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0210 - Auf den Spuren der CREST

Titel: 0210 - Auf den Spuren der CREST Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Kabinentür verschwindenden Medo-Robot verblüfft nach, dann lachte er.
    Doch sein Gelächter brach ab, als er den ersten Blick auf die eingeschaltete Bildübertragung warf.
    In geringer Entfernung pulsierten zwei Sonnen, als müßten sie sich von einer gewaltigen Anstrengung erholen. Das aber war es nicht, was das Gefühl eisiger Kälte in Hawk hervorrief.
    Es war das, was sich hinter den Doppelsonnen befand.
    Es war der gähnende Abgrund des Nichts...
    Als Omar Hawk die Kommandozentrale betrat, erschauerte er.
    Hier sah es aus wie in einem Totenschiff.
    Das einzige, was zu leben schien, waren die rötlichen Augenzellen der Medo-Roboter. Unbeweglich standen die Maschinen neben den steif auf den zurückgeklappten Kontursesseln liegenden Leuten der Zentrale-Besatzung. Hawk wünschte, er hätte seinen ebenfalls erwachten Okrill mitgebracht, dann wäre der Eindruck vielleicht weniger gespenstisch gewesen.
    Hawk drückte sich an Oberst Kotranow vorbei, ohne mehr als einen flüchtigen, scheuen Blick auf dessen wächsernes Antlitz zu werfen. Er beugte sich vor und betätigte die Einstellung der Ortungsschirme. Nach einer Viertelstunde besaß er einen ersten Überblick. Die: beiden gelben Doppelsonnen wurden von einem Ring aus sieben Planeten umlaufen. Es mußte sich um ein künstlich geschaffenes System handeln, denn jeder Planet hielt sowohl den gleichen Abstand vom nächsten wie auch von den Sonnen - bis auf eine Ausnahme. Zwischen zwei Planeten existierte ein doppelt so großer Abstand wie zwischen allen anderen. Es schien Hawk, als hätte dort einst ein achter Planet gestanden, der dann auf unerklärliche Weise verschwunden war.
    Es gab keinen Zweifel, dies mußte das Empfängersystem sein!
    Aber wenn es so war, wo befand sich dann die CREST II...?
    Hawk schüttelte den Kopf über seine eigene Ungeduld. Niemand konnte erwarten, sofort nach dem Auftauchen das Flaggschiff der Solaren Flotte zu orten. Es konnte sowohl auf einem der Planeten gelandet sein wie auch hinter einem Planeten oder einer Sonne stehen. Dann würde die Ortung vergeblich laufen. Der nächste Schritt war die Absetzung eines Hyperkomspruchs. Aber Hawk kannte den derzeitigen Kode der Solaren Flotte nicht, und unbefugt wollte er sich nicht in der Funkzentrale zu schaffen machen.
    Schließlich mußten die anderen neunzig Mann der Besatzung auch bald erwachen.
    Er atmete auf, als er die Echodiagramme der überlichtschnellen Hyper-Funkmessung als typisch für Fragmentschiffe erkannte. Die beiden Posbiraumer waren demnach ebenfalls gut durch den Sonnentransmitter gekommen. Die Anwesenheit der biopositronischen Roboter mit ihren gigantischen fliegenden Nachschubdepots gab ihm ein Gefühl der Sicherheit.
    Bald jedoch machte sich wieder Nervosität bemerkbar. Die gähnende Leere hinter den Sonnen wirkte bedrückend. Hawk erinnerte sich, als kleiner Junge einmal eine Nacht lang in den von dunklen Wolken bedeckten Tonsümpfen Oxtornes umhergeirrt zu sein. Dort war er sich ebenso verlassen vorgekommen wie hier.
    Er klappte einen Notsitz auf und aktivierte das große Elektronen- Teleskop. Der Projektorschirm vor ihm begann zu glühen, dann flatterten streifige Muster darüber hinweg, die sich schließlich zu einem postkartengroßen, silbrig schimmernden Lichtfleck ballten.
    Omar Hawk war nicht als Navigator ausgebildet. Er versuchte dennoch, mit Hilfe der Navigations-Positronik die Position des Nebelflecks zu bestimmen. Das war nicht einmal schwer, denn als er durch Intensitätsvergleich die Entfernung mit rund neunhunderttausend Lichtjahren bestimmt hatte, brauchte er nur noch den Größenvergleich in die Kalkulation einzusetzen.
    Der silbrig schimmernde Nebelfleck war nichts anderes als die heimatliche Milchstraße!
    Nach dieser Entdeckung betätigte Omar Hawk die Fernsteuerung des E-Teleskops schon zielbewußter. Es dauerte nur einige Minuten, dann konnte er nach genauer Einjustierung des Gerätes und bei der gleichen Vergrößerung wie zuvor einen zweiten Nebelfleck ausfindig machen. Er schwamm dem ersten genau gegenüber in der Schwärze des Leerraums und war bedeutend größer und deutlicher zu sehen als die Milchstraße - etwa in normaler Postkartengröße, schätzte Hawk.
    Die Navigations-Positronik lieferte nur noch die Bestätigung zu seiner Annahme.
    Es war die Galaxis Andromeda!
    Und zwischen beiden Sterneninseln, im Bannkreis eines künstlichen Sonnensystems schoß die ANDROTEST Iin freiem Fall durch den Raum.
    Die Kommandozentrale der ANDROTEST

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