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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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löst sogar einem Menschen die Haut vom Körper.«
    »Meine Güte«, flüsterte der Chinese.
    Ich hatte so leise gesprochen, daß Will und Don Frazer nichts mitbekamen und vor allen Dingen nicht der junge Soldat, der wie geistesabwesend auf das Grab starrte.
    Zweimal mußte ich ihn ansprechen, bevor er uns seinen Namen sagen konnte.
    »Unteroffizier Dieter Hoven.«
    »Sie gehören zur Grenzwache?«
    »Ja.«
    Mehr sagte er nicht. Er fragte uns auch nicht, woher wir kamen und wieso wir hier waren, sein leerer Blick war auf das Grab gerichtet. Das Schicksal seines Kameraden hatte ihn ungemein hart getroffen.
    »Was machen wir?« fragte Will.
    Eine berechtigte Frage. Ich dachte noch darüber nach, ob wir das Grab aufschaufeln sollten, als sich die Erde vor unseren' Augen bewegte und etwas gelblich Bleiches erschien.
    Diesmal war es keine Spinne, sondern eine Skeletthand.
    »Da sind sie!« kreischte Dieter Hoven und schüttelte in Erinnerung an die Ereignisse der Vergangenheit den Kopf.
    Ich wollte die Beretta ziehen, auch Will bewegte sich vor, doch Suko hatte andere Pläne.
    »Spart euch die Munition, ich mache es hiermit.« Noch während er sprach, hob er die rechte Hand mit der Peitsche und schlug voll zu.
    Er traf auch. Wir hörten das Klatschen, sahen, wie drei Riemen in die geöffnete Handfläche fuhren und warteten darauf, daß die Skelettklaue zerstört wurde.
    Das geschah nicht.
    Genau das Gegenteil trat ein. Zum erstenmal mußten wir miterleben, daß die Dämonenpeitsche bei einem Knöchernen keine Wirkung zeigte. Die Klaue griff zu und hielt die drei Riemen eisern fest, während plötzlich ein blauweißer Blitzstrahl die Peitsche entlangfuhr und Suko umhüllte wie ein zitternder Mantel...
    ***
    Zuerst glaubte die zweiköpfige Besatzung eines Wachturms an eine Täuschung, als die Männer das blaugrün schillernde Licht sahen. Es stieg aus einem Tal hoch, dem schmalen Einschnitt, der zwischen einen hohen bewaldeten Hügel lag.
    Nach zwei Minuten jedoch war den beiden Männern klar geworden, daß etwas nicht stimmte.
    »Verdammt, da ist es wieder«, sagte der Gefreite und zog die Nase hoch denn auf dem Turm war es ziemlich kalt.
    »Doch kein Gerücht«, meinte sein Kollege.
    »Sieht so aus.«
    »Bleib du da, ich mache Meldung.« Der Soldat verschwand im Turmaufbau. Dort setzte er sich augenblicklich an das Telefon und ließ sich mit dem in de Nähe postierten Hauptquartier verbinden. Die schnarrende Stimme eines Leutnants drang an sein Ohr.
    »Herr Leutnant, das Licht ist wieder da.«
    »Welches Licht, zum Teufel?«
    »Das blaue.«
    Für einen Augenblick schwieg der Offizier. Dann fragte er, und seine Stimme klang leise sowie lauernd. »Sie haben sich nicht getäuscht und auch nichts getrunken?«
    »Nein, Herr Leutnant.«
    »Gut, ich verlasse mich auf Sie. Geben Sie eine genaue Ortsbeschreibung.«
    Die konnte der Soldat auswendig. Er erwähnte auch die verfallene Burg und den Friedhof.«
    »Ich werde die Streife auf den Weg schicken«, erklärte der Offizier und hängte ein.
    Ein Hauptmann war ebenfalls in der Bude anwesend. Er trank Tee und rauchte eine Zigarette. »War was?« fragte er.
    Der Leutnant drehte sich um. »Das blaue Licht ist wieder erschienen.«
    »Machen Sie mich nicht wahnsinnig, Mann.«
    »Stimmt aber, Herr Hauptmann. Gefreiter Müller hat es soeben gemeldet.«
    Der Hauptmann stand auf. Mit der Faust schlug er auf seine flache Handfläche. »Das ist doch eine bodenlose Scheiße!« schimpfte er. »Die wollen uns auf den Arm nehmen. Eine Provokation aus dem Westen. Mit irgendeinem Trick wollen Sie uns von irgendwelchen anderen Absichten ablenken.«
    »Und wenn es kein Trick ist?«
    Der Hauptmann zog seine dunklen Augenbrauen zusammen. Auf seiner Stirn bildete sich dabei eine Falte. »Sie glauben also an dieses Licht, Leutnant?«
    »Ja.«
    »Dann lassen Sie eine Streife zusammenstellen. Und zwar sofort. Ich werde bei anderen Grenzposten sicherheitshalber Alarm geben. Wenn die andere Seite uns wirklich reinlegen will, dann hat sie sich getäuscht. Darauf können Sie sich verlassen, Seyring.«
    Der Leutnant grüßte zackig und gab Alarm.
    In den nahen Baracken schrillten die Sirenen. Jeder Soldat wurde von diesen Tönen aus dem Schlaf gerissen. Die Männer lagen sowieso in voller Montur auf den Feldbetten. Jetzt spritzten sie in die Höhe. Zwei Minuten später standen sie vor dem Bau, wo auch die Einsatzwagen parkten.
    Leutnant Seyring blieb vor seinen Leuten stehen. In knappen Sätzen legte er die

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