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0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Chance für Gangster
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angewiesen.
    ***
    Es war genau 22.50 Uhr, als wir das Hafengelände erreichten. Wir hatten meinen Jaguar dicht neben einer Lagerhalle abgestellt und stapften nun über die Gleisanlagen unserem Ziel zu. Das Gelände war geradezu ideal für Leute, deren Geschäfte das Licht der Öffentlichkeit scheuten. In diesem quirlenden, wirbelnden Haufen fiel niemand auf.
    Nach einer halben Stunde erreichten wir Pier 11. Hier lagen in einer langen Reihe sieben oder acht Ozeanriesen, während die andere Seite des Piers von hohen Lagerhallen begrenzt wurde. Wer zur Pier 11 wollte, musste aus der gleichen Richtung kommen, aus der auch wir gekommen waren. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Wir brauchten uns also nur am Anfang der Pier aufzubauen und hatten dann eine Breite von vielleicht fünfzig Yards zu kontrollieren.
    Ich sah auf die Uhr. Es war zwanzig Minuten vor Mitternacht. Phil hatte sich hinter einem Eisenbahnwagen aufgebaut. Langsam verging die Zeit. Nach meiner Uhr waren es noch zwei Minuten bis Mitternacht, als aus der Dunkelheit die Gestalt eines Mannes auftauchte. An seinen langen, weit ausladenden Schritten erkannte ich schon von Weitem den Seemann.
    Er stand genau auf gleicher Höhe zwischen Phil und mir, als er stehen blieb. Unschlüssig sah er sich um. Dann fuhr eine Hand in die Hosentasche und entnahm einer verknautschten Schachtel eine Zigarette, die er sofort in Brand steckte. Mit der anderen Hand hielt er eine Blechdose.
    Er ging etwa zehn Schritte von mir entfernt, auf und ab. Er schien auf jemanden zu warten. Der Mann hatte sich schon die zweite Zigarette angezündet. Ich hörte ihn leise fluchen. Inzwischen zeigte meine Uhr bereits zwanzig Minuten nach Mitternacht an. Nun war augenscheinlich auch der Unbekannte zu einem Entschluss gekommen.
    Er warf den Zigarettenrest zur Erde, stampfte einige Male mit dem Fuß darauf und drückte die Blechdose fester gegen seine Hüfte. Sich noch einmal umsehend, machte er Anstalten, wieder zurückzugehen.
    »Halt, stehen bleiben, FBI!« Mein Anruf stoppte ihn. Er fuhr auf dem Absatz herum, sah mich und versuchte, sich erneut drehend, mit großen Sprüngen über die Gleise zu entkommen.
    Ich sah die Richtung, in die er lief und wartete ab. Er lief Phil direkt in die Arme. Offenbar war er durch Phils plötzliches Auftauchen so verblüfft, dass er an keine Gegenwehr dachte. Phil ließ sich die Blechdose geben, schraubte den Deckel ab und prüfte den Inhalt. Das feine, weiße Pulver in der Dose war Rauschgift! Ich hielt in der Zwischenzeit den Mann mit meiner 38er in Schach.
    ***
    »Sie geben also an, Hiram Stokewall zu heißen, Vollmatrose auf der Star of Arizona zu sein und vom Inhalt der Blechdose, die Sie bei ihrer Festnahme unter dem Arm trugen, nichts zu wissen. Sie kennen auch nicht den Namen des Mannes, dem Sie die Dose übergeben wollten?«
    Phil sah bei seinen Worten dem Seemann fest in die Augen.
    »Genau so ist es, G-man«, gab Stokewall zurück. In unseren Akten war der Mann nicht verzeichnet, was allerdings nicht viel besagte, denn noch wussten wir nicht, ob Stokewall auch sein richtiger Name war.
    Aus seinen Worten hatten wir erfahren, dass die Star of Arizona regelmäßig auf der Ostasien-Route fuhr. Stokewall hatte vor seiner Festnahme zwei Mal von einem großen Unbekannten in Saigon eine derartige Blechdose in Empfang genommen. Diese Dose händigte er dann einem ihm ebenfalls unbekannten Mann im New Yorker Hafen aus und erhielt jeweils 200 Dollar dafür. Mehr war aus ihm nicht herauszubekommen.
    »Können Sie uns den Mann beschreiben, dem Sie die Ware übergaben?«
    Ein Redner schien Stokewall jedenfalls nicht zu sein, denn seinen unbeholfenen Worten konnten wir so gut wie nichts entnehmen.
    Phil verließ deshalb unser Office und kam nach einigen Minuten zurück. In der Hand hielt er Fotos von ungefähr zehn Männern.
    »Sehen Sie nach, ob er unter diesen Männern hier ist.« Phil legte die Fotos vor Stokewall auf den Tisch. Unschlüssig begann der Mann mit der Betrachtung. Plötzlich stutzte er. Ein Foto schien ihn besonders zu interessieren, denn er sah es sich sehr genau an. Nach einer Weile gab er Phil dieses Foto zurück.
    »Das hier ist der Mann, das kann ich beschwören!«
    Phil warf einen kurzen Blick darauf und reichte es mir über den Tisch.
    »Also deshalb wurde er beseitigt«, murmelte ich, denn ich erkannte das Gesicht auf dem Foto sofort. Es gehörte Dave Torke.
    ***
    Mr. Anthony Hewlett empfing uns mit der gleichen Zuvorkommenheit, wie ich

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