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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lage auseinander. »Es geht um das blaue Licht, von dem Sie alle schon gehört haben werden. Es ist wieder erschienen. Mit Glück haben wir den Standort lokalisieren können. Ich werde mit sechs Leuten losfahren. Die anderen bleiben hier auf Alarmposten. Es kann sein, daß es Taktik von drüben ist.«
    Der Offizier schritt die Front seiner Leute ab und pickte sich sechs Soldaten heraus. Er schnarrte die Namen, und die Männer blieben abseits stehen.
    Die anderen konnten wegtreten.
    Als der Hauptmann in der Tür des Wachhauses erschien, kletterten die Soldaten bereits auf den Wagen und nahmen auf den harten Sitzbänken Platz.
    Seyring meldete, daß alles klar war. Der Hauptmann gab seinen Segen, und Leutnant Seyring enterte das Fahrerhaus, wo der Mann hinter dem Steuer bereits den Motor angelassen hatte.
    »Fahren Sie los, Mann!«
    »Jawohl, Herr Leutnant!«
    Zwei Sekunden später startete der Fahrer so heftig, daß seine Kameraden auf der Ladefläche durchgeschüttelt wurden, als saßen sie auf einem Rüttelsieb.
    ***
    Alles ging so schnell, daß wir es kaum fassen konnten. Suko hielt noch immer die Peitsche fest, seine Gestalt wurde von einer weißblauen Aura umhüllt, und wir hörten sein Schreien.
    Noch nie hatte ich das Gesicht meines Freundes so verzerrt gesehen. Der Kontakt zwischen dem Skelett, der Dämonenpeitsche und dem Chinesen mußte sich dafür verantwortlich zeigen. Es war grauenhaft.
    Als Will Mallmann vorspringen wollte, um Suko zu packen, schleuderte ich ihn zurück. »Nein, nicht so, Will!«
    Der Kommissar kippte gegen einen Grabstein, bevor er zu Boden fallen konnte. Ich hatte so hart eingreifen müssen, weil ich nicht wollte, daß Will das gleiche Schicksal erlitt wie Suko.
    Ich mußte was tun. Und zwar durch mein Kreuz! Es hing wie immer an einer schmalen Silberkette um meinen Hals. Ich mußte mich unwahrscheinlich beeilen, denn ich wußte nicht, wie lange Suko dem Druck noch standhalten konnte.
    In der Aura schien der Chinese erstarrt zu sein, er war überhaupt kein Mensch mehr, sondern kam mir vor wie eine von blitzenden, elektrischen Ladungen umgebene Puppe.
    Ein wenig Angst hatte ich schon, Suko mit dem Kreuz zu berühren, denn daß die Dämonenpeitsche nicht mehr reagierte, war für mich ein großer Schock gewesen, den ich nicht so einfach verkraften konnte.
    Dann streckte ich meinen rechten Arm aus. Zwischen den Fingern hielt ich das Kreuz, und ich berührte Suko damit.
    Ein Zischen ertönte. Für einen Moment intensivierte sich die blauweiße Aura, ich spürte, wie sie durch das Kreuz wollte und dabei meine Hand regelrecht durchschüttelte, dann aber wirkten die Kräfte der Weißen Magie.
    An seinen Enden strahlte das Kreuz auf, und die blitzende n Lichtreflexe griffen wie gierige, lange Finger hinein in die Schwarze Magie, um sie zu zerstören. Die Aura fiel zusammen. So schnell wie sie gekommen war verschwand sie wieder, und Suko konnte aufatmen.
    Ein, zwei Herzschläge lang stand er noch wie konsterniert da und schüttelte sich dann, als wäre er ein Hund, der aus dem Wasser kommt und die Tropfen wegschleudern will.
    Ich schaute in sein Gesicht. »Alles okay?« fragte ich.
    Er nickte. »Klar, John, danke.«
    Im gleichen Augenblick änderte sich sein Gesichtsausdruck, und auch ich sah mit Schrecken, was geschehen war.
    Will Mallmann merkte unsere Reaktion und kam näher. »Was ist los?«
    Suko war momentan nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. Ich schaute erst ihn an, dann Will. »Die Peitsche«, flüsterte ich heiser. »Verdammt, sie ist verschwunden…«
    ***
    Kein Außenstehender konnte ermessen, welche Bedeutung hinter meinen letzten Worten steckte. Wenn ich allein an die Dienste dachte, die uns die Dämonenpeitsche schon erwiesen hatte, wurde mir ganz flau im Magen.
    Wie oft hatten wir uns in brandgefährlichen Situationen auf sie verlassen. Wo manche geweihte Silberkugel versagte, hatte die Peitsche die Lücke gestopft. Und nun war sie verschwunden.
    »Sie ist weg!« flüsterte Suko und starrte mich an, bevor er auf seine leeren Hände schaute. »Verdammt, John, sie ist weg…« Er konnte es nicht begreifen.
    Auch mir wollte es nicht in den Kopf, aber der Schicksalsschlag hatte uns nun mal getroffen, und wir mußten damit fertig werden, ob wir wollten oder nicht.
    Für einen Augenblick vergaßen wir die Gefahr um uns herum, und ich schaute verloren auf das Kreuz in meiner Hand. Es war noch vorhanden, seine weißmagische Kraft war zu stark gewesen, doch die Dämonenpeitsche

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