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021 - Martha

021 - Martha

Titel: 021 - Martha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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so eine Tigerkatze gab es tatsächlich im Zimmer – auf ihrer Seite des Bettes. Sie hob ihren riesigen Kopf und schaute Mario mit irgendwie blutig wirkenden Augen an.
    Die Bestie ist ja groß wie ein Pony! , durchfuhr es ihn. Aber sein Zorn war größer als seine Vernunft: »Was für einen miesen Trick hast du dir eigentlich ausgedacht, für meine Freunde? Sollen Sie geopfert werden – zum Wohle eurer blödsinnigen Revolution? Für dich ist die Revolution doch nur eins deiner Spiele. Deine Macht wird nicht kleiner werden dadurch – wahrscheinlich auch nicht größer …«
    »Zurück ins Bett mit dir, Mario! Ich befehle es dir!«
    Jetzt musste er herzhaft lachen: »Befehlen? Mir?«
    Ja, normalerweise hätte er sich nicht einmal bitten lassen – bei einer solchen Frau … Aber das Schicksal seiner Freunde war ihm wichtiger. Alles, was sie gemeinsam durchmachen mussten, seit sie damals durch ein missglücktes Transmitter-Experiment auf einer Welt namens Phönix strandeten …
    Damals? Wie lange war es denn eigentlich schon her?
    Nur wenige Wochen! , konstatierte er im Stillen. Sie kamen ihm jedoch wie eine Ewigkeit vor. Aller Leben hatte sich grundlegend verändert. Auch das Leben der Survival-Spezialisten Ken Randall und Tanya Genada.
    Inzwischen waren sich diese beiden noch näher gekommen als alle anderen, denn sie hatten sich ineinander heftig verliebt. Zu übersehen war das für keinen mehr.
    Mario lachte abermals: »Willst du mich vergewaltigen? Dann versuche es! Es wird dir wenig Freude machen. Oder willst du mich doch lieber als Freiwilligen gewinnen?«
    »Ich – liebe dich, Mario!«, bekannte sie mit zittriger Stimme. »Hörst du? Ich, Martha, die mächtigste Frau dieses Planeten, liebe dich und will alles mit dir teilen – Einfluss, Macht, Reichtum …«
    »Das alles kannst du behalten, Martha: Ich will nur meine Gefährten – und zwar wohlbehalten.«
    Sie senkte den Kopf.
    »Dazu ist es zu spät!«
    Sein Herz begann zu rasen. War sie jetzt ehrlich zu ihm? Waren seine Gefährten denn schon – tot? Oder was sonst war mit ihnen geschehen?
     
    *
     
    Sie tasteten immer wieder die Wände ihres Gefängnisses ab: Es schien keinen Ausgang zu geben.
    »Verdammt, irgendwie müssen wir schließlich herein gekommen sein!«, nörgelte Yörg Maister.
    Er hat recht! , dachte Tanya und legte den Kopf in den Nacken.
    Ein Gedanke war ihr gekommen: Befanden sie sich wirklich an Bord eines Raumschiffes – auf interplanetarischem Flug – auf dem Weg zum Nachbarplaneten SYRRHTI? Über diesen Planeten wussten sie überhaupt nichts.
    Mit den Augen suchte sie die Decke ihres würfelförmigen Gefängnisses ab.
    Und da sah sie endlich, wie sie herein gekommen waren: Die Decke konnte man öffnen – in ihrer ganzen Größe. Man hatte sie hier hinein gehievt wie Mäuse in eine Hutschachtel.
    Der Vergleich ließ sie schaudern, erinnerte er sie doch an Versuchstiere und dergleichen …
    So etwas Ähnliches waren sie ganz gewiss.
    Sie fuhr sich über die Stirn; eine nachdenkliche Geste. Im Weltraum gab es kein Oben und kein Unten. Trotzdem spürten sie Schwerkraft. Dieses würfelförmige Gefängnis war offensichtlich dazu bestimmt, Frachtcontainer aufzunehmen. Das sah man an den unzähligen Schürfkratzern an den Wänden und am Boden. Wenn es sich um tote Fracht handelte – wieso brauchte man dann eine künstliche Schwerkraft? Oder handelte es sich vielmehr um den stetigen Beschleunigungsdruck?
    Ja, das war denkbar: Ein großer Frachtraumer, der sich mit angedockten Supercontainern und mit kleineren Containern, beladen mit vielleicht empfindlicher Fracht in seinem Bauch …
    Tja, wenn sich ein solcher Frachtraumer auf ›großer Fahrt‹ befand, konnte er sich keine wahnwitzigen Beschleunigungswerte leisten. Sonst rissen ihm in der Beschleunigungsphase womöglich die angedockten Container ab oder verdarb die wertvolle Ware?
    Also befindet sich in Richtung Decke die Bewegungsrichtung des Frachters! , konstatierte Tanya. Dort irgendwo im All, für uns unsichtbar hinter der Decke verborgen, befindet sich SYRRHTI.
    Und dann schloss sich noch ein Gedanke an: Wenn dies kein Container ist, in dem wir uns befinden – und alles spricht dafür – stehen wir in einem Frachtraum, wie bereits angenommen. Und wenn dieser Frachtraum nur dort oben zugänglich ist, nämlich in Flugrichtung, befindet sich hinter der Decke nicht der freie Weltraum! Sonst müsste sich ja der Frachtraum an der Spitze befinden?
    So überzeugend erschien ihr dieser

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