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021 - Martha

021 - Martha

Titel: 021 - Martha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Er sammelte die Folgen einer Uraltserie, die vor fast hundert Jahren im Fernsehen gelaufen war. Im damaligen Deutschland hatte man sie wohl »Denver-Clan« genannt und im Ursprungsland USA ›Dynastie‹.
    »Alexis!«, entfuhr es ihm prompt.
    Ja, das war sie, haargenau. Wer an Grosbee nicht vorbeikam, der kam auch nicht am Denver-Clan vorbei. Vielleicht hatte er deshalb sowenig Freunde? Jedem nötigte er irgendwelche Folgen auf, die er hatte auftreiben können.
    »Die müssen inzwischen einen immensen Wert haben, Grosbee. Aber wie, zum Teufel, hast du das Kunststück fertig gebracht, mich in eine dieser verdammten Folgen auftreten zu lassen – als Rivale von Dex Dexter oder so?« Er zwinkerte mal wieder.
    »Martha!«, säuselte sie – mit dem bereits bemerkten kleinen Echo. »Ich heiße nicht Alexis, my Darling, sondern schlicht und einfach Martha!«
    Schlicht und einfach? Ja, das war der Name durchaus.
    »Alexis!«, beharrte Mario, nur weil er sich in den Kopf gesetzt hatte, Grosbee zuliebe im Denver-Clan mitzuspielen. Aber splitternackt – in ›eindeutiger Pose‹ – im Bett? »Nee, das geht entschieden zu weit, Grosbee! Irgendwo müssen Grenzen sein!« Dennoch: Alexis hatte sich deutlich verändert – seit dem letzten Mal. Sie wirkte unnatürlich blass. Nein, nicht ganz blütenweiß, sondern ein undefinierbarer Stich ins Graue.
    Und dieses seltsame ›Echo‹ kam nicht vom zum Kuss gespitzten Mund, sondern irgendwo von der Seite. Außerdem war es gar kein richtiges Echo: weil er nur die Namen doppelt hörte und nicht die sonst gesprochenen Worte. Einschließlich seiner eigenen.
    Er fuhr mit einem Aufschrei zurück, denn schlagartig war ihm alles klar. Die Vorstellung von Grosbee und seinem unbegreiflichen Hobby verblasste und machte der Wirklichkeit Platz: Er befand sich auf dem Planeten TUSTRA. Ein von ihrer Seite her noch ungeklärter Zwischenfall bei der Übertragung vom Star Gate auf Phönix zum Star Gate auf der Erde hatte ihn und seine Gefährten hierher verschlagen. Sie waren inmitten die Wirren einer heimlich vorbereiteten Revolution gekommen: Die einen Prupper machten den anderen Pruppern den Rang streitig. Leidtragende dabei waren die Mitglieder der so genannten Hilfsrassen Ba-to-neh, Sann-Gronmei und Gronmei. Nur ahnten die gar nichts davon, dass sie nur missbrauchte Werkzeuge in einem bösen Spiel waren. Genauso wie Mario und seine sechs Gefährten.
     
    *
     
    »Wo sind sie?«, fuhr Mario die Prupperin an.
    Ja, sie hieß tatsächlich Martha, so idiotisch dies auch klingen mochte – auf einem fernen Planeten, weitab von der Erde. Aber sie war keine Menschenfrau, sondern eine Einheimische. Dabei war sie wahrscheinlich die mächtigste und gleichzeitig extravaganteste Prupperin von der Welt. Sie war darüber hinaus unberechenbar und nutzte andere für ihr Leben gern aus. Zurzeit hatte sie den Narren an Mario gefressen, aber der nicht an ihr …
    »Beruhige dich doch, Mario!«, sagte sie enttäuscht. Sie sprach eine fremdartige Sprache, aber der Translator auf der Ablage neben dem Bett übersetzte automatisch. Das war es, was Mario für ein ›Echo‹ gehalten hatte.
    »Wo sie sind?«, beharrte Mario.
    Er brauchte die Namen seiner Gefährten nicht erst zu nennen. Martha wusste auch so schon, was er meinte: »In Sicherheit, Mario.«
    »Und was heißt das im Klartext?«
    »Sie sind unterwegs mit einem Frachtraumer, der den Planetenorbit bereits verlassen hat!«
    Mario erinnerte sich: Der Raumer war als bereit gemeldet worden – was immer das im Klartext bedeutet hatte. Sie waren anschließend in ein Zimmer geführt worden – von bezaubernden Mädchen, die verblüffend Martha glichen – und dort hatte man sie mit einem Gas betäubt. Gerade erst war er wach geworden – nach welcher Zeit?
    Wütend sprang der Spanier auf. Es war ihm egal, dass er nackt war.
    »Ich will zu ihnen!«, verlangte er barsch.
    Sie schüttelte den Kopf. In ihren Augen irrlichterte es. Vielleicht war es ein tödlicher Fehler, sie so brüsk abzuweisen?
    »Du willst mich einfach so verlassen, Mario? Gefalle ich dir denn gar nicht?«
    »Wieso hast du uns getrennt? Wenn die in Sicherheit sind, fresse ich einen Besen mitsamt der Putzfrau. Sonst wäre ich ebenfalls an Bord. Aber du hast mich hier behalten, weil du ein neues Spielzeug brauchst. Papaya Deran genügt dir anscheinend nicht mehr.«
    »Nun ist aber genug!«, schrie sie aufgebracht und sprang ebenfalls aus dem Bett. Das tat sie mit der Geschmeidigkeit einer Tigerkatze. Und

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