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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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und bogen in die White Plans Road ein. Aus dem Zoo klangen das Brüllen der Löwen und Tiger herüber. Es war genau elf Uhr fünfzehn, als hinter uns die Sirene eines Polizeiwagens aufheulte.
    Genau wie alle anderen Fahrzeuge, fuhr ich an den Straßenrand, um ihn vorüber zu lassen. Dann gab ich Gas und kutschierte hinterher.
    Plötzlich verschwand das Rotlicht. Er musste rechts eingebogen sein. Und gerade dort lag Williams Bridge Road, wohin uns der geheimnisvolle Anrufer bestellt hatte. Ich drückte auf die Tube, und zwei Minuten später sahen wir den Streifenwagen. Er hielt genau an der Ecke, von Barnes Avenue.
    War das nun ein Zufall oder das, worauf der Mann am Telefon mich gestoßen hatte?
    Das Haus war ein Mietshaus, schon mindestens fünfzig Jahre alt, ein Haus, wie man es in der Bronx zu Tausenden findet Vor der Haustür stand eine kleine Gruppe Neugieriger. Der Hausflur und die Treppe waren hell erleuchtet. Einen Lift gab es nicht.
    Wir liefen nach oben, bis zum dritten Stock. Dort stand eine Wohnungstür offen und ein paar Hausbewohner diskutierten aufgeregt auf dem Treppenabsatz.
    Beim Eintreten stieg mir sofort der wohlbekannte Geruch von Cordit in die Nase. Eine Zimmertür stand offen. Zuerst sah ich nur die breiten Rücken dreier Cops und dann den Mann, der mit einem Kopf- und mindestens zwei Brustschüssen, tot auf dem Teppich lag.
    Einer der Cops drehte sich um und sagte weiter nichts als:
    »Macht, dass ihr rauskommt!«
    Als Antwort hielt ich ihm den blaugoldenen Stern mit der Anschrift FEDERAL BUEREAU OF INVESTIGATION unter die Nase.
    »Ich will gerade die Mordkommission alarmieren«, sagte der Sergeant und blickte zweifelnd auf den Fernsprecher.
    »Benutzen Sie das Ding ruhig. Es ist wohl nicht anzunehmen, dass einer der in diesem Haus herumballert, auch noch telefoniert.«
    »Hier Sergeant Thorp, Streifenwagen Nummer 297. Barnes Avenue Nummer 2630, dritter Stock, ein Mann, der augenscheinlich durch drei Schüsse ermordet wurde.« Er wartete einen Augenblick sagte »Okay« und legte den Hörer auf.
    Also hatte der Bursche am Telefon doch nicht gelogen, aber er hatte uns eine Viertelstunde zu spät bestellt, und es blieb noch zu erwägen, was dieser Mord mit dem bereits acht Tage zurückliegenden Mord an Lewis zu tun haben könnte.
    Wir gingen nach draußen, wo ein paar Neugierige standen.
    »Wer wohnt hier nebenan?«
    »Ich«, antwortete eine grauhaarige Frau. »Mein Mann ist heute Abend in seinen Klub gegangen. Ich saß und betrachtete mir den neuen Katalog von Gimpels, als es plötzlich knallte. Zuerst rannte ich hinaus. Ich sah zwei Kerle die Treppe hinunter rennen. Sie waren beide ungefähr gleich groß und trugen Reisemützen. Die Gesichter konnte ich nicht erkennen. Sie hatten schwarze Strumpfmasken darübergezogen. Der eine drehte sich um und drohte mir mit einer Pistole. Daraufhin rannte ich wieder in meine Wohnung und telefonierte mit der Polizei.«
    »Haben Sie nicht gehört, wann die Burschen ankamen?«, fragte ich.
    »Ich glaube ja, aber ich war so vertieft, dass ich nicht darauf achtete. Es muss keine zwei Minuten vorher gewesen sein.«
    »Wie hieß Ihr Nachbar, und was für einen Beruf hatte er?«
    »Fred Tibbet. Er war ein ruhiger und angenehmer Mann. Was er von Beruf war, weiß ich nicht genau. Er hatte irgendetwas mit Sport zu tun, mit Pferderennen und Boxen. Es kamen viele Leute zu ihm, und die Wände hier sind so dünn, dass man versteht, was nebenan gesprochen wird, wenn man aufpasst. Nun, ich habe nie aufgepasst, weil es mich nicht interessierte, aber ich konnte nicht umhin, von Zeit zu Zeit etwas aufzuschnappen.«
    Phil und ich sahen uns an. Es war kaum noch zweifelhaft, dass Mister Tibbet ein Buchmacher gewesen war, und damit war die Verbindung zum Fall Lewis hergestellt.
    Jetzt war ich es, der die Nummer der Stadtpolizei wählte, und sich erkundigte, ob Lieutenant Crosswing noch im Dienst sei.
    »Nein, aber wir haben ihn gerade zu Hause alarmiert. Auf die Witwe von Gus Lewis ist vor zehn Minuten ein Überfall verübt worden. Wir wissen noch nichts Näheres. Wir warten auf den Bericht des Streifenwagens.«
    »Wer hat angerufen?«, fragte ich.
    »Eine Hausangestellte. Wir konnten absolut nichts von ihr erfahren. Sie war halb verrückt vor Angst.«
    Wieder blickten wir uns an.
    Hatte man uns absichtlich hierher bestellt, um ein Ablenkungsmanöver zu starten? Aber schließlich ermordet man ja niemanden, nur um abzulenken.
    Der Grund des Mordes an Fred-Tibbet schien offenkundig

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