromas zu diskutieren. Wahrscheinlich hatte Go keinerlei Kampferfahrung.
    Ly hielt ihn für einen reinen Theoretiker, der während einer Schlacht noch nie das Hauptquartier verlassen hatte.
    „Ärger, General?" erkundigte sich der Adjutant.
    „Ja", stimmte Ly zu. „Es ist aber bedeutungslos."
    In Gedanken versunken, beobachtete er die zu Eis erstarrte Ebene. Die Angreifer hatten sich verkrochen. Irgendwo in den hinteren Kratern gab es vielleicht noch ein paar Sonderkommandos, die die Festung im Auge behielten. Früher oder später würde sich der Gegner fragen, warum die Einwohner der Felsenstadt kein Interesse an den Riesenkugeln zeigten. Wenig später würden sie sich selbst darum kümmern. Ly hatte genau beobachtet. Während des Fluges hatten die Kugeln unbeschadet das stärkste Flakfeuer des Feindes durchflogen, ohne nur den geringsten Schaden zu nehmen.
    Der General hätte zumindest einen Test für angebracht gehalten.
    Sie hätten einige Granaten auf die Kugeln abfeuern können, um festzustellen, ob das Material dem Beschuß widerstand.
    Berra erwachte, sprang von seinem Sitz und schlenderte gemächlich zu Ly herüber. Seine Uniform hatte er wie immer nachlässig angezogen. Die Halter des Stahlhelmes waren verrutscht. Berra war ein ausgeprägter Individualist, aber auch ein guter Kanonier - wahrscheinlich der beste innerhalb der Festung.
    „Sie haben telefoniert, General? fragte er beiläufig.
    Ly nickte stumm. Er wünschte, Berra wäre an seinen Platz zurückgekehrt. Es war für ihn als höchsten Offizier des Forts nicht gut, sich mit einem Soldaten zu unterhalten, der nicht einem berühmten Geschlecht entstammte.
    „Worauf warten die im Hauptquartier noch?" wollte Berra wissen.
    Er wedelte erregt mit den kurzen Armen. „Warum schicken sie keine Truppen zu diesen fremden Dingern raus? Wir könnten ihnen guten Feuerschutz geben, damit der Gegner nicht dazwischenfunkt.
    „Sagen Sie das Go", empfahl Ly.
    „Telsh-Dgromas-Go?" Berra betonte jedes einzelne Wort.
    „Ja", sagte Ly. „Aus der berühmten Familie."
    „Na ja", knurrte Berra und drehte dem General den Rücken zu.
    Langsam ging er an seinen Platz zurück.
    Da fühlte Zseht-Agberat-Ly ein starkes Ziehen im Nacken. Er wandte sich an seinen Adjutanten. Dieser blickte ihn starr an. Mit Entsetzen sah Ly, wie der Soldat vornüber sank und lautlos auf den Boden fiel. Mühsam bewegte sich Ly zu den Kanonieren hinüber.
    Sie waren alle auf ihren Sitzen zusammengesunken. Nur Berra stand noch da, er schwankte und hatte den Mund aufgerissen, als bekäme er nicht genügend Luft. Wir werden angegriffen schoß es Ly durch den Kopf. Er machte einen Schritt auf das Telefon zu - doch er vollendete ihn nie. Bevor er das Bewußtsein verlor, sah er den Ersten Kanonier umfallen. Vor Lys Augen drehte sich alles.
    Dann wurde es schwarz, und er stürzte in bodenlose Tiefe.
    Als seien sie plötzlich gewichtslos, hoben sich die beiden Shifts vom Boden ab. Rhodan hatte den Piloten befohlen, sich dicht über der Oberfläche zu halten, damit die Panzer bei einem Absturz nicht beschädigt wurden. Ihre beiden einzigen Flugmaschinen waren zu wertvoll, um sie durch eine Fehlentscheidung aufs Spiel zu setzen.
    Unruhe entstand unter den Männern. Rhodan hatte inzwischen drei starke Gruppen gebildet, die im Eiltempo zur CREST II vorstoßen sollten, wenn die beiden Allzweckfahrzeuge unbeschadet in die Wirkungszone der Gurus eindringen konnten.
    Rhodan ließ die Shifts nicht aus den Augen. Hundert Meter waren sie bereits entfernt. Dann zweihundert, dreihundert. Rhodan atmete auf. Die Narkosestrahler hatten ihre Wirkung getan.
    Während die Shifts aus seinen Augen verschwanden, wuchs Rhodan. Sorge um die Mausbiber. Die Suchmannschaft war noch nicht zurück Auch Tolot und Kasom waren noch unterwegs.
    Rhodan ließ Captain Henderson und zwei weitere Männer zurück.
    Sie sollten auf das Eintreffer der Sucher warten. Rhodan hatte vor, sie später mit einer Kaulquappe einzuholen.
    Er gab den Befehl zum Aufbruch.
    Bei strömendem Regen marschierten sie los. Der Sturm heulte noch immer über die Ebene, als wollte er nie nachlassen. Ohne die Shifts kamen die Männer gut voran. In weniger als einer Stunde hoffte Rhodan bei der CREST II angekommen zu sein. Viel länger würde die Wirkung der Narkosestrahler nicht anhalten Rhodan hatte alle entkräfteten

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