Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
seinen Kameraden.
    Stefan kämpfte mit dem Mute der Verzweiflung. Er wehrte sich, wollte weg, hob seinen linken Fuß und trat damit gegen den unteren Teil eines bleichen Knochenarms, der sich ebenfalls aus dem aufgelockerten Boden geschoben hatte.
    »Dieter ...« ächzte Stefan Franke. Er war grau im Gesicht, und der hinzukommende blaue Schein gab der verzerrten Mimik einen besonders unheimlichen Anstrich. »Hilf mir, Dieter, bitte ...« Stefan Franke keuchte und schlug auch mit den Armen um sich.
    Da erst erwachte Hoven aus seiner Erstarrung. Er sprang vor, warf die MPi zu Boden und umklammerte mit beiden Händen die Schulter seines Kameraden.
    Hastig zog er, wollte Stefan aus dieser Hölle herausholen, doch er sah mit Schrecken, wie eine weitere Hand aus der Erde erschien, die knochigen Finger zur Klaue krümmte und zupackte.
    Diesmal umfaßte sie das linke Bein des Mannes. Zudem zog sie noch, und Stefan Franke verlor das Gleichgewicht. Er fiel auf die lockere Erde, drehte sich, bekam Dreck in den Mund und mußte mit ansehen, wie dicht vor seinem Gesicht eine dritte Klaue erschien, die sich auf seinen Kopf legte.
    Franke schrie vor Grauen.
    Er spürte die kalten Klauen. Sie stachen in seine Haut, drückten zu, wanderten weiter und näherten sich seinem Hals.
    »Dieter...« würgte er, als ihm schon die Luft abgedrückt wurde und eine weitere Hand seine Hüfte berührte. Ein langer Knochenarm erschien, umschlang den Körper und war dabei ihn trotz der hemmenden Erde in die Tiefe des Grabs zu ziehen.
    Es war grauenhaft.
    Und Dieter Hoven nagelte das blanke Entsetzen auf der Stelle fest. Sechs Hände sah er. Sie waren aus dem Grab erschienen, um das Opfer zu sich zu holen.
    Längst hatte Stefan seine Maschinenpistole losgelassen. Seine Arme, sofern er sie noch bewegen konnte, schlugen auf die Erde. Zitternd und tastend fuhr eine Hand über das Grab und krallte sich in den an den Rändern wachsenen Grasbüscheln fest, doch diese saßen nicht fest genug im Boden und rissen.
    Franke hatte keine Chance. Er wurde immer tiefer in das Grab hineingezogen. Von seinen Beinen war schon nichts mehr zu sehen, auch die Hüfte hatte das lockere Erdreich verschluckt, und er schaute nur noch mit dem Kopf und seinem Oberkörper aus dem Grab hervor.
    Zwei Hände umklammerten plötzlich seinen linken Arm. Sie rissen und drückte ihn zur Seite, während eine andere Hand sich auf Stefans Mund gepreßt hatte.
    Mit erschreckender Deutlichkeit sah Dieter Hoven einen Teil des Gesichts und darin die großen, aufgerissenen Augen, in denen das blanke Entsetzen lag.
    Er mußte was tun, sonst zogen diese in der Tiefe lauernden Ungeheuer seinen Kameraden in das feuchte Grab. Aber was?
    Wie sollte er gegen die unheimlichen Wesen ankommen, die unter der Erde lauerten? Sollte er schießen? Das konnte er nicht, denn er hatte Angst, seinen eigenen Freund zu treffen. Nein, das Risiko war zu groß.
    Und ihn mit bloßen Händen zu befreien versuchen?
    Auch davor schreckte Dieter Hoven zurück, denn die knöchernen Klauen befanden sich in der Überzahl. Sechs waren es.
    Sechs gierige Knochenpranken, die nur darauf lauerten, einen Menschen in die Tiefe des feuchten Grabs zu ziehen. Trotzdem versuchte Hoven es. Sein Gesicht verzerrte sich, als er vorsprang, am Grabrand stehenblieb und mit dem rechten Fuß ausholte. Dann trat er wuchtig gegen eine aus der Erde ragende Knochenhand. Er hörte den Aufprall, die Hand kippte auch nach hinten, doch sie verschwand nicht. Sie blieb nach wie vor sichtbar über der Erde.
    Abermals ein Tritt. Härter diesmal, und auch beim zweiten Versuch schaffte Hoven es nicht, die Hand zu brechen. Die gelblichen Skelettknochen besaßen eine zu große Stärke.
    Da spürte Dieter Hoven die Berührung an seinem Hosenbein. Wie ein scharfer Strahl durchfuhr ihn der Schreck. Er hatte sich vorhin zu sehr auf die eine Hand konzentriert und die andere völlig aus den Augen gelassen.
    Die ergriff die Chance und wollte das rechte Bein des Soldaten umklammern.
    Hoven sprang zurück. Wirklich im letzten Augenblick, denn fast wäre es der Klaue gelungen, sich an ihm regelrecht festzubeißen. Als er einen Blick auf die Hand warf, sah er nicht nur sie, sondern auch einen Teil der knöchernen Schulter und den Ausschnitt eines blanken Schädels, auf dem allerdings noch einige Erdkrumen klebten. Ein Auge war auch zu sehen, vielmehr eine Augenhöhle, in der eine dieser widerlichen Spinnen ihren Platz gefunden hatte.
    Hoven wankte zurück. Gleichzeitig

Weitere Kostenlose Bücher