0207a - Keine Chance für Gangster
in das Districtgebäude des FBI.
***
In den frühen Morgenstunden fuhren wir zum Landhaus Anthony Hewletts.
Mr. High hatte während der Nacht noch dafür gesorgt, dass Cathleen-Vineberry und Jerome Goldwater in einem guten Hotel außerhalb New Yorks untergebracht wurden. Ihre Plätze hatten zwei unserer Kollegen, Gladys Fulbright und Hai Dunham, eingenommen. Die beiden nahmen uns auch in Hewletts Haus in Empfang.
Vom Operationsraum führten zwei Fenster auf die Straßenseite. Wir vermieden es daher, das Licht einzuschalten. Von diesen Fenstern aus ging der Blick über einen gepflegten Rasen bis zur Straße. Wir konnten dadurch die Ankunft Mac Gregors und seiner Leute genau verfolgen.
Inzwischen war die Dämmerung dem ersten Tageslicht gewichen. Es konnte nun nicht mehr lange dauern, bis auch Anthony Hewlett eintraf. Bis zur Ankunft Mac Gregors war dann noch genügend Zeit, um die letzten Einzelheiten genau abzusprechen.
***
Mike Holloway hatte Feierabend. Er wollte gerade die Tür seines Wagens öffnen, als er erschreckt zusammenfuhr. Vor ihm standen zwei Männer. Der eine tippte lässig mit einem Finger gegen die Krempe seines Hutes. In der anderen Hand ließ er einen kurzen Augenblick eine Marke blitzen.
»Einen Augenblick, Mister«, sprach er Mike an, »Sie waren doch eben in dem Haus dort drüben?« Seine Hand wies quer über die Straße zu einem Haus hinüber.
»Stimmt, Mister«, entgegnete Mike Holloway, »das Haus gehört Mr. Hewlett. Hat er etwas verbrochen, dass die Polizei sich um ihn kümmert?«
»Das überlassen Sie besser uns. Also, zur Sache, ist Ihnen irgendetwas Besonderes aufgefallen? Ich meine, war Mr. Hewlett anders als sonst. Sie verstehen mich?«
Mike Holloway überlegte einen Augenblick. »Wenn Sie mich so direkt danach fragen, muss ich zugeben, dass heute nicht alles so war wie sonst. Mir ist aufgefallen, dass Mr. Hewlett anscheinend sein Personal gewechselt hat. Den Mann, der mir heute die Tür geöffnet hat, habe ich noch nie gesehen.«
Die beiden Männer wechselten einen kurzen Blick. Dann nickte der eine Mike Holloway auf munternd zu. »Erzählen Sie nur weiter. Das ist sehr wichtig für uns. Was ist Ihnen noch aufgefallen?«
»Weiter nichts«.
Die beiden Männer nickten ihm noch einmal zu und gingen dann quer über die Straße, wo sie auf der anderen Seite ihren Wagen geparkt hatten. Es vergingen nur wenige Sekunden, bis der Wagen mit einem lauten Auf heulen davonschoss. Mike Holloway sah ihm kopfschüttelnd nach.
Hol’s der Kuckuck, dachte er, wenn die von der Polizei waren, dann will ich nicht mehr Mike Holloway heißen. Ich werde doch noch einmal zu Mr. Hewlett gehen, vielleicht waren die Burschen nicht ganz astrein und wollen Mr. Hewlett an den Kragen.
Unser Kollege Hai Dunham brachte Mike Holloway in den Raum, in dem Phil und ich uns aufhielten. Dort wiederholte Holloway im Beisein von Mr. Hewlett noch einmal das Gespräch, das er mit den beiden Männern geführt hatte. Anthony Hewlett bedankte sich bei ihm und brachte ihn dann zur Tür. Gleich darauf kam er wieder zurück.
»Was soll nun werden, Mr. Cotton?« Er machte eine Handbewegung, die seine ganze Mutlosigkeit ausdrückte. »Mac Gregor scheint etwas gemerkt zu haben, sonst hätte er nicht erst seinen Spähtrupp vorgeschickt.«
Phil versuchte, den verstörten Hewlett zu beruhigen. »Sie brauchen sich keine Sorgen um Ihre Sicherheit zu machen, Mr. Hewlett. Unsere beiden Kollegen werden hier im Hause bleiben.«
Ich nickte Phil zu. In diesem Spiel war uns Joe Mac Gregor stets einen Zug voraus. Phil gab Anthony Hewlett noch einige Instruktionen für den Eall, dass sich Mac Gregor erneut an ihn wenden würde. Dann wechselten wir noch einige Worte mit Hai Dunham und Gladys Fulbright und verließen gleich darauf das Haus. Wir sprachen beide kein Wort. Phil schien den gleichen Gedanken nachzuhängen, mit denen ich mich beschäftigte.
In unserem Office angekommen, warf Phil sich in einen Sessel.
»Es ist um aus der Haut zu fahren«, sagte er. »Irgendwo in dieser Stadt sitzt ein Mann, nach dem die gesamte New Yorker Polizei fahndet. Und niemandem gelingt es, auch nur den Schatten dieses Mannes zu Gesicht zu bekommen. Was schlägst du vor, Jerry?«
In diesem Moment schellte das Telefon. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich.
»Hallo, Jerry«, hörte ich die Stimme unseres Chefs, »kommen Sie doch bitte sofort zu mir. Bringen Sie Phil gleich mit, es gibt Arbeit für Sie.«
Ich stand auf und erklärte Phil, dass
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