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0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

Titel: 0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschwunden. Verschwunden wie Nicole, ohne daß auch nur die geringste Spur zurückgeblieben war.
    »Das darf nicht sein«, flüsterte Raffael. »Unmöglich!«
    Er hatte Angst. Teuflische Angst, bei diesem geheimnisvollen Verschwinden der nächste zu sein. Immerhin war er einer der Eingeweihten, was Zamorras Aktionen gegen die Schwarze Familie anging. Und wenn die es sich in den Kopf gesetzt hatte, einen großangelegten Vergeltungsfeldzug zu führen…
    ...dann gehörte auch er, Raffael, zu den Opfern. Allein deshalb, weil er zu viel wußte.
    Das Schlimmste war, daß Zamorra selbst, der Meister des Übersinnlichen, nichts gegen dieses Verschwinden hatte tun können. Es gab keinen Schutz.
    Es gab keinen Anhaltspunkt. Wenn Raffael auf diese vage Geschichte hin die Polizei informierte, würde man ihn auslachen. Abgesehen davon, daß die Polizei kaum in der Lage sein würde, etwas gegen Dämonen zu unternehmen.
    Die existierten für die Behörden einfach nicht…
    Langsam, mit schleppenden Schritten, kehrte Raffael ins Haus zurück, und die Angst drückte wie mit Zentnerlast auf ihm…
    ***
    »Ja, seid ihr denn völlig verrückt geworden?« stieß Nicole hervor und machte damit ihrer Erleichterung Luft. Die da um sie herum standen, waren ihr gut bekannt. Die führten nichts Böses gegen sie im Schilde, wenn die Situation auch im ersten Moment völlig anders ausgesehen hatte.
    »Willkommen in Helleb«, sagte der schlanke, blonde Mann mit dem etwas skurrilen Backenbärtchenansatz und der hohen Stirn.
    Nicole schwang die Beine von der kalten Fläche. »Bei euch piept’s wohl im Quadro-Sound«, ereiferte sie sich weiter. »Ist euch nichts Besseres eingefallen, als mich auf diese Weise zu entführen? Ihr hättet euch ruhig anmelden dürfen! Ich habe ja nicht mal was anzuziehen!« Sie sah an sich herunter, wo der herzförmige Minitanga recht wenig verdeckte.
    »Aber dieses Nichts steht Euch hervorragend, Nicole«, sagte Wilhelm von Helleb. »Entschuldigt, daß man Euch so überfiel, doch die Zeit drängt, Helleb ist in Gefahr, und… moment mal.«
    Er wandte sich zur Seite und sah das Monstrum drohend an, das Nicole entführt hatte. Jetzt erst sah auch Nicole, was das für ein Wesen war, und die Erinnerung explodierte förmlich in ihr.
    Das war ein kleiner Riese… gleich mehrere standen da in der Runde! Aber die Kleinen Riesen gab es doch nicht mehr! Sie waren doch damals durch die Magie des FLAMMENSCHWERTS wieder zurückverwandelt worden!
    »Ja, spinne ich denn?« fragte sie überrascht.
    Der Fürst stemmte die Fäuste in die Hüften und baute sich neben dem doppelt so breiten Kleinen Riesen aüf, den er zwar um Haupteslänge überragte, der aber dennoch massiger wirkte.
    »Mein lieber Gunnar vom Heldenfels!« flüsterte der Fürst drohend. »Wen solltest du holen? Was trug ich dir auf? Mir scheint, du trankest gestern wieder einmal zuviel des süßen Weines und bist noch immer gut gefüllt!«
    Der Kleine Riese duckte sich.
    »Es ging alles so schnell«, versuchte er sich halbherzig zu rechtfertigen. »Ihr sagtet, es sei eilig, und ich konnte nicht lange nach Zamorra suchen. Und Nicole lag direkt vor mir, da nahm ich erst einmal sie mit… außerdem ist sie viel hübscher als Zamorra, findet Ihr nicht auch?«
    »Danke!« zischte Nicole, die nicht wußte, ob sie lachen oder weinen sollte. Gunnar bot ein recht eigenartiges Bild, wie er da geduckt vor seinem Fürsten stand und die Hände abwehrend ausstreckte, als solle er geschlagen werden.
    »Zamorra solltest du holen, du Troll!« fuhr Wilhelm ihn an. »Du hättest eben hurtig suchen müssen! Auf der Stelle kehrst du zurück und holst auch ihn!«
    »Ja, sofort«, murmelte Gunnar erschrocken. »Aber wäre es nicht besser zu warten, bis meine Erfindung vollendet ist?« Er sah Nicole um Verständnis bittend an. »Ich bin nämlich dabei, einen Transmitter zu erfinden. Ich habe alles in der Theorie durchgerechnet und bin sicher, daß er funktioniert. Damit…«
    »SOFORT!« brüllte Fürst Wilhelm. »Ja, ja…«, murmelte Gunnar und streckte die Hand nach Nicole aus. »Immer auf die Kleinen…«
    Gerade noch rechtzeitig konnte der Fürst Nicole zurückziehen. Dann war Gunnar von einem Moment zum anderen verschwunden.
    »Das fehlte uns noch, daß er Euch wieder zurückbringt, Nicole«, sagte Wilhelm. »Niemand soll sagen, daß wir eine schöne Frau wieder ausladen, bevor die Feier begonnen hat. Außerdem würde Zamorra Euch ohnehin mitbringen - worum wir ihn auch gebeten

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