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0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
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ganze Mannschaft aus Indios zusammengestellt. Es sind Quaribos. In Cascarez werden sie zu den letzten Drecksarbeiten verwendet, aber, wenn man sich mit ihnen Mühe gibt, stellen sie sich nicht ungeschickt an. Früher, als ich noch mit Weißen gearbeitet habe, gab es ständig Ärger. Früher oder später wurde jeder zu neugierig.«
    »Ist der Kapitän auch Indio?«
    Er grinste dünn. »Mein Kapitän bin ich. Ich bin zwanzig Jahre zur See gefahren. Zuviel darfst du von den Indios nicht verlangen. Sie können ein Ruder auf dem Strich halten, aber keiner von ihnen kann eine Seekarte lesen und das Schiff danach steuern.«
    »Wie viel Mann Besatzung hast du?«
    »Mit acht Leuen komme ich aus. Zwei für die Maschine, zwei für das Ruderhaus, der Rest als Deckpersonal.«
    »Wie heißt dein Schiff überhaupt?«
    »Zanzarral«
    Der Funker war auf Empfang gegangen. Jetzt begann er, mitzuschreiben. Es schien ihm keine Mühe zu machen, die Morsezeichen in seinem Kopfhörer in Buchstaben zu übertragen. Brandley beugte sich über seine Schulter und las mit. Als der Funker das Schlusszeichen setzte, riss er das beschriebene Blatt vom Block. Er gab es mir. Der Text lautete: Transport M noch nicht möglich. Verladeort Chestport vorgeschlagen.
    Südlicher undurchführbar.
    »Ich kann wenig damit anfangen«, sagte ich. In Wahrheit fand ich den Text interessant genug.
    Brandley gab mir einen zusammengeknüllten Wisch, den er aus der. Hosentasche zog.
    »Das betrifft deine Angelegenheit.«
    Ich las: »Geschäft gemäß Vorschlag perfekt. Abholung Hafen Boston. Lieferant wünscht wegen Transportgefahr keinen anderen Weg.«
    Die Jungs in Boston hatten die Falle aufgestellt. Sie hatten sie mit einer Million Dollar gespickt, und wenn Steven Brandley sich entschloss, seine Zanzarra in Gang zu bringen, dann war er geliefert, sobald er in die 3-Meilen-Zone der US-Küste einlief.
    Ich legte mein Gesicht in ein harmloses und erfreutes Grinsen.
    »Großartig, Steven«, rief ich. »Gib zu, dass ich dir ’nen guten Tipp gebracht habe. Ich hoffe, du bist fair und gibst mir meinen vollen Anteil.«
    Er riss mir das Papier aus der Hand. Sein Unterkiefer schob sich vor.
    ***
    »Dummkopf!«, brüllte er. »Glaubst du, ich segele geradeaus in den Hafen von Boston? Ebenso gut kann ich mir ein Zimmer im Astor-Hotel in New York bestellen und der Polizei den Tag meiner Ankunft mitteilen. Das ist eine Falle, verdammt. Warum bestehen deine Blüten-Brüder darauf, dass ich ihren Dreck in Boston übernehme?«
    »Steven, ich habe keine Ahnung, warum sie darauf bestehen, dass die Scheine nur in Boston übernommen werden«, sagte ich beschwörend. »Ich kann mir nur denken, dass die Jungs Angst haben, die Blüten durch die Staaten zu transportieren. Du weißt sicher von Stunt, dass die Brüder beinahe schon einmal aufgefallen wären. Sicher sagen sie sich jetzt: Je kürzer der Weg, desto geringer das Risiko. Eigentlich ein ganz vernünftiger Gedanke; das musst du zugeben, Steven.«
    »Ein vernünftiger Gedanke, der mich in die Hände der Cops treibt«, röhrte er, stieß mich zur Seite und polterte auf das Deck. Ich lief ihm nach und legte die Hände beteuernd auf meine Brust: »Die Jungs sind in Ordnung, Steven. Ich kenne sie. Sie verstehen alles von der Blütenherstellung, aber nichts vom Geschäft. Ich wette, sie haben dir die Scheine zur Hälfte des Wertes gelassen.«
    Er blieb stehen, fuhr herum und sah mich an.
    »Und wenn sie mit den Cops unter einer Decke stecken?«, fragte er lauernd.
    »Ausgeschlossen, Steven!«, rief ich. »Die Cops können von der Sache nichts gewusst haben. Ich habe die Blütenfabrik entdeckt, und Christmas wusste nicht, dass…«
    »Das weiß ich alles«, schnitt er mir den Satz ab. »Warum bist du so scharf darauf, dass ich nach Boston dampfe?«
    Ich spielte den Erstaunten. »Steven, das ist doch eine alberne Frage. Für mich hängen schließlich eine Masse Dollar daran.«
    Die Antwort schien ihn zu befriedigen. Er nahm seine Wanderung über das Deck wieder auf. Ich lief ihm nach wie ein Adjutant seinem General, immer in einem halben Schritt Abstand.
    Plötzlich blieb er wieder stehen.
    »Wenn aus dem Dollar-Geschäft nichts wird, was machst du dann?«
    »Verdammt, Steven, dann sitze ich auf dem Trockenen. Ich kann dann nur hoffen, dass du irgendeinen Job für mich hast.«
    »Ich habe einen Job für dich«, knarrte er.
    »Du lässt das Blütengeschäft sausen?«, fragte ich erschrocken.
    »Wenn deine Lieferanten darauf bestehen, dass

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