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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machen.«
    Will Mallmann nickte.
    Dann hörten wir ein Stöhnen. Es klang aus dem ehemaligen Stall. Don Frazer war mit dem Anblick seines toten Kameraden konfrontiert worden. Sekundenlang geschah nichts. Dann zeichnete sich der Umriß des Agenten im offenen Rechteck des Eingangs ab. Trotz der Dunkelheit erkannten wir, wie blaß er war.
    Er blieb stehen und lehnte sich an die Mauer. Tief atmete er durch. »Errol ist ... er ist... Verdammt! « schrie er. »Er hat sich aufgelöst. Er ist nur Asche! Asche, versteht ihr?«
    Wir verstanden ihn sehr gut und wußten auch genau, wie ihm zumute war. Als er seinen Kopf hob, zeichnete Verzweiflung das bleiche Gesicht. »Wie ist so etwas überhaupt möglich? Was kann man denn dagegen machen?«
    »Wahrscheinlich nichts«, erwiderte ich. »Gar nichts ...«
    »Aber...«
    »Wir müssen zusehen, daß sich Ähnliches nicht noch wiederholt«, erklärte ich, »und alle Kräfte darauf konzentrieren, die Skelette zu finden, denn sie sind die Ursache für die Verwandlung.«
    »Und die Spinnen?« fragte er leise.
    »Gehören auch dazu.«
    »Das begreife ich nicht«, flüsterte Frazer. »Aber verdammt, ich habe es vor einigen Tagen schon nicht begriffen. Hier sind Kräfte am Werk, die ich nicht überblicken kann .Sie etwa?«
    »Kaum«, erwiderte ich und wandte mich an meine Freunde. »Unser Problem sind natürlich die Spinnen. Vielleicht schaffen wir sie durch Feuer aus der Welt.«
    Da stimmten mir die anderen zu. Will Mallmann allerdings hatte Bedenken. »Es kann natürlich sein, daß man die Flammen sieht. Wir befinden uns hier an der Grenze, vergiß das nicht.«
    »Klar, Will. Aber wenn es um allgemeine Gefahren geht, dann müssen wir zusammenhalten.«
    Der Kommissar lachte. »Sag denen das mal hier. Du wirst dich wundern, glaub mir.«
    »Auf jeden Fall stellen die Spinnen eine Gefahr da«, erklärte Suko. »Wir müssen sie ausrotten und natürlich die verfluchten Skelette, die sich irgendwo versteckt halten.«
    »Vor allen Dingen schauen wir uns das Grab näher an«, erklärte ich. »Wir hätten es wirklich gleich ausheben sollen. Und zwar mit bloßen Händen.«
    Eine Antwort auf meinen Vorschlag bekam ich nicht. Dafür geschah etwas anderes. Don Frazer drehte sich um und streckte seinen rechten Arm aus, wobei der Zeigefinger nach vorn und an uns vorbei wies.
    »Da!« rief er. »Seht doch! Das Licht dort. Da ist es wieder, das blaue Licht. Wie vor einigen Tagen.«
    Wir drehten uns um und stellten fest, daß der Agent nicht gelogen hatte. Vom Friedhof her sahen wir den bläulichen Schein, der über den Mauerresten schwebte und von langen Dunstschleiern durchwebt wurde, so daß es aussah, als würde er sich bewegen.
    »Los, worauf warten wir noch«, sagte Will Mallmann und lief als erster.
    ***
    Dieter Hoven zuckte zurück. Er mochte keine Spinnen, hatte sich schon als Kind davor geekelt, und jetzt sah er sie, wie sie zu Hunderten ihre Bahn durch das Gras zogen. Aber das waren keine normalen Tiere, wie er sie kannte. Die hier sahen völlig anders aus. Sie wirkten wie Krebse und schienen auch größer zu sein als die, die man in den Häusern fand. Ihre Chitinhaut schimmerte hell. Gelblich weiß, und wenn sie aufeinanderhockten rieben ihre Körper gegeneinander, so daß schabende Geräusche entstanden.
    Dieter Hoven schüttelte sich. Er verzog dabei seine Mundwinkel, und die Brille rutschte ein Stück nach vorn. Ganz in der Nähe lagen die ersten Grabsteine, und dem Unteroffizier der Volksarmee schien es, als wären die Spinnen aus den Gräbern gekommen. Denn ihre Bahn begann am Friedhof.
    Stefan Franke war zurückgeblieben. Er wunderte sich, daß sein Freund stehengeblieben war, zögerte einen Moment und setzte sich schließlich in Bewegung, um nachzuschauen, aus welchem Grund Dieter Hoven nicht weitergegangen war.
    Dieter hörte hinter sich das Rascheln. Er drehte sich um und schaute in Stefans Gesicht.
    »Was ist denn?« fragte dieser.
    »Da, schau nach unten.«
    Jetzt erst wurde auch Franke auf die zahlreichen Spinnen aufmerksam. »Um Himmels willen!« hauchte er und zog sich zurück. »Das ist ja grauenhaft.«
    Hoven nickte. Hart umklammerten seine Finger die Maschinenpistole. Es kam ihm in den Sinn, eine Kugelgarbe in die Spinnen-Armee zu feuern, doch was erreichte er damit?
    Töten konnte er sie bestimmt nicht. Höchstens einen Teil von ihnen, die anderen wurden nachkommen, nein, da mußte man konzentriert gegen eingreifen.
    Was sollen wir denn machen?« fragte Stefan Franke. In seiner

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