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0210a - Die tödliche Gefahr

0210a - Die tödliche Gefahr

Titel: 0210a - Die tödliche Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die tödliche Gefahr
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von der Schule ab, und du fällst nicht weiter auf. Aber mach um Himmels willen kein langes Gesicht. Und jetzt müssen wir uns beeilen, sonst wird es zu spät.«
    Er packte sie beim Arm und führte sie hinunter zu dem Wagen. Dann fuhr er sie in die Gegend zurück, in der sie arbeitete.
    Pearl wollte schon aussteigen, als er sie zurückhielt.
    »Es wäre vielleicht besser, wenn wir nicht erst warten, bis Paul aus dem Kindergarten kommt. Man weiß nie, was sich in der Zwischenzeit alles ereignen kann. Am besten gehst du, sobald es dir möglich ist, hin und holst ihn ab. Du brauchst ja nur zu erzählen, dass seine Eltern verreisen und ihn mitnehmen wollen.«
    Pearl Swanson hob müde die Schultern.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie zögernd. »Wenn Mrs. Carpenter nicht zu Hause ist, geht es vielleicht.«
    Ray Martinez starrte ihr verdrossen nach, als sie davon eilte. Er war nicht sicher, ob sie die Sache wirklich durchstehen würde.
    Vielleicht bekam sie unterwegs Bedenken und überlegte es sich im letzten Augenblick doch anders. Es musste sich vorsehen. Zwar war es unwahrscheinlich, dass Pearl zur Polizei ging, aber wenn sie den Jungen nicht zur Wohnung brachte, dann war das gar nicht nötig. Die Polizei würde sich dann von selbst einstellen.
    In seinem Schädel brummte es wieder, als er nach dem Zündschlüssel griff und den Motor anspringen ließ. Aber wenn Pearl nach seinem Plan arbeitete, dann würde er in ein paar Stunden alle seine Sorgen los sein.
    Er musste das Risiko eingehen.
    ***
    Als Phil und ich vor der Villa der Carpenters anhielt, war es dort so ruhig und verlassen wie am Nordpol.
    Ich ließ den Jaguar vor der imposanten Einfahrt stehen und befasste mich eine ganze Weile mit der Klingel, bis ich zu der Überzeugung kam, dass niemand zu Hause sei.
    Phil grinste.
    »Der Mangel an Hauspersonal macht sich bemerkbar«, meinte er. »Oder vielleicht hat das Dienstmädchen heute Nachmittag Ausgang?«
    Ich blickte auf die Uhr. Es ging auf vier Uhr zu, und die Kinder würden bald von der Schule zurückkehren. Wir entschlossen uns, noch eine Weile zu warten.
    Zwanzig Minuten später flitzte ein knallroter MG über die kiesbestreute Einfahrt. Er stand kaum, als zwei Damen heraussprangen. Eine davon war erwachsen und hatte ein paar hübsche Beine, die andere war ihre Tochter und versuchte, so erwachsen auszusehen wie ihre Mutter. Im Alter von zehn wirkte das allerdings noch nicht recht überzeugend.
    Mrs. Carpenter warf einen kurzen Blick auf den Jaguar und schritt dann auf mich zu. John C. Carpenter hatte nicht nur eine Menge Geld, er hatte auch einen ausgezeichneten Geschmack in Bezug auf Frauen. Sie hatte pechschwarzes Haar und große, hellgraue Augen. Ich fand die Kombination apart.
    »Auch ein Enthusiast für englische Sportwagen«, lächelte sie mich an. »Der Jaguar gefällt mir, aber mein MG ist erst zwei Monate alt, und ich habe nicht die Absicht, einen neuen zu kaufen.«
    »Der Jaguar ist ein älteres Modell, Mrs. Carpenter, und ich möchte ihn auch gar nicht verkaufen«, lächelte ich sie an. »Wir wollten uns nur mit Ihnen über Pearl Swanson unterhalten. Arbeitet sie noch immer für Sie?«
    Sie blicke mich ernst aus ihren großen Augen an.
    »Polizei?«, fragte sie.
    Wir stellten uns vor, und dabei verdüsterten sich ihre Augen noch mehr.
    »Pearl müsste hier sein«, sagte sie nachdenklich. »Sie holt Paul aus dem Kindergarten, während ich Jane hole.«
    Wir folgten ihr, als sie die Haustür aufsperrte, Jane in den Garten schickte und vergeblich nach Pearl rief.
    »Sie hat sich wohl verspätet«, meinte sie verärgert. »Das kommt manchmal vor. Was wollen Sie über Pearl wissen? Ist sie in Schwierigkeiten?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das wissen wir noch nicht«, erwiderte ich. »Wir wollen uns nur einmal mit ihr unterhalten, aber sie scheint aus ihrer Wohnung sehr plötzlich verschwunden zu sein. War sie heute Nachmittag hier?«
    Mrs. Carpenter nickte.
    »Sie kam etwas später von ihrer Mittagspause zurück und schien mir ein wenig nervös, aber ich habe mich nicht danach erkundigt. Hat sie etwas angestellt?«
    Phil mischte sich ein.
    »Es liegt nichts gegen Pearl vor, Madam. Es geht vielmehr um einen Bekannten von ihr. Einen gewissen Ray Martinez. War der vielleicht heute zufällig hier?«
    Wieder schüttelte Mrs. Carpenter den Kopf.
    »Ich halte es für unwahrscheinlich«, erwiderte sie. »Ich bin nicht für solche Dinge und Pearl kennt meinen Standpunkt. Aber warten Sie .doch ruhig ein paar

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