0207 - Die 73. Eiszeit
genügend Mitglieder der Ausstrahlgruppen aus der Bewußtlosigkeit erwacht."
„Nehmen sie andere", empfahl Ly knapp.
Er spürte Gos Zögern. „Ungeschulte Kräfte?" fragte Go. „Das kann zu schweren Zwischenfällen fahren."
Ly verrenkte sich fast den Hals. „Zwischenfälle?" wiederholte er erregt. „Denken Sie besser an die Fremden, die uns entkommen und wenig später wahrscheinlich mit den Feinden wieder auftauchen werden. Was das bedeutet, brauche ich Ihnen wohl jetzt nicht mehr zu sagen."
„Nein", stimmte Go zu.
Ly hörte Go Befehle brüllen und unterbrach die Verbindung Jetzt kam es darauf an, daß sie schnell genug handelten. Der General wankte zur Luke zurück und blickte auf die Ebene hinab.
Die fremden Wesen waren jetzt alle in der Riesenkugel verschwunden.
Ly hörte hinter sich eine Bewegung. Als er sich umwandte, sah er den Ersten Kanonier Berra an seiner Seite.
„Was sagte Go, General?" wollte er wissen.
„Er will sie aufhalten. Nötigenfalls mit ungeschulten Kräften."
„Das war Ihr Vorschlag, nicht wahr?"
„Ja", sagte Ly. „Es war meine Idee."
Schweigend standen sie nebeneinander und starrten aus der Luke. Zum erstenmal spürte der Zseht-Agberat keine Antipathie gegen den Kanonier. Vielleicht war es die plötzlich aufgetauchte Gefahr, die eine Verbindung zwischen ihnen schuf.
„Die Kanoniere erwachen jetzt allmählich", sagte Berra gedehnt.
„Wir beide haben uns zuerst erholt, General."
„Sie noch früher als ich", sagte Ly. Berra wandte sich von ihm ab. „Ich werde die Batterien schußbereit machen", kündigte er an.
Während er davonging, sah General Ly, wie sich der große Flugkörper vom Boden abhob. Er erschauerte. Er hoffte, daß Go Erfolg haben würde.
Verwundert schüttelte er den Kopf.
Zum erstenmal in seinem Leben hatte er einem Telsh-Dgromas Erfolg gewünscht.
Die Riesenkugel gewann rasch an Höhe. Ly schätzte, daß sie in wenigen Augenblicken aus dem Wirkungskreis der Festung rasen würde. Nur noch ein Wunder konnte das verhindern.
Die CREST II war von einem meterdicken Eispanzer überzogen.
Das Schiff war zu einer gewaltigen Eisgruft geworden. Im Innern waren die Temperaturen kaum angestiegen. Das Eis auf der Außenfläche verhinderte exakte Ortungen und eine gute Beobachtung der Felsenstadt.
Rhodan ließ sich in den Sessel neben Oberst Cart Rudo fallen.
Alles, was sie berührten, war eiskalt. Die meisten Maschinen liefen bereits auf Hochtouren. In wenigen Minuten würde es so warm sein, daß sie endlich die Kleider wechseln konnten.
Im Augenblick jedoch interessierte sich Rhodan nur für den Start.
Sie mußten so schnell wie möglich in sicheres Gebiet entkommen, bevor die Gurus erwachten und zum zweitenmal mit ihren paranormalen Kräften angriffen.
Rudos Blicke überflogen die einzelnen Kontrollen. Noch konnte er die erforderlichen Manipulationen nicht ausführen. Oberall im Schiff arbeiteten die Techniker auf Hochtouren. Endlich kamen die Freizeichen. Rhodan nickte dem Epsalgeborenen zu. Sekunden später hob sich das Flaggschiff vom Boden ab.
„Wir nehmen die beiden Kaulquappen außerhalb der Wirkungszone an Bord", ordnete Rhodan an. „Im Augenblick kommt es nur darauf an, den Gurus zu entkommen."
Sie legten vier Meilen zurück, dann fiel ein Teil der Maschinen plötzlich wieder aus. Rudo warf Rhodan einen verzweifelten Blick zu.
„Sie erwachen", rief Atlan. „Beschleunigen Sie mit allem, was wir noch zu bieten haben, Oberst."
Die CREST II verlor an Höhe. Aber sie gewann eine weitere Meile. Von unten mußte sie wie ein fliegender Eisberg aussehen.
Das tauende Eis wehte als nasser Vorhang auf die Ebene herab.
Gebannt starrte Rhodan auf den Höhenmesser.
Als sie noch sechzig Meter über dem Boden waren, gelangten sie außerhalb des Guru-Einflusses. Die CREST II machte einen Satz nach vorn. Rhodan hörte Rudo erleichtert aufatmen.
Gleich darauf trafen Funksprüche von den beiden Kaulquappen ein, die ebenfalls in Sicherheit waren. Rhodan ließ sich direkt mit der C-11 verbinden.
„Haben Sie die Suchmannschaft gesehen?" erkundigte er sich.
„Ja", wurde ihm geantwortet. „Die beiden Mausbiber sind von Icho Tolot gefunden worden. Sie waren bewußtlos."
„Sind sie verletzt?"
„Das konnten wir noch nicht erfahren. Der Haluter fand Gucky und Gecko in der Nähe eines Kraters."
„Landen Sie und nehmen Sie die restlichen Besatzungsmitglieder an Bord", befahl Rhodan. „Danach schleusen wir beide Beiboote ein."
„Was, glauben Sie, wird
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