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0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

Titel: 0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie galt es auch ohne jeglichen anderen Anlaß zu bekämpfen. Um so mehr, wenn sie sich an Hellebern vergriffen hatte, wie es dieser Zauberer Rain getan hatte.
    Gregor preßte die Lippen zusammen. Er rief sich die Zauberformel ins Gedächtnis zurück, die er sich angelesen hatte.
    Die Kleine Riesin Thali, die beschlossen hatte, ihn zu unterstützen, richtete das Schwert gegen den Leu-Turm. Langsam schritt sie vorwärts, während Gregors Lippen den Zauberspruch murmelten. Es war ein eigenartiges Bild. Die Kleine Riesin näherte sich dem großen Tor, das wie der Kopf des Leu, des Löwen, geformt war, stieg die Stufen empor, das Schwert immer noch vorgestreckt, das wie pures Silber schimmerte.
    Schon einmal hatten die Kleinen Riesen Silberschwerter verwendet, damals, als sie gegen die Dämonen aus dem Zwölf-Ei fochten. Jetzt galt es erneut, dunkle Magie zu bezwingen.
    Noch einen Schritt… einen weiteren… unter der Körpermasse Thalis, die ob ihres Mutes die Löwin genannt wurde, zitterte der Boden.
    Plötzlich stieß das Schwert auf Widerstand.
    Die unsichtbare Barriere des Zauberers!
    Wieder murmelte der Baron den Spruch. Die Schwertspitze glühte hell auf. Die Barriere wurde an dieser Stelle plötzlich sichtbar, zeigte sich als milchiger Schleier, von dem aus bleiche, durchscheinende Arme nach Thali tasteten, die Schwertklinge umfaßten und langsam an ihr entlang glitten.
    Thalie wich nicht, aber Gregor sah plötzlich den Schweiß auf ihrer Stirn.
    Hastiger sprach er die Worte, und lauter. Funken sprühten auf, wo das Unheimliche das Silberschwert berührte.
    Etwas knackte, als brächen Knochen.
    Dann stürzte Thali vorwärts!
    Sie stieß einen Schrei aus und fiel durch die Barriere, die an dieser Stelle aufgerissen war. Sofort schnellte sich Gregor vorwärts, sprang über die Kriegerin hinweg und kam drüben federnd auf, direkt vor der Löwentür. Er bückte sich und versuchte Thali aufzuhelfen, aber sie war zu schwer.
    Sie mußte von allein wieder auf die Beine kommen.
    Das Unheimliche griff mit seinen milchigen Armen wieder nach ihr, kroch an ihrem Körper entlang und faßte plötzlich auch nach Gregor.
    Das Grauen packte ihn.
    Eine geradezu erdrückende Angst sprang ihn an, würgte ihn. Gerade noch konnte er erkennen, daß diese Angst nicht in ihn selbst erschien, sondern aus den milchigen, schlierenartigen Fangarmen der Barriere kam und ihn niederringen wollte. Aber diese Angst versagte ihm die Kräfte.
    Er sank in die Knie, schlug wild um sich. Und er hörte Thali entsetzt schreien.
    Sie, die auf seine Zauberei vertraut hatte, bekam jetzt, da er selbst kein Vertrauen mehr besaß, sondern nur noch Angst fühlte, ebenfalls Todesfurcht. Und sie gab auf!
    Sie brach den Versuch, einzudringen, ab! Statt vorwärts zu laufen und das Tor zu öffnen, packte sie Gregor, riß ihn mit sich wieder fort vom Leu-Turm, auf die Außenseite der Barriere.
    Sofort ließ die entsetzliche Angst nach.
    Aber die magische Barriere blieb geöffnet.
    Gregor wandte den Kopf, sah zum Tor, das sich langsam und geräuschlos geöffnet hatte. Und im Dunkel des Turmes dahinter stand eine finstere Gestalt.
    Rain, der Zauberer!
    Gregor stöhnte auf, als er die flammenden Feueraugen sah. Höllenfeuer schlug ihm entgegen!
    Lautlos war er aus Thalis kräftig zupackenden Riesenhänden verschwunden.
    ***
    Von einem Augenblick zum anderen schwand die Schwärze. Nicole riß die Augen weit auf und versuchte durch die dunkle Sonnenbrille etwas zu erkennen.
    Der Raum, in dem sie sich befand, war dämmerig und machte sie damit fast blind. Aber sie konnte fühlen, und sie fühlte eine kalte, glatte und harte Fläche, auf der sie lang ausgestreckt lag.
    Der Griff der riesigen Monsterhand entließ sie.
    Dennoch fühlte sie sich nicht erleichtert. Die kalte Fläche unter ihr fühlte sich auf vertrackte Weise wie ein Opfertisch an, auf welchem Menschen blutgierigen Dämonen und Götzen geopfert wurden.
    Sie ahnte die Gestalten um den Tisch herum mehr, als sie sie in der Dämmerung sah. Und tausend Gedanken durchzuckten sie. Wie hatten es die Schwarzblütigen geschafft, die magische Abschirmung zu durchbrechen, um ausgerechnet sie zu entführen?
    Ihre Hände flogen empor. Ungehindert konnte sie sie bewegen. Die Entführung, die offenbar per Téléportation stattgefunden hatte, war nicht so exakt ausgefallen, daß im gleichen »Arbeitsgang« ihre Hände und Füße in die Schnallen geführt werden konnten. Offenbar stand die Fesselung erst noch bevor.
    Ihr

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