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0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Chance für Gangster
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ich, was Peggy Corner zur Besinnung gebracht hatte. Dicht neben dem Tisch beugte sich Phil über Harry Fleetman. Der Gangster lag reglos inmitten einer Blutlache.
    »Nichts mehr zu machen, Jerry.«
    Phil richtete sich auf, ging zum Telefon, um für den Abtransport der Leiche zu sorgen.
    Peggy Corner saß immer noch unbeweglich auf der Couch. In ihren Zügen stand das Grauen. Ich ging zum Fenster und gab dem unten wartenden Reg Campbell ein Zeichen. Als er die Wohnung betrat, bat ich ihn, Peggy Corner in unser Office zu bringen. Wir wollten zunächst die Wohnung unter die Lupe nehmen. Vielleicht fanden wir einen Hinweis auf den Aufenthaltsort Joe Mac Gregors. Vorher baten wir Reg aber noch, dafür zu sorgen, dass die anderen Kollegen unten auf ihren Posten blieben.
    Die Einrichtung war so, wie man sie in vielen tausend New Yorker Wohnungen finden konnte. Eine breite Couch, die in der Nacht mit wenigen Handgriffen in ein Bett verwandelt wurde, ein paar Sessel und ein kleiner Tisch, ein oder zwei Wandschränke und eine Fernsehtruhe.
    Es machte also auch nicht allzu viel Mühe, als wir an die Durchsuchung gingen. Wir hatten allerdings wenig Hoffnung, etwas zu finden. Umso erstaunter wandte ich mich Phil zu, als ich einen leisen überraschten Pfiff hörte. Phil hatte den schmalen Bettkasten unter der Couch geöffnet und zog einen schwarzen Leinenbeutel hervor.
    Mit zwei Schritten war ich bei Phil. Er hatte den Leinenbeutel geöffnet und wies auf das weiße Pulver, das er enthielt. Ich nahm mit zwei Fingern eine kleine Prise aus dem Beutel und ließ meine Zunge darüber gleiten.
    »Heroin. Mac Gregor muss das Wasser schon beinahe bis zum Halse stehen, wenn er sich jetzt auch noch mit Rauschgift abgibt.«
    Nun verdoppelten wir unsere Aufmerksamkeit, als wir die Durchsuchung fortsetzten. Das Heroin war nicht die einzige Überraschung, die wir erlebten. In einem Aschenbecher fanden wir die Reste verbrannten Papiers. Mit äußerster Sorgfalt legten wir die noch unverbrannten Teile auf einen Bogen Papier. Auf dem Zettel musste jemand eine Notiz oder eine Anweisung festgehalten haben. Nach einigen Minuten konnten wir zumindest Bruchstücke von Worten entziffern. Auf dem Zettel stand: »Am27. ...en-Mit...acht ...afen ...er 11... War......nehmen.«
    Es gehörte nicht allzu viel Scharfsinn dazu, um diese Zeilen zu vervollständigen, zumindest so weit, dass man den Sinn verstehen konnte. Der Satz lautete ohne Zweifel: »Am 27. gegen Mitternacht, Hafen, Pier 11, Ware übernehmen.«
    Der 27. war heute. Entweder galt diese Anweisung Mac Gregor, oder er selbst hatte sie geschrieben, um einen seiner Leute, vielleicht den »Lächelnden« dort hinzuschicken.
    Ich wurde aus meinen Überlegungen gerissen. Die Kollegen kamen und transportierten die Leiche Harry Fleetmans ab.
    Wir fuhren auf schnellstem Wege in unser Office zurück. Vielleicht war aus Porwinskis oder Peggy Corners Mund etwas über die Verabredung im Hafen zu erfahren.
    ***
    Der »Lächelnde« saß vor meinem Schreibtisch. Phil hantierte mit dem Tonbandgerät. Wir wollten die Aussage mitschneiden, doch wie es aussah, sollte nicht viel daraus werden.
    »Du weißt also nicht, wo Mac Gregor sich aufhält?«
    Der Gangster rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    »Ich weiß es nicht«, stieß er dann hervor.
    »Und das soll ich dir glauben?«
    »Sie müssen mir glauben«, beteuerte er, »ich habe den Boss stets an anderen Orten getroffen. Wo er sich wirklich aufhält, weiß wohl nicht einmal Peggy«.
    »Also gut, lassen wir das. Weißt du, dass heute der 27. ist?« Er zuckte zusammen und sah an mir vorbei.
    »Nun los, rede schon! Wer sollte heute Nacht am Pier 11 Ware in Empfang nehmen, du oder Mac Gregor?«
    So sehr wir uns auch Mühe gaben, aus ihm war kein Wort herauszubekommen. Ähnlich erging es uns auch mit Peggy Corner. Nur einmal wurde sie unsicher. Als ich sie nämlich nach ihrem Besuch bei Anthony Hewlett fragte. Schließlich gab sie schnippisch zur Antwort, sie selbst wolle sich einer kosmetischen Operation unterziehen und hätte sich von Anthony Hewlett beraten lassen. Wir ließen sie wieder abführen.
    Bei einem Steak und einer Flasche Bier besprachen wir unsere nächsten Schritte. Vorerst wollten wir abwarten, was sich im Hafen ereignete. Sollten wir da nicht weiterkommen, dann stand für morgen ein Besuch bei Mr. Anthony Hewlett auf dem Programm. Vorher galt es jedoch, unser Vorhaben mit Mr. High abzusprechen. Vielleicht waren wir heute Abend auf seine Hilfe

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