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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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war sie damit einverstanden, aber dann meinte sie:
    »Seien Sie mir nicht böse, aber mein Verlobter wird gleich kommen, und er ist schrecklich eifersüchtig.«
    »Dann hätte er sich keine so hübsche Braut aussuchen sollen«, grinste ich, »und noch weniger jemanden, der von Berufs wegen gezwungen ist, zu jedem Mann freundlich zu sein. Ihr Freund braucht sich meinetwegen keine Sorgen zu machen. Wenn Sie sich aber ein paar Dollar verdienen wollen, so sagen Sie mir, wenn zwei Männer aus dem Aufzug oder die Treppe herunterkommen, von denen einer eine hellgraue Hose, karierte Jacke und eine blaue Krawatte trägt, während der zweite einen braunen Anzug anhat.«
    »Warum passen Sie dann nicht selbst auf?«, lachte sie. »Jedenfalls ist Ihre Ausrede, um noch länger hier zu stehen, neu und originell, aber jetzt gehen Sie bitte.«
    Ich ging nicht, aber ich hielt ihr den FBI-Ausweis hin, und den erkannte sie, obwohl sie wahrscheinlich noch niemals einen gesehen hatte.
    »Das wusste ich nicht. Sind Sie ein G-man?«
    »Man nennt uns so, obwohl wir heute weniger mit der Pistole als mit dem Köpfchen arbeiten müssen. Die Zeiten waren eben früher einfacher und gemütlicher.«
    Sie wollte antworten, und dann sah ich, wie ihr Blick über mich hinwegging.
    »Da kommen die beiden«, flüsterte sie und legte in der Aufregung ihre Hand auf die meine.
    »Sagen Sie Bescheid, sobald sie an uns vorbei sind«, gab ich ebenso leise zurück.
    Dann sah ich an ihrem Blick, dass irgendwas nicht programmmäßig verlief.
    »Eine Packung Camel«, sagte eine gequetschte Stimme zu meiner Linken.
    Es war der Mann im braunen Anzug.
    »Eine Packung Morrisson«, erklang es genau so zu meiner Rechten.
    Die zwei Männer, die Carclay direkt nach mir aufgesucht hatten, standen zu meinen beiden Seiten. Das war an und für sich nicht beunruhigend, aber ich hatte ein unangenehmes Gefühl und dieses Gefühl hat mich noch nie betrogen.
    Jerry, pass auf, sagte ich mir und ging langsam rückwärts. Da schob sich plötzlich von beiden Seiten je eine Hand unter meine Arme. Es musste so aussehen, als ob wir zu dritt freundschaftlich eingehängt da standen, aber dem war nicht so. Die zwei Burschen hielten meine Arme dicht an sich gepresst, und dann fühlte ich etwas Hartes an der rechten Seite.
    »Geh ruhig und friedlich mit, sonst puste ich dir ein Loch durch die Gestalt«, knurrte der Graugekleidete, und gleichzeitig machten sie den Versuch, mich auf den Ausgang zuzuschieben.
    Ich hatte einen ehrlichen Schrecken bekommen und dabei nicht auf die kleine Zigarettenverkäuferin geachtet. Ich wurde jedoch sehr schnell an ihre Gegenwart erinnert.
    Eine Cognacflasche sauste an mir vorbei und dem Kerl mit der Pistole aufs Nasenbein. Er ließ die Knarre fallen und griff sich mit einem Schmerzenslaut an das misshandelte Riechorgan. Ich riss mich los, zog meine Smith & Wesson und sagte:
    »Hände hoch!« Aber da hatten sich die zwei Gauner schon in eine Gruppe von Leuten gedrängt und ich konnte es nicht riskieren zu schießen.
    Ich rannte los, kollidierte mit einem dicken Mann, der mich wütend und schimpfend am Arm packte, und als ich diesen abgeschüttelt hatte, waren die Flüchtigen im Menschenstrom der Third Avenue untergetaucht. Es hatte keinen Sinn, ihnen zu folgen.
    Jetzt hatte ich keine Zeit mehr, mich bei dem flinken Mädchen zu bedanken. Ich sprang in den Lift und fuhr wieder nach oben. Carclays Office war von innen verschlossen. Ich musste sehr energisch gegen die Tür schlagen, bis er fragte:
    »Wer ist da?«
    »Cotton. Machen Sie auf!«
    Der Schlüssel drehte sich, und dann stand er vor mir. Er hielt ein nasses Handtuch gegen das linke Auge gepresst. Das Mädchen war verschwunden, aber dann öffnete sich die Tür, die augenscheinlich zum Waschraum führte, um einen kleinen Spalt, sie blinzelte heraus und erschien, als sie merkte, dass die Luft rein war, auf der Bildfläche.
    »Was wollten die beiden von Ihnen?«
    »Das Gleiche wie Sie, und als ich ihnen die Adresse nicht sofort geben wollte, schlug der eine mir ein blaues Auge.«
    »Wie konntest du auch nur so dumm sein, Rex!«, erregte sich das Mädchen. »Denen sah man doch an der Nase an, dass sie nicht gewohnt sind, für Auskünfte zu bezahlen.«
    »Ach so, Sie haben Geld von ihnen verlangt?«, lächelte ich.
    »Na klar. Wo soll ich denn hinkommen, wenn ich alles umsonst tun wollte.«
    »Und dann gaben Sie die Adresse.«
    »Was blieb mir denn anderes übrig? Die hätten mich zum Krüppel geschlagen.«
    Es

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