Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210 - Drei Leichen im Garten

0210 - Drei Leichen im Garten

Titel: 0210 - Drei Leichen im Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
untergebracht worden war, stammte noch aus alter Zeit. Die Fassade zeigte zwei schmückende Säulen, die Fenster waren hoch, und von zwei Seiten führten Stufen zur Eingangstür.
    Vor dem Haus parkten zwei Streifenwagen. Ihre Antennen wippten im Morgenwind.
    Suko nahm die Stufen und fand die Tür offen. Er gelangte in einen Flur mit hoher Decke. Rechts standen Bänke an der Wand. Links befanden sich drei Türen. Zwei davon waren nicht geschlossen, und Suko hörte die Stimmen der Beamten.
    Er zog die erste Tür bis zum Anschlag auf und trat ein, ohne anzuklopfen.
    Zwei Beamte spielten Schach. Sie saßen an einem Schreibtisch hinter der Holzbarriere. Der eine konnte dabei die Tür im Auge behalten und stand auf, als Suko den Raum betrat. Sein Kollege drehte sich gemächlich um. Er hatte rote, übermüdete Augen.
    Der Beamte an der Barriere legte seine Hände auf das Holz und maß Suko mit arroganten Blicken, denn der Chinese sah wirklich nicht gesellschaftsfähig aus.
    »Welcher Wind hat dich denn hergetrieben? Bist du beim großen Mauerbau abgehauen?«
    Beide Polizisten lachten.
    Suko fand ihr Benehmen sehr rüpelhaft. Er gab die Antwort auf seine Weise, griff in die Tasche und holte seinen Ausweis hervor, der ihn als Inspektor auswies.
    »Noch Fragen, Gentlemen?«
    Zwei Polizisten starrten auf das Dokument. Ihre Gesichter wurden rot.
    »Ist der echt?«
    »So echt wie Ihre Uniform. Außerdem bin ich nicht zum Spaß zu Ihnen gekommen, denn es geht um Mord. Ich habe einige Meilen vor dieser Stadt einen Toten im Straßengraben gefunden. Der Mann wurde wahrscheinlich erschlagen. Alarmieren Sie die Mordkommission, aber ein bißchen schneller als gewöhnlich.«
    Plötzlich waren die Polizisten durcheinander. Sie wußten nicht, was sie zuerst machen sollten. Von einem Mord hatten sie vielleicht mal gehört, aber nicht selbst mitgeholfen, aufzuklären. Deshalb dieses konfuse Umherlaufen.
    »Wo kann ich mich hier waschen?« fragte Suko dazwischen.
    Man zeigte ihm den Weg. Der Waschraum war klein. Suko grinste sich im Spiegel zu. Diese Knaben hatte er auf Trab gebracht, und die Arroganz Fremden gegenüber war ihnen hoffentlich vergangen. Als Polizisten sollten sie schließlich wissen, was sich gehört.
    ***
    Serge fuhr.
    Lady Clarence hatte im Fond des Wagens Platz genommen. Neben ihr saß Sarah Goldwyn. Sie hatte den Tod des Hundes noch immer nicht überwinden können und war sehr schweigsam, während Lady Clarence so tat, als wäre nichts geschehen.
    Sie sprach von London und auch davon, was sie dort alles zu tun hatte.
    Sie wollte zwei Banken besuchen und nach neuen Kleidern Ausschau halten. Eine Boutique-Besitzerin hatte sie zu einer Modenschau eingeladen. Natürlich waren die dort vorgeführten Kleidungsstücke sehr teuer.
    Lady Sarah schaute aus dem Fenster. Der Ort erwachte langsam zum Leben. Man konnte merken, wie die alten Häuser »gähnten«, als würden sie den Schlaf der Nacht von sich schütteln. Erste Pendler fuhren in Richtung London, an einer großen Kreuzung trafen die meisten zusammen.
    Links sah Lady Sarah einen Lastwagen halten. Aus dem Führerhaus stieg ein Mann.
    Mrs. Goldwyn wollte den Blick schon abwenden, als sie den Mann erkannte.
    Es war Suko.
    Oder war er es nicht? In den Augen der Horror-Oma leuchtete es auf.
    Das konnte eine Täuschung gewesen sein, nein, was sollte der Chinese hier in Hampstead. Sie drehte sich noch um, doch die Sicht war zu schlecht. Das Zwielicht ließ die Gestalten verschwimmen.
    »Haben Sie etwas?« fragte Lady Clarence.
    »Nein, nein.«
    »Dann ist es gut.«
    Serge fuhr jetzt schneller. Die Straße erlaubte es. Zudem überholte er oft, in die Staus würde er noch früh genug geraten, das stand fest.
    Lady Sarah hatte sich nicht getäuscht. Nicht mehr weit vom Regent’s Park entfernt begannen fünfzehn Minuten später die ersten Staus. Die Park Road war zu.
    Da half auch kein Schimpfen wie Lady Clarence es tat, sie kamen einfach nicht weiter.
    »Feuer!« herrschte sie Mrs. Goldwyn an und klaubte sich aus dem goldenen Etui eine filterlose Zigarette.
    Lady Sarah hatte ein Feuerzeug immer parat. Sie kannte die Angewohnheiten der Frau.
    Die rauchte nervös. Sie mußte an der gesamten Westseite des Parks entlangfahren, und dies dauerte eine halbe Stunde. Endlich konnten sie in die Baker Street einbiegen, die auf die Oxford Street mündete. Dort in der Nähe lagen auch die Einkaufszentren, die sich Lady Clarence als Ziel ausgesucht hatte.
    Die Frau wurde aufgeregt. Sie entnahm dem

Weitere Kostenlose Bücher