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0213 - Giganten am Südpol

Titel: 0213 - Giganten am Südpol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachdem man einen dreihundert Meter hohen Hügelkamm überwunden hatte, trennten nur noch zwei Kilometer die winzigen Wesen von der Kuppel.
    Niemand konnte den Anblick mehr länger ertragen. Mit gesenkten Köpfen marschierten sie, stumm und verbissen, auf die Verkörperung des Wahnsinns zu, von der ein eiskalter Hauch auszugehen und nach ihren Herzen zu greifen schien.
    Die letzten hundert Meter wurden zur Qual.
    Obwohl jeder wußte, daß diese hundert Meter für normale Wesen nur hundert Millimeter waren, und daß eine Entdeckung, war sie bisher nicht erfolgt, nunmehr fast unmöglich sein mußte, blieben Panikreaktionen nicht aus.
    Immer wieder geschah es, daß ein, zwei oder auch drei Mann sich zu Boden warfen und die Maschinenkarabiner in Anschlag brachten.
    Rhodan zitterte bei dem Gedanken, was geschehen mochte, falls jemand so wahnsinnig sein sollte, den Abzug durchzuziehen. Die Maschinenkarabiner waren mit Minirakgeschossen geladen. Jedes Trommelmagazin faßte sechzig Schuß der normal sieben Zentimeter langen Geschosse. Damit konnte man einen Betonbunker zu Staub zerblasen. Erst hinterher fiel Rhodan ein, daß infolge der Verkleinerung die Ortung der Kuppel wahrscheinlich einen Beschuß mit chemischen Karabinergeschossen entweder nicht wahrnehmen oder nicht als Angriff einstufen würde.
    Dennoch atmete er erleichtert auf, als die Kuppelwandung erreicht war.
    Von hier, so stellte er fest, wirkte die Kuppel gar nicht mehr so deprimierend. Man durfte nur nicht daran denken, wie weit sie sich in den Himmel erstreckte. Sehen konnte man es nicht mehr. Überhaupt glich die aus der Ferne wie poliert erscheinende Wandung aus unmittelbarer Nähe mehr einem Kratergelände als einer Metallhülle. Glatte Flächen waren überhaupt nicht zu entdecken.
    Atlan stöhnte unterdrückt.
    „Das hätte ich mir niemals träumen lassen, Barbar, niemals!
    Wenn ich bedenke, daß wir uns etwa in der Lage einer Mikrobe befinden, die in den Rostporen eines für unsere Begriffe glattpolierten Blecheimers emporklettert..."
    „Denk nicht daran, Freund!" flüsterte Rhodan. „Ich versuche schon die ganze Zeit über, nicht an so etwas zu denken."
    Er befahl eine Erholungspause von zwanzig Minuten. Diese Zeit sollte den Männern Gelegenheit geben, etwas Abstand von den Eindrücken des Marsches zu gewinnen und sich mit dem neuen Problem vertraut zu machen: Wie man in die Kuppel hineingelangen könne.
    „Nun, Sir", Tolot ließ sich einfach neben Rhodan fallen, so daß der ohnehin ständig vibrierende Boden noch mehr erbebte, „was haben Sie als nächstes vor?"
    Atlan atmete tief.
    „Ich an deiner Stelle würde mir solche naiven Fragestellungen verbitten, Perry."
    Rhodan seufzte.
    „Ich bin nicht mehr fähig, mich über solche Kleinigkeiten aufzuregen, Arkonide." Er blickte Tolot prüfend an. „Ich schlage vor, Sie nehmen einen Anlauf von hundert Metern, Tolot, und rasen einfach in vollem Lauf durch die Wandung hindurch. Wenn Sie Ihren Metabolismus der Festigkeit von Terkonitstahl angleichen, dürfte das eine Kleinigkeit für Sie sein."
    „Geschieht mir nur recht, daß Sie über mich spotten, Sir." Tolot lachte verhalten. „Ein Anlauf von hundert Metern...! Wissen Sie, Sir, daß das relativ zur Kuppel zehn Zentimeter sind? Und außerdem: Mit dem größten Schwung - und selbst wenn das Material der Kuppel weicher wäre als Terkonit - würde ich mich bereits in der Korrosionsschicht totlaufen. So sind die Realitäten, Sir."
    „... sagte der Floh, als er den Elefanten in die Fußsohle stach!" bemerkte der hinzugetretene Melbar Kasom.
    Perry Rhodan beschattete die Augen mit der Hand und blickte mit zurückgelegtem Kopf an der von mannstiefen Trichtern übersäten Wand empor. Die Strahlen der untergehenden Sonne Bmischten sich mit dem noch kraftvollen Licht der beiden anderen Sonnen Horrors und zauberten ein sinnverwirrendes, farbiges Spiel von Licht und Schatten in die senkrechte Kraterlandschaft. Dafür allerdings hatte Rhodan augenblicklich keinen Sinn. Er schloß die Augen, schüttelte den Kopf und öffnete die Augen erneut.
    „Ich weiß nicht", sagte er zögernd, „aber mir kommt es vor, als würde dort oben Dampf aus einer Öffnung quellen."
    „Ganz recht, Sir!" erklärte Kasom vergnügt. „Die Öffnung ist der Pfeifenkopf von Leutnant Burdick, und der 'Dampf' der Rauch seines stinkenden Tabaks. Dieser Kerl aus Haut und Knochen hat sich ausgerechnet die Bergsteigerei als Hobby gewählt. Bedenken Sie: Ein Raumfahrer...! Jedenfalls sah

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