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0213 - Giganten am Südpol

Titel: 0213 - Giganten am Südpol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grollte Rudo. Aber er lachte dabei mit den Augen, und Rhodan wußte, daß Ray Burdick noch einmal glimpflich davonkommen würde.
    Ray Burdick gab sich wirklich die größte Mühe, und er verstand etwas von Klettertechnik, wie sich schnell herausstellte. Als es „die Wand", wie er von nun an die Kuppelwandung nannte, hinaufging, bewegte er sich so leicht und sicher wie mancher andere Mensch, wenn er auf einer waagerechten Fläche geht. Höchstens Icho Tolot war ihm über. Aber Tolot war kein Terraner, und er hätte die Männer nie so gut anleiten können wie Burdick, da er ihre Schwierigkeiten einfach nicht voraussehen konnte.
    Wie die Fliegen an einer Zimmerwand! dachte Rhodan, als er nach zehn Minuten hinabsah.
    Tolot, Kasom und Rudo bedurften glücklicherweise der Hilfe Burdicks nicht, ebensowenig wie Don Redhorse, der es grundsätzlich ablehnte, sich anzuseilen. Taka Hokkado dagegen hatte zwar die ersten fünfzehn Meter sehr schnell zurückgelegt, aber danach als er keinen neuen Anlauf mehr nehmen konnte, versagte er völlig. Dagegen konnte Leutnant Eyseman, nachdem er sich zuerst immer dicht an Burdick gehalten hatte, bald als dessen Assistent wirken. Am hinderlichsten waren natürlich die Sprengstoffpakete, und zwar sowohl die, die von jedem einzelnen am Körper getragen werden mußten, wie auch die auf den Transportkarren verstauten und angeschnallten Ladungen. Die Räder waren abmontiert worden. Dennoch blieben die Gestelle oft genug an schartigen Gesimsen, Rissen und in Klüften hängen und mußten mühsam abgelöst werden, damit keine Ladung aufgerissen wurde.
    Endlich kam Sengus erlösender Ruf. Rhodan hatte schon lange darauf gewartet und gab sofort das Zeichen zum Sammeln.
    Nacheinander kamen die Männer in gleicher Höhe an und hingen sich an die Vorsprünge und Risse innerhalb der Rostporen. Wuriu Sengu stand in einer besonders tief eingefressenen Pore und preßte das Gesicht gegen die Wand.
    Tiefe Stille trat ein. Ray Burdick brannte sich eine Pfeife an und genoß sitzend, die Beine baumelnd über eine Kante in den mehrere hundert Meter tiefen Abhang gehängt einen Abhang, der in Wirklichkeit nur nach Zentimetern gemessen werden konnte.
    Endlich, für Rhodan wurden die Minuten zur Qual, drehte Sengu sich wieder um. Sein Gesicht war grau.
    „Nun...?" fragte Atlan atemlos.
    Sengu lächelte ein unendlich müdes, resigniertes Lächeln.
    „Ich habe hineinsehen können, aber... „, er holte tief Luft, „... ich weiß nicht, was ich gesehen habe. Für meine Augen sind die Maschinen innerhalb der Kuppel zu gigantisch. Normalerweise vielleicht nur zehn Meter hohe Aggregate kann ich nicht einmal mehr zu einem Bruchteil überschauen. Bedenken Sie bitte: Zehn Meter sind für mich - für uns zehntausend Meter geworden! Ich habe etwas gesehen, das ein Schauglas für das Innere eines leitungsfreien Stromverteilers sein mußte. Es fühlte mein Blickfeld völlig aus, obwohl es normal vielleicht zehn Zentimeter Durchmesser hatte. Rechts davon sah ich den Beginn einer flimmernden Energiewand wahrscheinlich handelte es sich um den Anfang eines Freiluft-Feldleiters." Er ließ die Schulter hängen.
    Alle fuhren herum, als plötzlich klatschende Schläge ertönten.
    Conrad Nosinsky stand in einer Rostpore, die blutigen Fäuste erhoben und wehrte sich vergebens gegen Ray Burdicks eiserne Umklammerung. Burdick schlug noch einmal mit der flachen Hand zu. Nosinskys Wangen röteten sich, dann wurde der verschleierte Blick des Leutnants klarer. Er ließ die Fäuste sinken.
    „Vielen Dank, Burdick."
    „Was war los?" fragte Rhodan, obwohl er es ahnte. „Er begann plötzlich mit den Fäusten die Wand zu bearbeiten", erwiderte Burdick. Grinsend streckte er die Hand aus.
    „Das ist immer noch die wirksamste Schocktherapie, Sir."
    „Ich bitte um Entschuldigung, Sir", sagte Nosinsky verlegen.
    Rhodan nickte nur, dann wandte er sich wieder an alle.
    „Wie Sie sehen, erwarten uns immer neue Überraschungen. Die menschliche Phantasie lebt praktisch nur von den Erfahrungen der Menschheit und kann sich deshalb etwas, das außerhalb dieser Erfahrungen liegt, nicht ausmalen. Deshalb erleben wir in dieser Situation immer wieder Überraschungen, obwohl das Grundproblem uns allen bekannt ist. Hat jemand einen Vorschlag, wie wir trotz unserer Kleinheit und unserer unzureichenden Mittel das Unternehmen zum erfolgreichen Abschluß bringen können?"
    „Darf ich reden, Sir?" hallte Tolots Stimme über das in der Wand herrschende dröhnende

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